Teammanagerbericht: SC Eilbek II

Autor: Klaus Pablo Torgau

02.04.2016

Lammerts Viererpack vergoldet SCE-Derby-Gala

Kreisliga 5 | Teammanagerbericht SC Eilbek II

Die Rahmenbedingungen für ein Fußballfest konnten besser nicht sein, bei frühlingshaftem Wetter und strahlendem Sonnenschein war das Wandsbeker Derby im Sportpark Hinschenfelde angesetzt. Das saftige Grün wurde frisch gemäht, der Platz präsentierte sich in bestem Zustand. Dazu kam der sehr gute Auftritt von Schiedsrichter Scholz vor dem Spiel, der die Akteure vor dem Einlaufen auf seine Art zu Pfeifen hinwies und gleich noch ein paar Handlungstipps mit gab. SCE-Coach Torgau stellte die Startelf im Vergleich zur Vorwoche auf einer Position um, Artur Lammert begann für Slawomir Zlotowski.


Eilbek II zeigte am Freitag Abend seine beste Saisonleistung und lieferte eine Gala ab, die das Publikum am Eichtalpark ins Schwärmen brachte. Von der ersten Minute an zeigte man eine absolut konzentrierte Leistung und war dem Tabellenvierten in allen Bereichen überlegen. Bereits nach drei Minuten hatte Hesse nach einem Eckstoß die Führung auf dem Kopf, doch sein Torpedo ging links vorbei. Keine zwei Zeigerumdrehungen später hatte Betzold die Führung auf dem Fuß, sein Abschluss aus halbrechter Position wurde von Vilanova Otte zur Ecke geklärt. Die Druckphase des SCE nahm kein Ende und wurde schon nach neun Minuten belohnt. Sager schlug einen langen Ball auf Lammert, der verlor zwar das Kopfballduell, die Kugel landete zwanzig Meter vor dem Tor bei Jan Hesse, der den durch Eckehard Quast abgefälschten Schlenzer im Tor unterbrachte.

Und auch nach der Eilbeker Führung war es ein dominantes Spiel der Gäste, die sich Chance um Chance erspielten. Eine Lammert-Flanke setzte Tohme neben das Tor, nach Heinrich-Rückgabe schoss Keibel über das Tor, dann scheiterte erst Hesse per Kopf an Vilanova Otte, kurz darauf köpfte Bussat einen weiteren Eckstoß daneben. Auch Steffen Heinrich hatte das zweite Tor des Abends auf dem Fuß, nach Vorlage von Artur Lammert setzte Linksaußen Heinrich den Ball aus acht Metern über den Kasten. Wandsetal war maximal durch Einzelaktionen, meist Dribblings von Haury oder Tran, ansatzweise gefährlich, Gefahr für das SCE-Tor bestand aber zu keiner Zeit.

Umso erstaunlicher war so der Ausgleich in der 25. Minuten als Tohme Bethke aus dem Augen verlor und der Mittelfeldspieler mit seinem Rücken zum unverdienten Ausgleich mit dem Rücken traf. Auftrieb gab der Treffer Wandsetal nicht und auch der SCE ließ sich nicht vom Gegentreffer beirren, zu dominant trat man auf und hatte acht Minuten nach dem Ausgleich schon wieder eine Zwei-Tore-Führung. Zunächst fand Keibels Diagonalball Betzold, der überlupfte frech Verteidiger Bronk und legte quer auf Artur Lammert, der ins leere Tor einschieben konnte. Auch beim zweiten Treffer war ein weiterer Diagonalball von Keibel der Ausgangspunkt, Daniel Betzold lief seinem Verteidiger auf dem davon, war eine Fußlänge vor Vilanova Otte am Ball, legte sich ihn vorbei und schob locker ein.

Der einzige Kritikpunkt vor dem Seitenwechsel war wenn überhaupt die Chancenverwertung, über fünf oder sechs Gegentore hätte sich TSV-Trainer Uli Melzer nicht beschweren dürfen. Betzold, Heinrich und Lammert hatten noch weitere Einschussmöglichkeiten, beim Stand von 1:3 war das Spiel noch nicht vollständig entschieden. Nach der Pause stürmte Eilbek weiter auf das Wandsetaler Tor und hätte früh in der zweiten Halbzeit für die Entscheidung sorgen können. Sager köpfte eine Lammert-Ecke aus einem Meter dem Torwart in die Arme, Tohme traf von halbrechts nur das Außennetz und Hesse zielte von der Strafraumgrenze links vorbei.

