„Müssen wieder locker werden“ – Osdorf trotzt TSV-Chancenwucher
Sasels Ärger über die vergebenen Tormöglichkeiten
Osdorfs Toni Ude (li.) robust im Zweikampf gegen TSV-Kapitän Nico Behrends (re.). Foto zum Spiel: noveski.com!
Speziell im ersten Durchgang hatte der Gastgeber mehrfach die Möglichkeit, sich in eine gute Ausgangsposition zu bringen: Schiavone verfehlte das kurze Eck haarscharf (3.), Mahncke scheiterte völlig freistehend an Wolf (13.), Nico Zankls Versuche strichen nur knapp am Pfosten vorbei (16., 25.) und schließlich traf Youngster Marco Schiavone, der an nahezu jeder gefährlichen Offensivaktion beteiligt war, nach einer traumhaften Kombination über Conteh und Göde nur das Quergebälk (32.). Auf der anderen Seite landete Bennet Krauses Kopfball am Außenpfosten (10.), ehe Toni Ude den rechten Knick anvisierte – da fehlte nicht viel (20.). Ansonsten gehörte der erste Abschnitt den Hausherren, was auch Osdorfs Zepterschwinger Piet Wiehle so sah: „Die Mannschaft bereitet sich selbst die größten Kopfschmerzen. Die Jungs kommen mit der Jäger-Position besser klar, als damit, selbst der Gejagte zu sein. Seitdem spielen wir nicht mehr ganz so frei auf, weil es nur noch darum geht, die ungeschlagene Serie von 14 Spielen möglichst nicht reißen zu lassen oder weil die Angst da ist, der Vorsprung auf die Verfolger könnte schmelzen. Das ist alles Blödsinn! Das sage ich den Jungs immer wieder. Sie sollen einfach so locker und befreit aufspielen, wie immer.“
Das taten seine Schützlinge nach der Pause auch – allerdings war erneut Sasel im Besitz der ersten ganz dicken Möglichkeit: Yannik Reinke erkämpfte sich am eigenen Strafraum die Kugel, spielte einen Doppelpass mit Nico Zankl, der wiederum Kevin Göde bediente – schließlich flankte Nils Mahncke auf den zweiten Pfosten, wo der durchgestartete Reinke plötzlich freie Bahn hatte, aber das komplett leere Tor aus drei Metern verfehlte (53.)! Danach kamen die „Blomkampler“ zu zwei dicken Gelegenheiten durch Jaques Rodrigues, dessen Seitfallzieher nach Ude-Flanke minimal über den Kasten von Bernd Kruschewski segelte (58.), und Pierre Knorr, der mit seinem 25-Meter-Geschoss den linken Torpfosten zum Erschüttern brachte (64.)! „In der zweiten Halbzeit waren wir aggressiver und präsenter“, konstatierte Wiehle. In der Schlussphase lebte die Partie weiter von der Spannung. Beide Teams spielten weiter auf Sieg – allerdings wollte weder hüben noch drüben etwas Zählbares rausspringen, weshalb es bei der Punkteteilung blieb. Einen kleinen Wehrmutstropfen musste der TSV allerdings noch verkraften: der überragende Marco Schiavone verletzte sich an der Schulter, musste ausgewechselt werden und anschließend sogar ins Krankenhaus. Von dieser Stelle die besten Genesungswünsche!
„Es war die Chance da, den Abstand zu verkürzen. Wir hatten genügend Chancen, deshalb ist die Enttäuschung noch groß. Aber ich bin auch stolz auf die Mannschaft, dass sie ein so tolles Spiel gemacht hat. Die letzten beiden Wochen tun ein bisschen weh, weil wir sowohl gegen Lurup als auch heute das bessere Team waren und letztlich nur mit einem Punkt dastehen. Das ärgert mich im Moment“, bilanzierte Matthias Nagel. „Wir haben stark gespielt, eigentlich ist unser Plan voll aufgegangen – aber leider haben wir es nicht geschafft, den Ball aus drei Metern über die Linie zu drücken“, ärgerte sich auch Zankl über die mangelhafte Chancenauswertung.
Alle Bilder zum Match: noveski.com!
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