Teammanagerbericht: SC Eilbek II
Autor: Klaus Pablo Torgau
18.11.2019
Alu-Pech: Rubin-Rot ist Eilbeks Genickbruch
Kreisliga 5 | Teammanagerbericht SC Eilbek II
Der erste Abschnitt sollte für Fußball-Feinschmecker alles bieten, zwei offensiv eingestellte versuchten das jeweilige hohe Anlaufen fußballerisch zu umspielen und boten bestes Kreisliga-Spektakel. Die ersten vier Minuten des Spiels wurde um jeden Meter gefightet, ein Einwurf reihte sich an den nächsten. Der erste gute Abschluss der Partie ließ rund eine Viertelstunde auf sich warten, Hagemann verursachte einen unnötigen Eckball für die Gäste. Den ersten Versuch konnte Cordes-Gebken am Fünfmetereck blocken, die darauf folgende Ecke konnte zunächst abgewehrt werden, ein aus dem Rückraum Distanzschuss wurde von Fabritius abgefälscht und landete fünf Meter vor dem Tor beim aufgerückten Innenverteidiger Paczkowski, der mit dem ersten Kontakt die Gäste-Führung erzielte. Nun nahm die Partie richtig Fahrt auf, Schlötel zog aus der Distanz knapp über die Latte, auf der Gegenseite prüfte Henning aus 14 Metern mit einem Linksschuss zum ersten Mal Keeper Grawe.
Wie auch schon die Gäste war Eilbek dann nach einem Eckstoß erfolgreich. Lammerts Hereingabe fand den Kopf von Sager, die Eilbeker Kurve hatte den Torschrei schon auf den Lippen, doch auf der Linie wehrte ein Verteidiger ab, Henning bugsierte den Nachschuss aus 12 Metern zum Ausgleich in die Maschen. Doch nur fünf Minuten später konnte der zahlreich angereiste Gäste-Anhang wieder jubeln. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld durch Marius Dickmann war Eilbeks Defensive im kollektiven Winterschlaf, der eingelaufene Tjark Schlötel hatte aus elf Metern keine Probleme und schädelte völlig freistehend ein. Auch die zweite Führung konnte der SCE zeitnah egalisieren, dieses Mal dauerte es zehn Minuten bis zum 2:2. Fürstenbergs Fehlpass in der gegnerischen Hälfte fing Feldmeier ab, der Eilbek-Express konterte schulbuchmäßig. Feldmeier setzte Henning auf halblinks ein, der vernaschte Ruffer am Strafraumrand und legte quer auf Lammert, der mit links ins leere Tor traf.
Noch immer war aber keine Pause in Sicht, zwei Minuten vor dem Seitenwechsel gab es die vielleicht spielentscheidende Szene. Rechtsverteidiger Sohrt flankte vom rechten Flügel in den Eilbeker Strafraum, Innenverteidiger Rubin nahm im Zweikampf mit Fabritius die Hand zu Hilfe, so dass der hinter den beiden postierte Simoes Inacio nicht mehr ans Leder kam. Regelkonform entschied Schiedsrichter Robert Karus auf Strafstoß für VfL 93 und verwies Rubin mit der roten Karte des Feldes. Den anschließenden Elfmeter verwandelte Innenverteidiger Ruffer ins rechte Eck, Marcel Sechting kam zwar noch ans Leder, konnte den strammen Schuss aber nicht mehr entscheidend ablenken.
In Unterzahl nahm Eilbek zur Pause einen Wechsel vor und füllte mit Helm für Angreifer Köpke wieder die Viererkette auf und verteidigte auch mit einem Mann weniger weiter mutig hoch in einer Art 423-Ordnung. Erwartungsgemäß hatte 93 mehr Ballbesitz, fand aber nur selten eine Lücke in der SCE-Verteidigung. Einzig bei einer Einzelaktion von David Fabritius wurde es gefährlich, der Mittelstürmer schoss bedrängt von Sager in Richtung Tor, Sechting konnte per Flugparade zur Ecke entschärfen.