Nach 55 Minuten nahm sich Eilbek eine minimale Auszeit von zehn Minuten und genau zum Ende der Phase war Wandsetal auf einmal wieder im Spiel. Horn trat Burak Sengül im Strafraum auf den Fuß und da sich der resultierende Vorteil in Luft auflöste, entschied Referee Scholz auf Strafstoß. Marcel Bethke schnürte seinen Doppelpack und schickte Torgau in die falsche Ecke. Die Wandsetaler Freude hielt nur zwei Minuten, denn dann hieß es schon wieder 2:4. Sager führte einen Freistoß an der Mittellinie schnell aus, Artur Lammert verwertete den Pass technisch anspruchsvoll mit dem ersten Ballkontakt und schnürte ebenfalls einen Doppelpack, bei dem es nicht bleiben sollte.

Schon vier Minuten später war Lammert erneut als Torschütze aktiv, Kassem Tohme war auf dem rechten Flügel Sengül enteilt, die flache Hereingabe drückte Eilbeks Spielmacher aus Nahdistanz über die Linie. Und selbst als Eilbek sich 12 Minuten vor Ende dezimierte, Horn sah nach einem harmlosen Foul die gelb-rote Karte, war vom Eilbeker Rausch kein Ende in Sicht. Voller Spielfreude agierte die Torgau-Elf weiter und der sich im Dunstkreis der tadschikischen Nationalmannschaft befindliche Artur Lammert setzte ein fettes Ausrufezeichen. Eilbeks Topscorer setzte einen Freistoß aus 20 Metern halblinker Position in die Maschen, Viererpack, lupenreiner Hattrick binnen 13 Minuten!

Die Demontage in Unterzahl wurde in der Folge noch deutlicher. Schultz, Tohme und Lammert spielten an der Mittellinie ein wenig Tiki-Taka und Katz und Maus, Marc Schultz fand die Lücke in die Abwehr und passte auf Lammert, dessen Flanke Steffen Heinrich volley zum 2:7 ins lange Eck peitschte.

Der Sieg hätte durchaus zweistellig ausfallen können, die eigentlich starke Wansetaler Offensive hatte bis auf die beiden Treffer nach einer Standardsituation nicht eine einzige Torchance herausgespielt und die Defensive zeigte kraterartige Löcher. Der 7:2-Derbysieg wurde anschließend gebührend gefeiert und die Nacht zum Tag gemacht, nachdem ein üppiges "Packung" durch den Hinschenfelder Abendhimmel schallte.


Aufstellung SC Eilbek II:
Klaus Pablo Torgau – Stefan Zimmer (70. Marc Schultz), Arne Bussat, Sören Sager, Stephan Horn - Jan Keibel (63. Hannes Twardawa), Jan Hesse - Kassem Tohme, Artur Lammert, Steffen Heinrich - Daniel Betzold (80. Heiko Krützmann)

Tore:
0:1 Jan Hesse (9., Rechtsschuss, Sager)
1:1 Marcel Bethke (25., Rücken, Tran)
1:2 Artur Lammert (32., Rechtsschuss, Betzold)
1:3 Daniel Betzold (33., Rechtsschuss, Keibel)
2:3 Marcel Bethke (66., Foulelfmeter, Rechtsschuss, Horn an Sengül)
2:4 Artur Lammert (68., Rechtsschuss, Sager)
2:5 Artur Lammert (72., Rechtsschuss, Tohme)
2:6 Artur Lammert (81., direkter Freistoß, Rechtsschuss, Lammert)
2:7 Steffen Heinrich (88., Linksschuss, Lammert)

Gelbe Karten:
Sengül, Binge, Agbonifo - Keibel, Zimmer, Twardawa

Gelb-Rote Karte:
Stephan Horn (78., wiederholtes Foulspiel)

Schiedsrichter: Patrick-René Scholz (Note 2,5) – Guter Auftritt vor dem Spiel, der Platzverweis für Horn war überhart, ansonsten mit einem sehr angenehmen Auftritt. Eine Unstimmigkeit bei einer Wandsetaler Auswechslung trübt die Bewertung.