Staffeln: Juve und USC wollen tauschen – HUFC und ATSV suchen Kandidat für „Ringtausch“

Auch HTB will wechseln – Dipner: Finale Einteilung, wenn alle Wünsche bearbeitet sind

16. Juni 2017, 15:47 Uhr

Matthias Nagel möchte mit dem Ahrensburger TSV aus der Bezirksliga Ost in die Nord-Staffel. Archivfoto: noveski.com

Mit den Staffeleinteilungen im Hamburger Fußball ist es so eine Sache: In jedem Jahr bringen sie nach der alten und vor der neuen Saison Überraschungen und sorgen für eine Menge Gesprächsstoff und Diskussionen. Da bildet auch die bisherige Einteilung für die Spielzeit 2017/2018 keine Ausnahme. Diverse Mannschaften sind mit ihrer neuen Spielklasse unzufrieden. Zwei Teams scheinen inzwischen auf einem guten Weg, ihrem Wunsch doch noch näher zu kommen, während andernorts hinter den Kulissen noch fleißig an Veränderungen gearbeitet wird...

Für Aufsteiger Juventude ist die Wende zum Guten – dem Sprung von der Landesliga Hammonia, in die der Hamburger Fußballverband den Club einteilte, in die Hansa-Staffel – zum Greifen nahe. Wie das Portal „fupa.net“ berichtet, ist sich Juve einig, dass man mit dem USC Paloma die Staffel tauschen wird. „Ja, das stimmt. Wir würden aufgrund der Derbys gegen die Süd-Vereine Kosova, Dersimspor und Buxtehude gerne wechseln und sind uns mit Paloma einig. Es gab intern aber auch einzelne Stimmen, die uns in der Hammonia sportlich betrachtet mehr zutrauen. Wir warten ab, wie der Verband entscheidet“, wird Juve-Coach Rogelio Riveros dort zitiert.

Paloma in die Hammonia, Juve in die Hansa – Dipner: „Kein Problem!“

Juves Trainer-Trio Jens Perez (2. v. li.), Rogelio Riveros (Mitte) und David Perez (2. v. re.) wird aller Voraussicht nach mit dem Team in die Landesliga Hansa übersiedeln können. Foto: Merk

Und auch die „Tauben“ bestätigen, dass dieser Tausch angedacht ist. „Wir sind für einen Staffelwechsel offen und haben dies gemeinsam mit Juventude schriftlich dokumentiert und an den Verband weitergeleitet. Auch wenn ein Derby gegen Bramfeld wegfallen würde, ist uns die Hammonia auch aufgrund der netten Sportanlagen wie zum Beispiel in Tornesch nicht unsympathisch. Letztlich ist es aber egal, wo man spielt. Wenn man etwas erreichen will, ist es zweitrangig, gegen wen man gewinnt“, so der Sportliche Leiter Frank Hüllmann. Und was sagt der Verband dazu? „Kein Problem. Wir sind für die Vereine da. Wenn sich zwei Teams einig sind, gibt es von unserer Seite aus keine Einwände. Final werden die endgültigen Staffeleinteilungen bekanntgegeben, wenn alle Wünsche bearbeitet sind. Wann dies genau erfolgt, können wir noch nicht sagen. Es muss zum Beispiel abgewartet werden, ob Vereine möglicherweise vor das Verbandsgericht ziehen“, so der HFV-Spielausschuss-Vorsitzende Joachim Dipner gegenüber „fupa.net“.

Ganz soweit wie Juve und Paloma ist derweil der Harburger TB – wie Juventude Aufsteiger aus der Bezirksliga Süd und vom HFV in die Hammonia-Staffel eingruppiert – noch nicht. „Als Aufsteiger der Bezirskliga Süd landen wir vorerst nicht wie erwartet in der Landesliga Hansa, sondern in der Landesliga Hammonia.. Doch ein Versetzungsantrag ist gestellt und Teams, die möglicherweise für einen Tausch in Frage kämen, kontaktiert“, teilt der Verein auf seiner „facebook“-Seite mit. Und auch eine Klasse tiefer wird noch fleißig daran gewerkelt, die Weichen umzustellen. Der Ahrensburger TSV möchte zum Beispiel raus aus der Bezirksliga Ost. „Statt gegen unsere Nachbarn aus Hoisbüttel, Wellingsbüttel und Sasel zu spielen, sollen wir jetzt zu Curslack-Neuengamme II, Wentorf, Düneberg und anderen weit entfernten Clubs fahren. Das ist für viele unserer Spieler untragbar“, erklärte Trainer Matthias Nagel schon kurz nach der Staffeleinteilung und kündigte an, notfalls werde der Club auch vor Gericht ziehen: „Der TSV Sasel hat das ja schon mal erfolgreich durchgezogen. Ich habe noch gute Kontakte zu dem Verein und werde mich dort informieren.“

Die große Frage: Wer will von der Bezirksliga West in die Süd-Staffel?

Ligamanager Jassi Huremovic und Hamm United würden von der ATSV-Idee des „Ringtausches“ profitieren – wenn sich ein Team findet, das in die Bezirksliga Süd wechselt. Archivfoto: noveski.com

Erstmal aber ist dieser mögliche finale Schritt noch außen vor: Der ATSV versucht eine andere Lösung zu finden. Nachdem der Verband dem Club mitgeteilt hat, dass er keiner Umgruppierung in eine andere Staffel vornehme und den Ahrensburgern die Möglichkeit bliebe, vor das Verbandsgericht zu ziehen oder sich mit einer anderen Mannschaft über einen Tausch zu einigen, will der ATSV laut Matthias Nagel nun einen Club finden, der bereit ist von der Bezirksliga West in die Bezirksliga Süd zu wechseln. Der Hintergrund: Der FC St. Pauli III aus der Bezirksliga Nord ist offenbar bereit, in die West-Staffel zu wechseln. Aus der Bezirksliga West müsste dann ein Team in die Süd. So wäre mit dem Wechsel der St. Pauli-„Dritten“ dann in der Nord-Staffel ein Platz frei, den der ATSV einnehmen könnte. Würde bedeuten: In der Nord-Staffel und der West-Staffel wären je 16 Teams, in der Ost 15 und in der Süd 17. An dieser Stelle würde dann Hamm United ins Spiel kommen – der HUFC will unbedingt von der Süd- in die Ost-Staffel.

„Wir haben eine schriftliche Antwort vom HFV bekommen“, erklärt Uniteds Ligamanager Jassi Huremovic. Der Inhalt der Antwort: Der Verband wird Hamm nicht aus der Süd- in die Ost-Staffel versetzen. Die „Geächteten“ müssten, so die Mitteilung, schon jemanden finden, der bereit ist, zu tauschen. „Dann würde der Verband alles umgehend umstellen“, so Huremovic. Mit der Idee des angedachten „Ringtausches“, wie ihn Matthias Nagel nennt, wäre für den HUFC ein Platz in der Ost frei. Nur: „Wir müssen jemanden finden, der in die Süd will. Ich habe bereits Hansa 11 und den SC Sternschanze kontaktiert, aber die beiden wollen nicht...“, verdeutlicht Nagel, der hofft, doch noch irgendeinen Aspiranten zu finden, der bereit ist, diesen Schritt zu gehen. Eine Hoffnung, die sie in Hamm teilen...

Jan Knötzsch