02.03.2015
Ohne jede Chance
21. Spieltag: USC Paloma II – SC Eilbek II 5:0 (2:0)
Für das Topspiel der Kreisliga 5 war an sich alles präpariert, der SC Eilbek II präsentierte sich in neuen Anzügen, der Kunstrasen war trotz diverser Regenfälle trocken und prima bespielbar, die Presse mit Elbkick.TV und AUS! war auch zugegen und sogar Petrus spendierte Sonnenschein und frühlingshafte Temperaturen. Doch was sollte der Gast an der Brucknerstraße daraus machen? Nichts!
Die tendenziell etwas defensiver eingestellten Eilbeker sollten Liga-Unterstützung in Form von Mittelstürmer Sinan Ercan erhalten. Zwar fehlten mit Krohn, Zinke, Maudoudi, Schwemann und Zimmer wichtige Stützen, dies allein darf jedoch keine Erklärung für die Leistung auf dem Parkett sein. Die SCE-Defensivtaktik mit schnellem Umschaltspiel sollte gar keinen Erfolg haben, Paloma II zeigte sich in allen Bereichen (läuferisch, kämpferisch, spielerisch) vor allem in den ersten 25 Minuten haushoch überlegen und führte so völlig verdient mit 2:0. Palomas Trainer Kallenbach kommentierte die Leistung seiner Elf als beste Saisonleistung. Schon nach fünf Minuten ging Paloma II in Führung, einen Pass in die Schnittstelle zwischen Sager und Tarbasar konnte Savelsberg aus elf Metern unbedrängt zur Führung nutzen.
Es folgte ein Sturmlauf von Paloma II, bei denen die Offensivverteidiger sich immer wieder gewinnbringend ins Spiel mit einschalteten und mit Tempo und Laufstärke die Eilbeker Schwächen gnadenlos aufzeigen sollten. Die Tauben dominierten das Geschehen, konnten sich einen Eckball nach dem nächsten erspielen und so war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis das 2:0 fallen würde.
Symptomatisch für den Auftritt war die Entstehung des zweiten Gegentores, Savelsberg konnte ungehindert nach einem Einwurf durch den Strafraum spazieren, Torgau konnte seinen Torversuch zunächst abwehren, doch Isic verwertete den Abpraller aus Nahdistanz. In der Folge stellte Eilbek II auf sein gewohntes 4231 um und stand fortan zumindest defensiv ein wenig stabiler, brachte offensiv aber gar nicht auf die Waage, so dass Palomas Schlussmann Hagemann auch einen Plausch mit den Zuschauern hätte halten können.
Zur Pause musste Trainer Dennis Houillon zweimal wechseln, verletzungsbedingt mussten Tarbasar und Twardawa in der Kabine bleiben. Bereits zuvor musste Innenverteidiger Tarbasar mit Krämpfen behandelt werden, bezeichnend für den aktuellen Zustand des SC Eilbek II. Ein dritter, leistungsbedingter, Wechsel stand bereits zur Pause zur Debatte, wurde aber (noch) nicht umgesetzt. Erst nach einer Stunde kam der frisch aus dem Urlaub zurückgekehrte Daniel Betzold für den blassen Sinan Ercan in der Partie. Dass Betzold in der Folge Eilbeks bester Akteur war, sollte einen Anhänger der Eilbeker eigentlich traurig stimmen.
Den ersten und gleichzeitig auch einzigen nennenswerten Torschuss auf Eilbeker Seite hatte Jan Hesse, der sich im Strafraum gut durchsetzen konnte, aus acht Metern aber am gut reagierenden Hagemann scheiterte. Es wäre das zu diesem Zeitpunkt sehr schmeichelhafte 1:2 gewesen, doch das Spiel drohte zu keinem Zeitpunkt zu kippen. Denn nur kurze Zeit später verhinderte Torgau gegen Isic noch das 0:3, dann klärte Heinrich einen Schuss von Savelsberg noch auf der Linie.
Viel mehr passierte bis zur 75. Minute nicht, erst mit der Einwechslung von Baerens auf Seiten der Hausherren kam wieder mehr Leben ins Spiel. Nach einem schlimmen Ballverlust im Eilbeker Zentrum wurde der Joker steil geschickt, hängte im Laufduell den aus Angst vor einer Ampelkarte nicht ganz durchziehenden Sager ab und traf mit einem satten Rechtsschuss ins kurze Eck. Das Spiel war damit endgültig entschieden, Paloma II aber noch nicht satt. Der goldene Torschütze des Hinspiels, Savelsberg, durfte in der Schlussphase noch seinen zweiten und dritten Treffer des Tages erzielen. Zunächst profitierte er von einem kapitalen Aussetzer von Eilbeks Keeper Torgau, dem ein harmloser Schuss aus den Händen glitt, in der Schlussminute konnte er sich aussuchen, ob er oder Rogge den Ball ins Tor schießen würden, Eilbek hatte inzwischen sämtliche Vorgaben über Bord geworfen und lief den beiden durchgestarteten Tauben nicht einmal mehr hinterher.
Ein katastrophaler Auftritt beim starken Tabellenführer des SC Eilbek, der bisher ein völlig verkorkstes Jahr 2015 zu verzeichnen hat. In der kommenden Woche wird mit dem SC Sternschanze II (2.) kein minderschwerer Gegner erwartet, nur mit einer erheblichen Leistungssteigerung kann man den Königsmörder spielen und das Hinspielergebnis (0:0) übertreffen.
Aufstellung:
Klaus Pablo Torgau – Dominic Tarbasar (46. Benjamin Ristau), Sören Sager, Hannes Twardawa (46. Eduard Ramburger) – Stephan Horn, Arne Bussat, Jan Keibel, Steffen Heinrich – Jan Hesse, Sinan Ercan (59. Daniel Betzold), Artur Lammert
Tore:
1:0 Dirk Savelsberg (5., Rechtsschuss)
2:0 Edvin Isic (24., Rechtsschuss)
3:0 Fabian Baerens (77., Rechtsschuss)
4:0 Dirk Savelsberg (82., Rechtsschuss)
5:0 Dirk Savelsberg (90., Rechtsschuss)
Gelbe Karten:
Rogge – Lammert, Sager
Schiedsrichter: Martin Rebert (Note 3) – Der junge Referee hatte keine klare Linie bei persönlichen Strafen, war mal kleinlich, mal mit Spendierhosen an. Leistete sich im Gespann aber keine groben Fehler.