Teammanagerbericht: TSV Sasel II

Autor: Christian Humpert

25.10.2018

Rabenschwarzer Tag: Sasel unterliegt Condor-Reserve überraschend deutlich

Bezirksliga Nord | Teammanagerbericht TSV Sasel II

Es gibt so Tage, da läuft nicht viel zusammen. Jeder kennt sie, keiner mag sie. Diese gebrauchten Tage sind schwer zu verarbeiten. Noch schwerer ist es allerdings, die passenden Worte für ein solches Ereignis zu finden. Der Auftritt des TSV Sasel II am Berner Heerweg lässt sich daher kaum in Worte fassen. Diese hochtalentierte Mannschaft, die zu so grandiosen Leistungen in der Lage ist, wurde - ohne groß Gegenwehr zu leisten - mit den einfachsten Mitteln, die der Fußball zu bieten hat, niedergestreckt. Wenn dann zahlreiche individuelle Fehler hinzukommen, ist ein Debakel kaum mehr zu verhindern.


Im Vergleich zum Last-Minute-Unentschieden gegen die Reserve des SC Victoria veränderten Hüttig und Voß ihre erste Elf auf vier Positionen. Für von Borgstede, Sommer, Zielke und Weise begannen Winkel, Franke, Friedrich und Liga-Leihgabe Adem Aydin. SC Condor U23-Trainer Tim Krüger brachte gegenüber der 0:2-Pleite beim Niendorfer TSV III Basedow, Korodowou und Grabhöfer für Fietz, Lenuck und Schieweg.

Die im 4-4-2-System agierenden Hausherren gaben bereits früh in der Begegnung kämpferisch den Ton hat. Basedow hatte Glück, dass sein Foul an Marake in Höhe der Mittellinie nur mit dem gelben Karton geahndet wurde (6.). Die großzügige Linie des guten Schiedsrichters Lüders kam vor allem den Hausherren entgegen, die wenige Minuten nach dem Basedow-Vergehen von einem Missgeschick der Parkwegler profitierten. Gelübcke und Dönmez verdaddelten tief in der SCC-Hälfte den Ball, ein langer Pass auf Botarife hebelte die komplette Gäste-Kette aus, Franke kam nicht mehr hinterher und Condors Nummer 7 vollstreckte aus kurzer Distanz zur Führung (10.). Die Parkwegler setzten anschließend ihre ersten offensiven Akzente. Nach einem Handspiel im Strafraum der Raubvogel-Reserve gab es Strafstoß. Cyglicki trat an, schoss die Pille halbhoch in die linke Ecke, doch Condor-Goalie Issem wehrte ab (15.). Nur 180 Sekunden danach erzielten die Parkwegler dann doch den Ausgleich. Lars Tiedemann fand auf der linken Seite Gelübcke, der den Ball ins Zentraum brachte, wo Goalgetter Bings mit seinem linken Fuß trocken vollendete (18.). Kurze Zeit später missglückte eine Kopfball-Abwehr von Cyglicki, Botarife konnte aber nicht profitieren (22.). Die kampfbetonte, aber keinesweg unfaire Begegnung verflachte anschließend. Die Gäste konnten ihr Spieltempo nicht auf den Platz bringen, die Hausherren versuchten es immer wieder mit langen Bällen. Webers Kopfball nach 39 Minuten war die erste Gelegenheit seit dem Schuss von Omar Botarife zur Mitte des ersten Durchgangs. Winkel packte sicher zu. Als alle schon mit einem Remis zur Pause rechneten, stand Botarife abermals im Mittelpunkt. Tiedemann kickte im Spielaufbau Botarife an, der die Kugel anschließend an Winkel vorbeilegte und mühelos das 2:1 erzielte (42.). Selten wurde ein Team derart zu Toren eingeladen. Das konnte doch eigentlich im zweiten Durchgang nicht so weitergehen - oder doch?

Doch! Weil der eingewechselte Weise beim Versuch eines langen Schlags Korodowou anschoss, tauchte dieser frei vor Winkel auf und netzte mit etwas Glück zum 3:1 kurz nach dem Wiederanpfiff ein (48.). Eine kalte Dusche für die Gäste-Elf, die auch im Spiel nach vorne zumeist uninspiriert wirkten. Daher gab es immer wieder Versuche aus der Distanz, die beinahe zum Anschlusstreffer gereicht hätten. Issem hatte große Mühe bei den Krachern von Cyglicki und Friedrich (51./54.) und profitierte davon, dass Gelübcke bei seinem Treffen nach dem Friedrich-Schuss im Abseits stand. Auf der Gegenseite verhinderte Winkel im 1-gegen-1 vorerst eine endgültige Entscheidung (55.). Als Marake nach etwas über eine Stunde völlig unnnötig im eigenen Strafraum ein Foul beging - und dabei durchaus mit gelb-rot hätte vom Platz fliegen können - und Peter den fälligen Strafstoß sicher verwandelte, waren die Comeback-Hoffnungen des TSV endgültig zerschlagen (64.). Beide Mannschaften vergaben in der Folge weitere Gelegenheiten. So parierte Issem gegen Dönmez und Stark glänzend (72.), während sein Pendant Korodowous zweiten Treffer vereitelte (73.). Auch Gelübcke und Bings konnten trotz guter Schusspositionen kein Tor erzielen (84./86.). Botarife hätte das Ergebnis mit seinem dritten Treffer in die Höhe schrauben können, vergab jedoch frei vor Winkel (86.).

Fazit: Wir verlieren durch individuelle Fehler völlig verdient bei der U23 des SC Condor. Die Parkwegler zeigten nicht ansatzweise die Klasse, die sie sonst auszeichnet. Fehlendes Tempo, kaum Spielwitz, mangelhaftes Zweikampfverhalten und haarsträubende Fehler reichen gegen ein Team aus dem unteren Tabellendrittel der Bezirksliga aus, um Spiele in der Höhe zu verlieren. Und es hätte durchaus schlimmer kommen können...
Im nächsten Spiel gegen den Tabellennachbarn BU II muss die Mannschaft ein anderes Gesicht zeigen. Die Condoraner müssen am kommenden Freitag bei Grün-Weiß Eimsbüttel ran.