Es folgte eine Phase von einer Viertelstunde in der der SC Eilbek II dem Ausgleich mehr als nur nah war. Zunächst setzte es binnen 15 Sekunden zwei Alu-Treffer an Pfosten und Latte. Über links setzte sich der SCE am Strafraum fest, Lammert und Dahms setzten Henning in Szene, sein Abschluss aus 12 Metern prallte gegen den Pfosten und trudelte die Torlinie entlang, für Cordes-Gebken wurde der Winkel zu spitz, er legte den Ball fast von der Grundlinie zurück Richtung Elfmeterpunkt, von wo aus Lammert abschließen konnte, doch Jens Grawe lenkte das Leder mit einem Sensations-Reflex noch an die Latte. Zum Haare raufen war auch, dass Sager nach einem Eckstoß von Hagemann aus fünf Metern freistehend per Kopf links vorbeiköpfte und auch mit der dritten SCE-Großchance nach der Pause das 3:3 verpasste.
Stattdessen kam es wie es kommen musste, nach einer Flanke von der linken Seite konnte sich Sebastian Helm nicht zwischen einer Ballannahme und einem Befreiungsschlag entscheiden, den halben Abpraller nahm Fahrenkrog direkt und schlenzte zum 2:4 ins lange Eck. Kurz vor Spielende gab es eine unschöne Szene, bei einem Zusammenprall zwischen Dittrich und Fürstenberg musste der VfL-Kapitän mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch den Platz verlassen. Gute Besserung von unserer Seite aus! In der Schlussminute machte der eingewechselte Benjamin Marschall nach einem Konter und scharfer Hereingabe vom linken Flügel durch Tobias Schmitt den Endstand perfekt.
Der Sieg der Gäste fällt etwas zu hoch aus, in Unterzahl bot der SCE eine taktische und kämpferische starke Leistung und muss sich aufgrund der Chancenverwertung ärgern, dass man ohne Zähler aus der Partie geht. Am kommenden Wochenende versucht der SC Eilbek II im Heimspiel den Tabellenführer Hamburg Hurricanes zu stürzen, dabei werden die beiden gesperrten Innenverteidiger Genia Rubin und Sebastian Helm (5. gelbe Karte) nicht helfen können.
Aufstellung:
Marcel Sechting – Marius Bruchhäuser, Genia Rubin, Sören Sager, Frank Hagemann – Malte Cordes-Gebken (79. Florian Dittrich), David Feldmeier (84. Adrian Gehrke), Dennis Dahms, Artur Lammert – Marc Henning, Jonas Köpke (46. Sebastian Helm)
Tore:
0:1 Florian Paczkowski (16., Rechtsschuss, Fabritius)
1:1 Marc Henning (23., Linksschuss, Sager)
1:2 Tjark Schlötel (29., Kopfball, Dickmann)
2:2 Artur Lammert (39., Linksschuss, Henning)
2:3 Torben Ruffer (44., Handelfmeter, Rechtsschuss)
2:4 Jascha Fahrenkrog (79., Rechtsschuss, Marschall)
2:5 Benjamin Marschall (90., Rechtsschuss, Schmitt)
Bes. Vorkommnis:
VfL 93 absolvierte die letzten sechs Minuten mit zehn Spielern, der Spieler Fürstenberg musste verletzt aufgeben, die Gäste hatten bereits dreimal gewechselt.
Gelbe Karten:
Helm - Meyer
Rote Karte:
Genia Rubin (44., Handspiel)
Schiedsrichter:
Robert Karus (Note 2) – Regeltechnisch ohne Spielraum beim Platzverweis für Rubin. Hatte die ansonsten faire Partie wie schon im Hinspiel im Griff.
Spielnote: 1,5
Vor der Pause intensiv, offensiv und torreich, ein wahres Spektakel. Im zweiten Abschnitt war das Geschehen kontrollierter und taktischer, aber immer noch sehenswert.
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