13:0 – Ich hab noch nicht und möchte auch mal...

Lurup zerschellt am Meister und geht kräftig baden

13. Februar 2016, 18:10 Uhr

Das Endergebnis spricht eigentlich Bände! Mit 13:0 rollte die TuS Dassendorf über Stanislav Ockaosv und seinen SV Lurup hinweg. Vielen Dank an Hanno Bode für das zur Verfügung stellen der Bilder!

Für Jan Schönteich war es das erste Pflichtspiel in neuer Funktion. Als Sportchef leitete der langjährige Erfolgstrainer der TuS Dassendorf die Pressekonferenz nach dem Schützenfest gegen den SV Lurup und hatte gleich die Lacher auf seiner Seite, als er auf seine neue Aufgabe angesprochen wurde. „Es ist natürlich sehr schön, so in die Rückrunde zu starten – wenn man bedenkt, dass unter der Leitung von 'Hoffi' und mir der höchste Heimsieg gefühlt ein 3:1 war.“ An diesem meist sonnigen Nachmittag am Wendelweg sollten es gegen die Schießbude der Liga nämlich ein paar mehr Tore werden: Nach einer guten Stunde musste man schon das eine oder andere Mal mehr auf seinen Notizblock schauen, um nicht versehentlich einen Dassendorfer Treffer zu unterschlagen.

Nach dem sage und schreibe 13. Torerfolg durch Amando Aust, der nach Glamanns Parade gegen Kurczynskis Schuss und anschließender Kopfballvorlage von Seyhmus Atug abstaubte, hatte der bemitleidenswerte Gast sein Tagwerk vollbracht – vor allem aber überstanden! Nichtsdestotrotz spendierte der Meister dem Schlusslicht anschließend ein großes Lob – und zwar für die überaus faire Spielweise. Vielmehr positive Dinge waren allerdings nicht zu notieren. Ganz im Gegenteil! „Über ein 13:0 muss man nicht viel philosophieren. Das tut jedem Fußballer in der Seele weh!“, gestand Lurups Co-Trainer Slawomir Majer, der den erkrankten Norman Köhlitz vertrat, hinterher. Es ging von Anfang an Schlag auf Schlag...

Die Torfolge:

Sowohl Sven Möller (l.) als auch Eric Agyemang steuerten zum Kantersieg jeweils einen Hattrick bei. Foto: Hanno Bode

1:0 – Henrik Dettmann, der eine Brudler-Flanke von links ins lange Eck spitzelte (2.).
2:0 – Mariusz Zmijak, dessen Linksschuss von halbrechts im Sechzehner ins kurze Eck – nach einem herrlichen Diagonalball von Sven Möller – SVL-Fänger Glamann keine Abwehrschance ließ (10.).
3:0 und 4:0 – Eric Agyemang, der zuerst eine traumhafte Kombination über Beytullah Atug, Möller und Zmijak mit dem Rücken zum Tor stehend vollendete (25.), um wenige Sekunden später einen Chip-Pass von Möller mit einem trockenen Linksschuss aus 19 Metern ins linke untere Toreck einzuschweißen (26.).
5:0 – Henrik Dettmann, als „Jungspund“ Tristan Koops – der sein Startelf-Debüt feierte – einen Einwurf von rechts zum zentralen Mittelfeldakteur brachte und dieser mit einem wunderschönen Außenrist-Schuss vom rechten Strafraumeck in den linken Giebel einschweißte (29.).

