Zug abgefahren – Wedel gibt drei Punkte aus der Hand!

Elfmeter in der Nachspielzeit sorgt für hitzige Diskussionen

03. April 2015, 20:45 Uhr

Der Jubel war groß! Selbst Torsteher Schreck (M.) eilte aus seinem Kasten, um Elfer-Schütze Hinrichs gebührend zu feiern. Foto: noveski.com!

Der Zug in Richtung Meisterschaft dürfte für den Wedeler TSV nach dem bitteren Last-Minute-Remis beim SV Eidelstedt endgültig abgefahren sein. „Wenn du den Anspruch hast, ein Spitzenteam zu sein, dann musst du den Sack einfach früher zumachen“, ärgerte sich Wedels Dirk Hellmann nach dem 1:1. Hellmann selbst avancierte in der Nachspielzeit zu einem der Hauptprotagonisten des Spiels.

Eine völlig verunglückte Ecke der Hausherren rutschte halbhoch in den Sechzehner, Hellmann bekam das Leder in den Bauch. Wilde Proteste der Eidelstedter, der Assistent hob die Fahne und signalisierte ein Handspiel – nach kurzer Beratung mit Referee Alexander Teuscher (SC Eilbek) zeigte dieser auf den Punkt! Hellmann nach dem Spiel: „Ich habe den Ball in den Bauch bekommen, der Assistent sieht ein Handspiel und wir fangen den Ausgleich. Das ist einfach nur bitter!“ Denn Eidelstedts Kapitän Christoph Hinrichs nahm das Geschenk in buchstäblich letzter Sekunde dankend an. Doppelt bitter für den WTSV, da Fänger Oli Firgens noch mit den Fingerspitzen dran war (90. +3)!

„Eidelstedt hat sich den Punkt verdient“

Wedels Ebbecke (li.) hätte die Vorentscheidung herbeiführen können. Foto: noveski.com!

Dass sich die Meyer-Eleven den einen Zähler redlich verdiente, daraus machte Wedels Allrounder ebenfalls keinen Hehl. „Eidelstedt hatte vor allem in der zweiten Halbzeit ganz klar mehr Spielanteile, ohne dabei aber wirklich zwingend zu sein. Wir standen tief, wollten kompakt auftreten. Sie haben sich den Punkt aufgrund ihrer Spielweise verdient, wenn auch das Zustandekommen äußerst unglücklich war.“ Bis auf einen Schuss von Danijel Peric aus halblinker Position, musste Firgens kaum nennenswert in Erscheinung treten. Zu jenem Zeitpunkt lagen die Gäste bereits in Front – und das unter gütiger Mithilfe der Hausherren: SVE-Schlussmann Steven Schreck wurde von Thomas Koster unter Druck gesetzt, semmelte beim Versuch, die Kugel weit aus der Gefahrenzone zu befördern sprichwörtlich über den Ball und brachte Jan Eggers servierfähig ins Spiel, der nahm die Pille an, machte noch einen Schritt und überloppte Schreck aus rund 17 Metern (9.)!

Eidelstedts Keeper machte seinen Fauxpas wenig später aber wieder wett, als sich Koster über links im Zweikampf behauptete und den völlig freistehenden Eggers fand. Dieser scheiterte aus vier Metern am 25-Jährigen – das hätte bereits das 2:0 sein müssen! Kurz darauf revanchierte sich Eggers bei Koster mit einer gut getimten Flanke auf den zweiten Pfosten. Der „Blondschopf“ machte sich lang, verfehlte das lange Eck allerdings recht deutlich.

Wedel kann den Sack nicht zumachen

Wedel hatte die Chancen – Eidelstedt hielt die Partie jedoch komplett offen, war auch im ersten Durchgang ein gleichwertiger Gegner. Nach der Pause legte der Liga-Neuling noch einen Zahn zu, machte das Spiel, biss sich aber an der starken Wedeler Hintermannschaft die Zähne aus. Stattdessen verpasste es der Tabellenvierte wie bereits erwähnt, den Deckel auf die Partie zu machen. Allein Hendrik Ebbecke hatte gleich zweimal die Chance dazu, ehe Koster im Abschluss zu zögerlich agierte. Und so kam es, wie es kommen musste! „In zwei Topspielen machen wir drei ganz starke Halbzeiten, erleben ein denkwürdiges Spiel in Osdorf und heute bekomme ich den Ball in der Nachspielzeit in den Bauch. Im Endeffekt muss ich komplett anders hingehen, dann kommt der Assistent auch nicht auf irgendwelche Gedanken..."

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