Ein Fluch über Bergedorf!

„Einwurf“ Oktober 2012 – von Dirk Hellmann

31. Januar 2013, 12:18 Uhr

Hier noch in Amt und Würden: Elstern-Coach Berkan Algan. Foto: kbs-picture.de

Für Ausflügler bietet der Bezirk Bergedorf im Kleinen alles was Norddeutschland attraktiv macht: Eine historische Altstadt mit Schloss und Cafés. Ein maritimes Flair mit Stadthafen, vielen Kanälen, naturnahen Gewässern und sogar einer international bekannten Sternwarte.“ Die netten Anfangsworte des Internetauftrittes „bergedorf.de“ über die Vorzüge des Bezirkes. Es riecht nach Beschaulichkeit, doch in sportlicher Hinsicht herrscht das blanke Chaos.

Ein Fluch scheint über den Bergedorfer Fußballklubs zu hängen – bei genauerer Einsicht stechen dann die hausgemachten Probleme ins Auge. Beispiel FC Bergedorf 85. Nach der irrwitzigen und allen Anschein nie ernstgemeinten Regionalliga-Bewerbung aus der letzten Serie krönte der Start der diesjährigen Spielzeit alles dagewesene. Eine Verlegung der Jahreshauptversammlung mit samt Wechsel der Führungsetage scheint Trainer Olaf Poschmann, der in abgelaufenen Saison eine junge Mannschaft formte und auf Rang zwei führte, den Job gekostet zu haben. Kommunikationsschwierigkeiten und plaudernde Weggefährten verkündeten die Demission vorschnell und so kam es zum Novum: Nichtantritt der Mannschaft beim Oberligaspiel gegen den USC Paloma. Eine Woche später saß bereits der Kurzzeit-Sylt-Urlauber Berkan Algan auf dem Trainerposten, grobe Fanproteste gegen diese „feindliche Übernahme“ richteten sich ausschließlich auf das neue Präsidium um den 1. Vorsitzenden Marcel Knothe. Unter dem Motto „Save your local Football-Club” mutierte der Bergedorfer Blog-Auftritt zum offiziellen Protestblog, der in erster Linie den Widerstand der Fans begleitet. Sportlich scheint allmählich Ruhe einzukehren, übersehen wir einmal besser die vielen Probleme um die Ausrichtung der Heimspiele (Stichwort: Kabinen, elektronischer Spielbericht etc.), doch die Gräben der nahen Vergangenheit sind sehr tief – ob „nur“ sportlicher Erfolg sie zu schließen vermag, darf zumindest bezweifelt werden.

Die Grenze ist weit überschritten!

Beispiel GSK Bergedorf. Als eine Erfolgsgeschichte geplant, steht nun das Aus bevor. Nach den erheblichen Übergriffen auf das Schiedsrichterteam nach dem umstrittenen Elfer-Pokalaus gegen den SC Concordia hat das Sportgericht eine Ausschließung des Vereins bis zum Ende der Saison beantragt. Der Einspruch läuft, scheinbar will sich der GSK auf den Unterschied zwischen den beiden Wettbewerben berufen. Ein Vergehen, welches im Oddset-Pokal begangen wurde, darf bei der Bestrafung nicht in den Ligabereich hineinreichen. Eine fragwürdige Begründung, denn Fakt ist, dass es tätliche Übergriffe gegenüber den Assistenten und dem Referee gab, ebenfalls soll eine Morddrohung ausgesprochen worden sein. Die Grenze ist weit überschritten! Ein resolutes Vorgehen seitens der Gerichtsbarkeit gegen die Verantwortlichen, drakonische persönliche Strafen sind ja bereits ausgesprochen, und ebenfalls des ganzen Vereins ist unumgänglich. Ein Neuaufbau in der Bezirksliga ab der nächsten Saison mit neuen Offiziellen, wahrscheinlich auch neuen Spielern ist der beste Weg. Insgeheim scheint auch Hakan Karadiken nicht an eine verminderte Strafe zu glauben und bietet sich und Spieler bei anderen Vereinen an. In diesem Zusammenhang: beim FC Türkiye ist doch nach der Trennung von Friedhelm Mienert ein Posten frei?! Ein Schelm, wer böses dabei denkt …

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