Regionalliga Nord

Mit neun Neuen: Der ETV will „beweisen, dass unser Fußball Regionalliga-tauglich ist“

04. Juli 2023, 10:00 Uhr

Khalid Atamimi (Mi.) gibt auch in der Regionalliga die Richtung an der Seitenlinie des ETV vor. Foto: noveski.com

„Wir werden unser Spiel den neuen Bedingungen ein Stück weit anpassen“, spricht Oguz Güclü auf die größeren Spielfelder in der Regionalliga Nord und die künftige Heimat auf Naturrasen an der Hagenbeckstraße an, „aber wir werden unsere DNA beibehalten und weiter mutig agieren – mit viel Speed im Umschaltspiel und hohem Pressing“, so der Co-Trainer des Eimsbütteler TV. In die gleiche Kerbe springt Tjorben Becker: „Wir versuchen das zu beeinflussen, was wir beeinflussen können. Wir wissen ganz klar, wie wir Fußball spielen wollen – und das heißt: Weiter mutig sein.“

Abwehrkante Benjamin Lucht (Mi.) wechselt vom frisch gebackenen Meister aus Sasel zum Regionalliga-Aufsteiger ETV. Foto: noveski.com

Der Eimsbütteler TV hat den Durchmarsch perfekt gemacht und ist in der Regionalliga Nord angekommen. Das Trainerteam um Chefcoach Khalid Atamimi und dessen Assistenten Tjorben Becker sowie Oguz Güclü bleibt dem Aufsteiger erhalten – und wurde mit der Personalie Jonas Struckmann ergänzt. Das Quartett soll den Club vom Lokstedter Steindamm in der vierthöchsten deutschen Spielklasse halten und den eingeschlagenen Weg gnadenlos fortsetzen.

„Das einzige sinnvolle und logische Ziel kann nur sein, die Klasse halten zu wollen“, betont auch Rückkehrer Jasper Hölscher, der mit seiner bei Eintracht Norderstedt gesammelten Viertliga-Erfahrung als Führungsperson auf dem Platz vorangehen soll. „Wir beim ETV formulieren das Ganze ja immer ganz gerne ein bisschen anders. Unabhängig vom Ausgang und dem Tabellenplatz ist das Ziel auch, dass wir uns selbst und auch der Liga ein Stück weit beweisen, dass unser Fußball – sicherlich ein bisschen angepasst und auf die Bedingungen in der Liga geändert – Regionalliga-tauglich ist und wir damit auch in der vierthöchsten deutschen Liga begeistern können. Das ist ambitioniert. Aber das ist ein Ziel, wo wir alle Bock darauf haben, das zu beweisen“, so Hölscher.

"Wollen nicht alles übern Haufen werfen, sondern den Weg weitergehen"

Maurice Boakye (li.) ist einer von fünf jungen Wilden, der aus der eigenen A-Jugend-Regionalliga-Mannschaft in den Liga-Kader hochgezogen wird. Foto: noveski.com

Der 25-Jährige kann sich fortan wieder komplett auf das Fußballspielen konzentrieren – nachdem er seinen zusätzlichen Posten als Sportlicher Leiter an Idrissa Sambou abgetreten und sich von der „Doppelbelastung“ frei gemacht hat. „Es kann auch sein, dass das ein bisschen dauern und nicht gleich in den ersten Spielen klappen wird. Aber wir wollen nicht – und das haben wir ja auch schon oft gesagt – alles über einen Haufen werfen, sondern den Weg weitergehen.“ Die Spieler „mit 200 Regio-Spielen auf dem Buckel, die können wir uns gar nicht leisten“, sagt Hölscher. Und man will es auch gar nicht. Vielmehr verfolge man das Ziel, „dass wir uns das selbst beweisen, dass das geht“.

Was die Kaderplanung angeht, sei man „zu 98 Prozent durch“, wie Becker auf Nachfrage entgegnet. Neben Hölscher und dem bereits vermeldeten Oskar Lenz (USA) werden auch Benjamin Lucht (TSV Sasel) und Henry Koeberer (SV Rugenbergen) den ETV verstärken. Aus der eigenen U19 werden Torwart Enes Özmen, Daniel Naumann, Maurice Boakye, Nick Leptien und Dilan Mohamed hochgezogen. „Wir haben grundsätzlich einen großen Kader. Wenn wir jetzt noch eine externe Verstärkung dazu holen, dann wirklich nur, wenn es auf einer Position ist, wo es dann auch wirklich eine qualitative Verstärkung ist.“ Das Kriterium: Die Frage nach der Regionalliga-Erfahrung. Aber auch so sieht man sich gewappnet und „konkurrenzfähig“, so Güclü abschließend.

Autor: Dennis Kormanjos