Teammanagerbericht: TSV Sasel II

Autor: Christian Humpert

20.11.2018

Später Ausgleich: Sasels Antwort heißt Becker

Bezirksliga Nord | Teammanagerbericht TSV Sasel II

Dank eines furiosen Finales mit zwei Toren in der Nachspielzeit bewahrt Sasels Fabian Becker seine Farben vor einer Heimpleite gegen eine gut organisierte Niendorfer Mannschaft. Für den TSV ist es unstrittig ein überaus glücklicher Punktgewinn. Der Niendorfer TSV sah lange Zeit wie der sichere Sieger aus, doch die Verletzung des Goalies sowie eine fatale Fehleinschätzung kurz vor Ultimo ermöglichten dem Saseler TSV ein ungeahntes Comeback.


Gegenüber dem 4:1-Erfolg über die Reserve des USC Paloma nahm Sasels Trainerduo Hüttig/Voß drei Änderungen vor. Pick, Becker und Dönmez ersetzten Arthur, Ahlen und Marake. Auf der Gegenseite tauschte Niendorfs Jan-Hendrik Schmidt seine Elf im Vergleich zum 3:1-Erfolg über den SC Sperber ebenfalls auf drei Positionen aus. Duczek, Rückold und Schlewing rückten für Briewig, Langer und Möller ins Team.

Bei eisigen Temperaturen erwischten die Hausherren den besseren Start. Goharis Schuss nach einer flach ausgeführten Cardoso-Ecke glich jedoch eher einem Fieldgoal beim American Football (3.). Heiling klärte Sekunden später eine Weise-Hereingabe in höchster Not zur Ecke (4.). Die erste dicke Chance der Partie hatten nach neun Umdrehungen allerdings die Niendorfer. Ottma tauchte - nicht im Abseits stehend - frei vor Winkel auf, der den Schuss glänzend zur Ecke abwehren konnte. Die Freude über die Glanztat von Sasels konstantestem Spieler diese Saison verblasste schnell. Duczek stand bei der folgenden Ecke mutterseelenallein am Fünfmeterraum und brachte den Ball etwas glücklich, da er ihn nicht sauber getroffen hatte, über die Linie (9.). Der Rückstand war ein herber Dämpfer für die Hausherren, die merklich ihre bis dato sehr gute Linie verloren hatten. Schlewings Versuch landete kurz nach der Gäste-Führung in den Armen von Winkel (17.). Mitte des ersten Durchgangs hatte die Partie deutlich an Schwung verloren. Es dauerte bis zur 29. Minuten, ehe sich Serkan Dönmez aus dem Nichts eine hervorragende Ausgleichschance ergab. Nach einem langen Cardoso-Ball tauchte Dönmez halbrechts frei vor Bettzüche auf, der glänzend mit dem Fuß abwehrte. Nach einem Zusammenspiel mit Gohari schloss Oppermann wenig später zu unplatziert ab (31.). Auf der Gegenseite klaute Henze Sasels Winkel im TSV-Strafraum erst sauber die Kugel, um anschließend diese gute Gelegenheit fahrlässig auszulassen (33.). Wenig später traf Henze aus guter Position nur das Außennetz (38.). Heiling verpasste noch vor der Pause das 2:0 als sein Kopf nur knapp über das Tor strich (41.). Franke produzierte kurz vor dem Seitenwechsel beinahe ein Eigentor. Winkel war auf dem Posten (43.). Praktisch mit dem Pausenpfiff erzielte Henze dann doch noch das 2:0, der Assistent hatte allerdings die Fahne gehoben (45.). Eine fragwürdige Entscheidung. So ging es durchaus glücklich aus Sicht des TSV Sasel nur mit einem 0:1 in die Kabine.

Nach dem Wiederbeginn wurde die Hausherren aktiver, blieben aber - analog zur ersten Hälfte - oft an der guten Defensive um Heiling und Schacht hängen. Nach rund einer Stunde hätte es allerdings zwingend einen Strafstoß für die Heimmannschaft geben müssen. Pablo Cardoso war sicht- und hörbar im NTSV-Strafraum von den Beinen geholt worden, der anschließenden Rebound von Oppermann wurde auf der Linie geklärt (60.). Gohari, Franke und Weise (64./65./67.) ließen binnen 180 Sekunden drei ordentliche Ausgleichschancen ungenutzt. Auf der Gegenseite scheiterte Nicolai nach erfolgreichem Zweikampf gegen Franke freistehend an Winkel (72.). Im direkten Gegenzug ereignete sich dann die wahrscheinlich spielentscheidende Szene: Oppermann tauchte frei vor Bettzüche auf, legte sich die Kugel zu weit vor und traf Niendorfs Keeper unglücklich am Kopf. Eine Verwarnung Oppermanns blieb fälschlicherweise aus. Für Bettzüche ging es nicht weiter. Da Niendorfs Coach Schmidt bereits dreimal gewechselt hatte, zog sich Roth das Torwarttrikot über. Das Spiel wurde nun zenehmend hektischer, Sasel konnte von der Überzahl jedoch zunächst nicht profitieren. Stattdessen tankte sich der agile Joker Nicolai über die linke Seite durch, drosch das Leder scharf vor das Winkel-Gehäuse, sodass Franke den Ball über die eigene Torlinie beförderte - 0:2 (82.). Mangelnde Kommunikation zwischen Becker und Oppermann verhinderte anschließend den postwendenden Anschlusstreffer (86.). In der Schlussminute erzielte Becker nach einer tollen Franke-Vorlage dann doch noch den Anschlusstreffer und ließ dadurch die Hoffnungen auf ein spätes Comeback wachsen. Becker stand Sekunden nach dem 1:2 allerdings auf der anderen Seite erneut im Fokus: Eine scharfe Hereingabe drückte Sasels Nummer 6 nur Zentimeter am eigenen Kasten vorbei (90.+2). Es wäre um ein Haar das zweite Eigentor an diesem Tag für die Parkwegler gewesen. Die Schmidt-Elf hielt anschließend den Ball gut in den eigenen Reihen. Als noch wenige Sekunden zu spielen waren, wollte Niendorfs Köhler an der Mittellinie einen Freistoß ziehen und vertändelte dabei leichtfertig das Leder. Dies ermöglichte den letzten Angriff der Partie: Arthur flankte ins Zentrum, wo Bings die Kugel artistisch in Richtung Tor brachte, Roth ließ im Rückwärtsfallen diesen eigentlich harmlosen Ball aus den Händen fallen, Becker packte die Grätsche aus und drückte das Leder zum umjubelten 2:2 in die Maschen (90.+4).

Fazit: Ein überaus glücklicher, aber sehr wichtiger Punktgewinn gegen eine Niendorfer Mannschaft, die über die gesamte Spieldauer weniger Spielkontrolle hatte, aber trotzdem immer gefährlicher als die Heimelf wirkte. Am Ende muss man sagen, dass die Niendorfer, die nunmehr die sieben Spiele in Serie ohne Niederlage sind, momentan zu den stärksten Teams der Liga gehören. Für die Abschlussplatzierung kann der eine Zähler daher von entscheidender Bedeutung sein.
Durch das Remis bleiben beide Teams auf ihren bisherigen Plätzen. Die Parkwegler erwarten kommende Woche den SC Sperber, die Schmidt-Elf spielt daheim gegen GW Eimsbüttel.