Teammanagerbericht: SC Eilbek II

Autor: Klaus Pablo Torgau

04.10.2018

Aus gegen den Vorjahres-Finalisten

Holsten-Pokal | Teammanagerbericht SC Eilbek II

Erstmals stand der SC Eilbek II in der vierten Runde des Holsten-Pokals und traf dort auf keinen geringeren als den Vorjahres-Finalisten vom FC Alsterbrüder II. Eilbeks Trainer Torgau musste offensiv mit Lammert (Handverletzung) und Walter (Urlaub) auf zwei seiner Pokal-Topscorer verzichten, in der Defensive baute er auf die erfolgreiche Viererkette, die drei Tage zuvor gegen UH-Adler II keine Großchancen zuließ. Im Tor rotierte zudem Pokaltorhüter Marc Schultz für Marcel Sechting rein.


Die Fichtestraße bot am Tag der deutschen Einheit eine tolle Kulisse, mit Einlaufkindern aus der HSV-Fußballschule wurden die 104 Zuschauer begrüßt. Der große Gästeanhang zeigte sich während des Spiels sanges- und trinkfreudig und sollte am Ende durchaus Grund zum Jubeln finden. Alsterbrüder begann sehr forsch und brachte gleich zum Anfang der Partie zwei gefährliche Eckstöße in den Eilbeker Strafraum, wobei einer Freund und Feind knapp verpasste und der andere über das Tor gesetzt wurde. Mit zwei weiteren Abschlüssen aus der zweiten Reihe näherten sich die Gäste dem Tor der Eilbeker früh an, der SCE hatte in den ersten zehn Minuten Probleme konstruktiv nach vorne zu spielen.

Doch auch Eilbek kam nach Standardsituationen zum Abschluss, Heinrich und wenig später Henning kamen nach zwei Varianten an den Ball, verpassten aber ebenso einen Treffer. Den konnten die Zuschauer einer gutklassigen Partie zweier Kreisligisten nach 17 Minuten bestaunen. Die Eilbeker Defensive war nach einem Fehler im Aufbau einen Moment lang unsortiert, ein Pass gelangte über die Innenverteidiger auf den aus dem linken Halbraum gestarteten Sönke Folkert Schal und der Angreifer hob die Kugel aus 18 Metern mit dem Knie über Keeper Marc Schultz zur umjubelten Gäste-Führung ein.

Eilbek fand nun besser in die Partie, hatte etwas mehr Spielanteile und nach 25 Minuten eine richtig gute Chance: Fabian Krause machte vom linken Flügel abermals den Robben, seinen tückischen Aufsetzer aus 20 Metern ins lange Eck konnte Torsteher Fynn Laufer um den Pfosten lenken. In der Phase als der SCE nun erstarkte schossen die Alsterbrüder den zweiten Treffer des Tages. Innenverteidiger Christoglou fabrizierte vor dem eigenen Strafraum einen haarsträubenden Fehlpass, Algner nahm die Kugel lauf, ging in den Strafraum und legte auf den mitgelaufenen Sönke Folkert Schal quer und der Angreifer erzielte ohne Mühen seinen zweiten Treffer des Tages.

Es sollte aber noch nicht die endgültige Entscheidung sein und wehrte sich nach Kräften, fast mit dem Pausenpfiff schädelte Steffen Heinrich einen Christoglou-Freistoß nur Zentimeter neben das Tor. Zur Pause musste der gelb-rot-gefährdete Dennis Dahms das Feld räumen, für ihn kam David Feldmeier in die Partie. Alsterbrüder wurde nun deutlich früher attackiert und so hatte der SCE in der Anfangsviertelstunde der zweiten Halbzeit einen guten Zugriff und verlagerte das Geschehen in die Hälfte der gelb-blauen. Der nach einer Stunde eingewechselte Gaetano Galliani kam zwei Minuten nach seiner Einwechslung gleich zu einer guten Schusschance, Henning legte auf Galliani am Strafraumrand ab, doch wieder konnte Laufer den Schlenzer auf das lange Eck parieren.

Eilbek musste eine halbe Stunde vor Schluss in diesem K.O.-Spiel nun deutlich mehr investieren, bekam selbigen aber in Minute 65. Christoglou nahm einem Alsterbrüder-Akteur die Kugel vom Fuß und Schiedsrichter Königstein entschied zum Entsetzen aller auf Strafstoß und verzichtete auf den Videobeweis bei AUS.TV. Beim Penalty von Hogrebe war Schultz in der richtigen Ecke, gegen den strammen Schuss am Ende aber doch machtlos. Der SCE war nun demoralisiert und kassierte nach einer Flanke vom linken Flügel sechs Minuten später das 0:4. Linus Mende soll der Torschütze gewesen sein, doch dieser köpfte im Getümmel seinen am Boden liegenden und sich wohl im Abseits befindlichen Gegenspieler an, bevor der Ball zum 0:4 über die Linie kullerte.

Für Eilbek sollte heute kein Treffer fallen, auch bei einer Direktabnahme von Henning nach Flanke von Tohme war Laufer unüberwindbar, wenig später konnte sich Laufer erneut gegen Henning behaupten. Auf der Gegenseite konnte Schultz zunächst im Eins gegen Eins den fünften Einschlag verhindern, den fünf Minuten vor dem Ende nach einem Konter der überragende Sönke Folkert Schal besorgte. In der Schlussminute kam dann auch noch ein wenig Pech dazu, Laufer nahm am Fünfmeterraum einen 40-Meter-Rückpass in die Hand verwehrte dem SCE einen indirekten Freistoß in Tornähe.
Die Alsterbrüder stehen nach einem sehr guten Auftritt im Achtelfinale des Holsten-Pokals, der SCE kann sich nun komplett auf die Liga fokussieren.

Das Weiterkommen der Gäste geht am Ende völlig in Ordnung, auch wenn das Ergebnis viel zu hoch ausfällt und die Spielanteile nicht widerspiegelt. Eilbek muss den vielen Aufbaufehlern, vor allem vor Pause, Tribut zollen und brach nach dem Elfmeter ein wenig zusammen.


Aufstellung:
Marc Schultz – Sven Prigann, Chrisovalandis Christoglou, Sören Sager, Steffen Heinrich – Dennis Dahms (46. David Feldmeier), Marvin Schuster (70. Adrian Gehrke) – Kassem Tohme, Marius Bruchhäuser (60. Gaetano Galliani), Fabian Krause – Marc Henning

Tore:
0:1 Sönke Folkert Schal (17., rechtes Knie)
0:2 Sönke Folkert Schal (31., Rechtsschuss)
0:3 Tobit Hogrebe (65., Foulelfmeter, Rechtsschuss)
0:4 Linus Paul Mende (71., Kopfball)
0:5 Sönke Folkert Schal (85., Rechtsschuss)

Gelbe Karten:
Dahms, Christoglou

Schiedsrichter:
Heiko Königstein (Note 4,5) – Machte 60 Minuten einen sehr starken Eindruck, danach entglitt ihm die Partie ein wenig. Fehlerhaft die Elfmeterentscheidung, übersah die Abseitsstellung bzw. den Kontakt beim 0:4 und übersah den Rückpass in Minute 90.