Kiezkicker beenden Welats Jubelrausch – Rote Karte sorgt für Ärger!

Eiseskälte, turbulentes Spiel

29. November 2014, 00:35 Uhr

Die Kiezkicker bejubeln die 2:1-Führung!

14 Spiele am Stück blieb der FC Kurdistan Welat unbesiegt! Die letzte Schlappe kassierte der Bezirksliga-Neuling im August beim TSV Neuland (1:2) - und das bei fast schon brütender Hitze. Drei Monate später, bei über 20 Grad weniger auf dem Thermometer und einer Eiseskälte, ist die Serie gerissen! Beim FC St. Pauli III musste sich die Karakus-Elf nach guter Anfangsphase und früher Führung mit 1:3 geschlagen geben!

Der Knackpunkt des Spiels war sicherlich die 56. Spielminute, als der starke Philippe Zongo von rechts flankte und Kapitän Mahmut Yildiz freistehend an Yul Wiegand, St. Paulis eigentliche Nummer drei, scheiterte. Es wäre das 2:1 für die Gäste gewesen, stattdessen gingen die nun immer stärker werdenden Kiezkicker zehn Zeigerumdrehungen darauf in Front: nach einer herrlichen Hereingabe aus dem linken Halbfeld von Marcel Bock konnte Tomovic im Zentrum mutterseelenallein stehend Maß nehmen und ins linke Eck einschädeln - es war zugleich die Vorentscheidung!

Welat fehlt der Torjäger, St. Pauli III der Torhüter

Dabei begann der Tabellendritte, der mit einem Sieg über Nacht an die Spitze hätte klettern können, deutlich besser und hatte die Hausherren zunächst im Griff. Zongo ließ über halbrechts gleich drei Mann stehen, ehe er in den Strafraum eindrang und gekonnt ins linke Eck einschoss (13.)! Doch danach stellten die Gäste ihr Offensivspiel weitestgehend ein und holten die Braun-Weißen damit zurück ins Geschäft. Während Welat auf seinen Super-Knipser Erdal Kaya verzichten musste, der aufgrund einer Zerrung ausfiel, musste St. Pauli ohne Stammkeeper Can Tüfekci auskommen, der aus privaten Gründen fehlte. Als sich Ersatzmann Stäcker nach einem Zusammenprall schon früh verletzte, musste Coach Horst Fröhlich zur Pause reagieren und mit Yul Wieland die Nummer drei bringen.

Doch zuvor konnte der Gastgeber bereits egalisieren, weil Pascal Jagiere Victor an der rechten Grundlinie völlig unnötig Roman Kasper von den Beinen holte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Maximilian Walter trocken ins linke Eck (36.)! Die zweiten 45 Minuten begannen mit einem Knalleffekt: Christopher Bode hämmerte das Leder keine 20 Sekunden nach Wiederanpfiff ans Quergebälk, ehe Yildiz im toll reagierenden Wieland seinen Meister fand (56.). In der Folge kam vom Karakus-Ensemble offensiv so gut wie gar nichts mehr. Nachdem Tomovic eine Bock-Flanke zum 2:1 einnickte (66.) revanchierte sich der Torschütze mit einem Zuspiel bei Bock, der die Kugel aus 23 Metern mit seinem linken Fuß herrlich in den linken Knick jagte (78.)!

Aba sieht Rot und ist nicht zu bremsen

In der Nachspielzeit wurde es nochmal richtig turbulent: der eingewechselte Rojhat Aba ließ seinem Frust freien Lauf und schoss den Ball nach einem Freistoß-Pfiff zugunsten der Gäste seinem Gegenspieler Christopher Bode in den Rücken – Schiedsrichter Ayhan Simsek, der verspätet zum Spiel erschien, weshalb sich der Anpfiff leicht verzögerte, zückte glatt Rot, woraufhin Aba die Kontrolle verlor, den Unparteiischen beschimpfte und von seinen Mitspielern und Funktionären gezügelt werden musste. Auch nach dem Schlusspfiff ging es noch hoch her. Der Ärger bei den Gästen über die gerissene Serie war zwar groß – allerdings zeigten Obmann Amed Azizoglu und Welats Co-Trainer Größe und erkannten den verdienten Sieg der Braun-Weißen an. Nach der Winterpause wird man alles daran setzen, eine neue Serie zu starten…

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