Teammanagerbericht: TSV Sasel II

Autor: Christian Humpert

20.11.2017

Mit dem Schlusspfiff: Sommer und Marake retten Sasel-Reserve das Unentschieden

Bezirksliga Nord | Teammanagerbericht TSV Sasel II

Es lief die fünfte Minute der Nachspielzeit als TSV-Goalie Jendrik Winkel zum Spurt in den gegnerischen Strafraum ansetzte. DIe letzte Ecke des Spiels stand bevor. Pablo Cardoso brachte das Leder mit viel Druck auf den langen Pfosten, wo Sasels Nummer 4, Marcel Sommer, den Ball in Richtung Fünfmeterraum drückte. Dort stand Marcel Marake bereit und bugsierte das Leder irgendwie an Hoisbüttels Weber zum viel umjubelten Ausgleich vorbei. Marake rettete seiner Équipe somit einen Zähler, der im Kampf um die oberen Tabellenplätze noch sehr wertvoll werden kann.


Gegenüber dem 1:1-Remis gegen den HFC Falke tauschte Sasels Trainer Tom Woltemath seine Startformation auf fünf Positionen. Für Cyglicki (Bank), Zielke (Sperre), Winter (nicht im Kader), Doß und Becker (beide verletzt) rückten Unger, Plambeck, Weise, Möller und Liga-Leihgabe Dario Warlich ins Team. Hoisbüttel-Coach Alexander Windt, der seine Elf im 3-4-3-System spielen ließ, nahm im Vergleich zum 6:1-Erfolg bei Eintracht Norderstedt II zwei Änderungen vor. Im Tor durfte Weber für Lucas beginnen, zusätzlich rückte Malte Jonas für Laurenz Meyer ins Team.

Unter der Leitung von Schiedsrichter Axel Kahl begannen die Gäste durchaus schwungvoll und hätten nach acht gespielten Minuten zwingend die Führung erzielen müssen. Marake steckte das Leder herausragend auf den eingestarteten Möller durch, der bei seinem ersten Startelfeinsatz in dieser Saison gegen Keeper Weber den Kürzeren zog. Kurz darauf probierte es Möller aus der Distanz, schoss das Leder jedoch in die Arme von Weber (13.). Auf der Gegenseite entschäfte Winkel einen Schuss aus rund 20 Metern von Marco Vogler stark (14.). Mehr Highlights hatte die erste Hälfte nicht zu bieten. Das Pressing der Gastgeber konnte die Hintermannschaft des TSV nicht vor Probleme stellen. Die Saseler blieben in der Offensive ebenfalls harmlos. Zu wenig Bewegung im Angriffsdrittel und zu viele ungenaue Zuspiele aus dem Abwehrverbund heraus verhinderten mehr Zug zum Tor gegen die recht hoch stehenden Gastgeber.

Die zweite Hälfte begann änhlich wie der erste Abschnitt. Die Parkwegler kamen einen Tick besser aus der Kabine. Nur 120 Sekunden nach dem Wiederanpfiff passte Cardoso gekonnt auf Weise, der freistehend am herausstürzenden Weber scheiterte. Eine bessere Schusssituation verpasste Weise, da die Kugel beim ersten Kontakt zu weit nach vorne sprang. In der 49. Minute rückte der bis dato gute Schiedsrichter das erste Mal in den Mittelpunkt. Jospeh Möller setzte sich im Mittelfeld gegen vier Gegenspieler durch, passte das Leder zu Gohari, der im Strafraum hörbar von seinem Gegenspieler zu Fall gebracht wurde. Der Pfiff blieb unverständlicherweise aus. Auf der Gegenseite lenkte der seit Wochen starke Winkel nur Sekunden später einen abgefälschten Schuss über den Querbalken (50.). Nur wenige Zeigerumdrehungen später schossen die Hausherren die Führung heraus: Die Hoisbütteler befreiten sich aus einem Einwurf an der eigenen Eckfahne (!), das Leder gelangte zum völlig freistehenden Christopher Knoth, der Malte Jonas per Steilpass in Szenze setzen konnte, weil Sasels Pascal Plambeck auf Abseits spekulierte und den Schritt nach vorne machte. Jonas schob das Spielgerät an Winkel zum 1:0 vorbei (56.). Wer auf eine Drangphase der Gäste spekulierte lag falsch. Aus dem deutlichen Plus an Ballbesitz konnten die Parkwegler keine gefährliche Aktion kreiieren. Nur ein Kopfball vom eingewechselten Hausendorf erzeugte ein Hauch von Torgefahr (64.). Etwa eine Viertelstunde vor Schluss kam es für die Woltemath-Équipe knüppeldick: Auf Höhe der Mittellinie senste Sasels Capitano Marcus Pick seinen Gegenspieler um und erhielt dafür eine berechtigte rote Karte (76.). Bitter aus Sicht der Hausherren: Schiedsrichter Kahl unterband den Vorteil für den HSV, bei dem zwei Akteure alleine auf Winkel zugestürmt wären und die Entscheidung hätten erzielen können. So blieb der TSV trotz Unterzahl das dominantere Team, konnte aber keine weiterhin keine Gefahr erzeugen - bis die fünfte Minute der Nachspielzeit anbrach und Sommer für Marake auflegte, der die Kugel mit purem Willen in die Maschen stocherte.

Fazit: Ein insgesamt gerechtes Ergebnis zwischen zwei an diesem Abend eher durchschnittlichen Teams. Die Parkweg-Reserve bleibt damit zum sechsten Mal nacheinander ohne Niederlage, aber auch zum zweiten Mal in Serie ohne Sieg. Der HSV steckt weiter im Abstiegskampf fest. Ein Dreier wäre für die Windt-Elf angesichts der letzten Ergebnisse der Konkurrenz dringend nötig gewesen.

Während die Hoisbütteler nun auf eine Überraschung beim HFC Falke hoffen, sind die Parkwegler daheim gegen den FC Alsterbrüder ein wenig unter Zugzwang - zumindest was die gezeigte Leistung betrifft. Definitiv fehlen gegen den FCA wird Sasels Stammkraft Marcus Pick, der bisher eine ausgezeichnete Saison spielt. Die einzige Partie, die Pick in dieser Runde bisher verpasste war übrigens das 4:0 im Hinspiel beim FCA. Vielleicht ein gutes Omen? Die Brüning-Elf, aktuell mit 18 Zählern auf Rang 11, befindet sich mit vier Punkten aus den letzten beiden Spielen deutlich im Aufwind.