Halbzeit

6:0 – Kristof Kurczynski, der keine 15 Sekunden nach Wiederanpfiff eine herrliche Flanke von Pascal Nägele auf den zweiten Pfosten per Flugkopfball im Tor unterbrachte (46.). Sowohl Kurczynski als auch Nägele kamen gerade erst in die Partie!
7:0 – Sven Möller, dessen technisch versierter Freistoß aus gut und gerne 25 Metern einen verdutzten und staunend hinein blickenden Michael Glamann zurückließ (53.). Ein super Tor!
8:0 – Pascal Nägele, im zweiten Anlauf überwand der ehemalige Lohbrügger Lurups Keeper Glamann nach Kopfball-Vorlage von Koops per Linksschuss clever ins untere Eck (63.).
9:0 – Eric Agyemang, der nach Möllers Eckball und B. Atugs Kopfballverlängerung am zweiten Pfosten in den Ball hinein rutschte und diesen mit links in die Maschen beförderte (67.).
10:0 – Kristof Kurczynski, als Dettmann den Lop-Pass über die Verteidiger spielte und der „Joker“ mit einem satten Linksschuss ins kurze Eck die Zehn voll machte (71.).
11:0 und 12:0 – Sven Möller, zuerst nach Brudler-Querpass von links (73.), dann nach feiner Flanke von Nägele jeweils mit einem Rechtsschuss ins linke untere Eck (81.).
13:0 – Amando Aust (siehe Teaser).

„Frage mich, ob's den Lurupern Spaß macht“

Amando Aust (r.) machte mit seinem Treffer den Deckel auf's Spiel drauf. Hier liefert er sich ein intensives Luftduell mit Lurups Schütze. Foto: Hanno Bode

Die lediglich 75 zahlenden Zuschauer bekamen zumindest allerhand Tore zu sehen und dürften auf ihre Kosten gekommen sein – auch wenn nur eine Mannschaft ihr Eintrittsgeld wert war. „Natürlich hätten wir uns ein paar weniger Gegentore erhofft. Es wird nun ein wenig psychologische Arbeit nötig sein, um die Jungs wieder aufzurichten. Aber wir wussten ja alle von Anfang an, worauf wir uns einlassen. Dennoch ist es nach einem zweistelligen Ergebnis besonders schwierig. Wir müssen dahin kommen, nicht nur kreuz und quer zu bolzen, sondern auch mal Fußball zu spielen“, konstatierte Majer. Vollauf zufrieden zeigte sich hingegen Thomas Hoffmann, ein Part des neuen Trainer-Gespanns bei der TuS, mit der Leistung seiner Elf. „Es war ein sehr schöner Auftakt, mit vielen toll herausgespielten Toren. Wir haben es gut gelöst, waren immer gierig – allerdings wissen wir auch, das Ergebnis richtig einzuordnen.“ Dassendorfs Defensiv-Ass Amando Aust gab auch Nachfrage zu Protokoll: „Dieses Ergebnis gibt uns Selbstvertrauen für die kommenden Wochen. Wir haben es gut gemacht – vor allem, weil wir in der fünfwöchigen Vorbereitung nur auf Kunstrasen trainiert haben. Von daher war es schon ein wenig ungewohnt, auf Rasen zu spielen, der auch nicht in einem idealen Zustand war. Aber nichtsdestotrotz haben wir die richtige Mentalität an den Tag gelegt, waren immer hungrig und gierig auf weitere Tore.“ Auf Nachfrage, ob es dann Spaß mache, gegen solche Gegner zu spielen und derartige Schützenfeste zu feiern, entgegnete Aust: „Ich frage mich eher, ob's den Lurupern Spaß macht. Allerdings muss man dem Gegner auch den nötigen Respekt entgegenbringen und das haben wir getan.“ Während sich TuS-Schlussmann Stanislaw Lenz nach eigener Aussage als „Rasenpfleger“ versuchte, da er über 90 Minuten nicht einen einzigen Ball auf sein Tor bekam, musste Doppel-Torschütze Kurczynski eine kleine Schlappe einstecken: Der Offensivakteur wettete mit seinen Teamkollegen, dass er nach seiner Einwechslung innerhalb von 20 Minuten zwei Tore schießen würde. Da er dafür allerdings handgestoppte 26 Zeigerumdrehungen brauchte, wird nun der Wetteinsatz fällig werden: Vier Kilo in zwei Wochen abspecken. Na dann: Guten Hunger!

Der LIVE-Ticker zum Spiel mit allen Höhepunkten zum Nachlesen: