Kreisliga 03

„Jonnys Doppelschicht“ hat „gebockt“ – Richter verhilft „Dasse“-Reserve zum Punktgewinn!

07. Februar 2022, 11:53 Uhr

A-Lizenz-Inhaber Jean-Pierre Richter half am Sonntagvormittag in der Kreisliga bei der TuS Dassendorf II als Trainer aus. Foto: Bode

Für Jean-Pierre Richter stand das Fußball-Wochenende ganz im Zeichen seiner TuS Dassendorf. Am Samstagmorgen um 10 Uhr in der Früh stand „JPR“ bereits an der Seitenlinie. Grund: Der Verein lud zu einem Sichtungstraining für die Zweite Mannschaft – unter der Leitung von Richter. Um 13 Uhr ging es für den Coach des Hamburger Serienmeister mit dem Spiel der Oberliga-Mannschaft gegen den Hamm United FC (5:0) weiter. Auf der anschließenden Pressekonferenz verriet der 34-Jährige, dass das „Dasse“-Wochenende für ihn damit aber noch nicht abgeschlossen sei…

„Für mich ist das eine Selbstverständlichkeit, wenn im Verein mal Not am Mann ist“, so Richter, der damit auf die „Trainer-Not“ bei der Zweitvertretung der „Wendelwegler“ ansprach. Denn: Im Winter trat der bisherige Co-Trainer Christian Stanick die Nachfolge von Dennis Tesch an. Nur wenige Wochen später legte er sein Amt aus privaten Gründen schon wieder nieder. Da die „Zweite“ der TuS im Heimspiel gegen die TSV Reinbek also ohne Cheftrainer dastand, sprang Jean-Pierre Richter kurzerhand ein. „Ich bin für 9:30 Uhr gebucht“, scherzte er noch am Samstag.

Mit Drittliga-Erfahrung: Dassendorf II ärgert den neuen Primus

Der höherklassig erfahrene Timo Trefzger (li.) - hier an der Seite von Dasse II-Manager Jörg Willhöft - kickt seit Winter 2019 für die TuS-Reserve. Foto: TuS Dassendorf II/facebook

Tatsächlich war anderthalb Stunden vor Spielbeginn Treffpunkt. Und für A-Lizenz-Inhaber Richter ging es zunächst einmal darum, eine schlagkräftige Truppe auf den Platz zu bekommen. Stark ersatzgeschwächt, musste „Jonny“ jedoch auf eine Not-Elf zurückgreifen. Nichtsdestotrotz: Mit Timo Trefzger, der einst neun Drittliga-Spiele für den SC Pfullendorf absolvierte, 44 Regionalliga-Einsätze für den SSV Ulm 1846 und den HSV II in seiner Vita stehen hat und 129 Mal in der Oberliga für den FC Eintracht Norderstedt, den TuS Germania Schnelsen, den FC Elmshorn und den HSV III auflief, stand ein überaus erfahrener Akteur in der Startelf der TuS-Reserve. Der 33-Jährige, der in der Jugend auch beim VfB Stuttgart kickte, ist seit Winter 2019 am Wendelweg sportlich zu Hause und verstärkt dort die „Zweite“.

Zwar kein Tiki-Taka - aber "Taka" trifft

Ein weiterer Spieler, der bereits höherklassig unterwegs war und für den FC Bergedorf 85 in 13 Oberliga-Partien auf dem Platz stand, ist: Daniel Otremba. Der 35-jährige Routinier war es auch, der unmittelbar vor der Pause mit einem herrlichen Freistoß (44.) den Rückstand durch Francisco Daniel Alves Monteiro (34.) egalisierte. Mit nunmehr 13 Saisontoren führt „Taka“ Otremba die Torschützenliste der Kreisliga-Staffel 3 an.

Und obwohl seine Elf am Ende als Außenseiter einen Punkt einfuhr, trat Richter die Heimreise „mit gemischten Gefühlen“ an, wie er sagte. „Die Jungs haben sehr leidenschaftlich, couragiert und engagiert gespielt. Wir waren hart in den Zweikämpfen, gut im Umschalten und haben beste Möglichkeiten in der ersten Halbzeit verpasst“, analysierte der „Aushilfscoach“. Teilweise habe man es nicht geschafft, das Runde aus kurzer Distanz ins Eckige zu befördern. „Einmal haben wir am leeren Tor vorbeigeschossen“, so „JPR“. Während Reinbek noch einen Lattentreffer zu verzeichnen hatte, scheiterten seine Mannen am Pfosten. „Das 1:1 zur Pause ging in Ordnung“, befand er.

"Es war ordentlich Feuer drin - ein cooles Derby"

Jean-Pierre Richter hatte am vergangenen Wochenende alle Hände voll zu tun, zeigte sich aber sehr zufrieden mit dem "leidenschaftlichen" Auftritt "seiner" Zweitvertretung. Foto: Bode

Nach dem Seitenwechsel habe man „zwei Chancen zugelassen“, so Richter. „Wir haben uns acht Möglichkeiten selbst herausgespielt – davon zwei Großchancen nicht genutzt. Ich glaube, wir waren in der Schlussphase näher dran am 2:1.“ Dennoch könne man mit dem Remis leben. Vor allem, da Reinbek der Punkt genügte, um die Spitzenposition der Staffel zu erklimmen. Die „Dasse“-Reserve rangiert an siebter Stelle. „Dafür, dass das gefühlt die letzte Aufstellung war, muss man wirklich sagen: Keiner ist abgefallen. Alle haben sich reingeschmissen“, war Richter stolz auf seine Schützlinge – und hielt abschließend fest: „Das hat gebockt! Es war ordentlich Feuer drin – ein cooles Derby. Und ich denke, man hat nicht gesehen, wer Tabellenzweiter war. Das war eine tolle Mannschaftsleistung und hat Spaß gemacht.“ Klingt nach einer Wiederholung…

Autor: Dennis Kormanjos