Gümüs: „Ein tolles Zeichen, dass Meinungsverschiedenheiten nie zum endgültigen Bruch führen müssen“

ETV-Manager im Interview zur Verpflichtung von Dennis Mitteregger

24. Oktober 2018, 12:00 Uhr

Freut sich über die Rückkehr von Dennis Mitteregger: ETV-Manager Koray Gümüs. Archivfoto: noveski.com

Dennis Mitteregger ist wieder da! Der 36-Jährige übernimmt per sofort den Nord-Bezirksligisten Eimsbütteler TV und kehrt damit an seine alte Wirkungsstätte, die er nach dem ODDSET-Pokalsieg im Jahr 2011 nicht gerade im Frieden verlassen hatte, zurück. Wie es zum Comeback Mittereggers kam, ob die „alten Kamellen“ vergessen sind, und welche Ziele man mit dem Neu-Coach verfolgt, hat uns ETV-Manager Koray Gümüs im Interview verraten.

FussiFreunde: Nach dem Rücktritt von Thorsten Beyer musstet ihr schnell handeln – und habt das getan. Was hat am Ende für Dennis Mitteregger gesprochen?

Gümüs: „Wer Dennis als Trainer erlebt hat, der weiß, mit welcher Akribie und Hingabe er dem Trainerjob nachgeht. Wir sind davon überzeugt, dass er mit seiner Spielphilosophie und seiner Vorstellung von attraktivem Fußball super zu unserer Mannschaft passt. Er wird die gute Arbeit von Thorsten Beyer aufgreifen und die Entwicklung mit seinen Akzenten fortsetzen.“

Die „Ehe“ zwischen Mitteregger und dem ETV hat ja bereits eine Vergangenheit und wird nun wieder aufgewärmt. Inwieweit hat die damalige Geschichte noch eine Rolle gespielt?

Möchte einen neuen Anlauf beim ETV nehmen: Dennis Mitteregger. Archivfoto: noveski.com

Gümüs: „Die damalige Geschichte hat die gesamte Fußballabteilung nachhaltig geprägt und die Nachwirkungen sind auch heute noch, durch die aktuelle Ligazugehörigkeit, zu spüren. Fakt ist aber auch, dass der Pokalsieg inzwischen mehr als sieben Jahre her ist und sowohl Dennis als auch der Verein damit abgeschlossen haben. Außerdem weiß ich als großer Grünkohl-Liebhaber, dass manche Gerichte erst durchs Aufwärmen richtig gut werden (lacht).“

Auch wenn inzwischen einige Jahre ins Land gegangen sind: Dennis Mitteregger ist nach dem damaligen ODDSET-Pokalsieg nicht gerade im Frieden gegangen. Musstest du Überzeugungsarbeit im Verein leisten?

Gümüs: „Nein, keineswegs. Der aktuelle Vorstand war an den Vorgängen 2011 nicht beteiligt und ist vollkommen unvoreingenommen in die Gespräche gegangen. Ich finde, die Verpflichtung von Dennis ist ein tolles Zeichen, dass Meinungsverschiedenheiten, so groß sie auch sein sollten, niemals zu einem endgültigen Bruch führen müssen.“

Koray Gümüs (li.) hofft, dass "die Spiele mit Beteiligung des ETV für die Zuschauer eine Menge Spaß bringen werden". Foto: Verein

Bei seinen letzten Stationen hat Mitteregger mit vielen Spielern, die er einst beim ETV groß gemacht hat, zusammengearbeitet. Einer von ihnen ist Simon Mensah, der inzwischen wieder bei euch ist. Wird man den einen oder anderen weiteren Spieler wieder bei euch sehen – oder wird jetzt mit den vielen Jungen eine neue Ära eingeläutet?

Gümüs: „Klar hat Dennis in der Vergangenheit sehr erfolgreich mit einem bestimmten Kreis an Spielern zusammengearbeitet und wir werden auch keine Spieler ablehnen, nur weil sie mal unter ihm gespielt haben. Trotzdem ist das Vertrauen in unseren Kader und die nachfolgenden Jugend-Mannschaften so groß, dass wir auch in Zukunft überwiegend auf Eigengewächse setzen wollen. Da hat auch Dennis große Lust zu.“

Was erwartet und erhofft ihr euch vom neuen Trainer und wie sehen die Ziele aus?

Gümüs: „Wir befinden uns in einer guten Ausgangslage. Ziel ist es natürlich, diese Position zu festigen und möglichst den Anschluss zu Falke zu halten. Wenn es Dennis darüber hinaus schafft, seine Vorstellungen von Fußball auf unser Team zu übertragen, bin ich davon überzeugt, dass Spiele mit Beteiligung des ETV für die Zuschauer eine Menge Spaß bringen werden.“

Autor: Dennis Kormanjos