Teammanagerbericht: TSV Sasel II

Autor: Christian Humpert

03.09.2018

Der Parkweg bebt: Sasel mit furiosem Finale

Bezirksliga Nord | Teammanagerbericht TSV Sasel II

In einer hochdramatischen Partie wendet die Zweitvertretung des Saseler TSV in letzter Minute eine erneute Niederlage ab. Die Treffer von Bings und Kratzmann ebneten den Weg für Aufholjagd, die in die noch junge Bezirksligahistorie der Parkwegler eingeht. Die Kiezkämpfer bestimmen bis weit in die zweite Hälfte hinein das Geschehen, brechen dann aber ein.


Gegenüber der 1:2-Derbypleite gegen den SC Poppenbüttel gab es auf Seiten der Hausherren fünf Veränderungen in der Startelf. Für Tiedemann, Take, Cardoso, Schütt und Doß rückten Pick, Ruschke, Carvalho Cabral, Hoppe und Bings ins Team. St. Pauli-Coach Breuch brachte im Vergleich zum 2:0-Erfolg über den NTSV III Gerdes, Schreitmüller, Kaiser, Rütz und Bravos für Wiechel, Homrighausen, Koch, Strikker und Bahr - Breuch änderte seine Anfangsformation also analog zum den Hausherren ebenso auf fünf Positionen.

Unter der Leitung des sehr ordentlich pfeifenden Schiedsrichters Martin Höper begann der FC St. Pauli III druckvoll. Gegen das aggressive Pressing fanden die Parkwegler zunächst keine Mittel und machten sich das Leben durch leichtfertige Abspielfehler selbst schwer. Paulis Alexander Müller war es dann auch, der nach acht Umdrehungen die erste Chance des Spiels hatte. Winkel war zur Stelle. Für Raphael Wolf ergab sich wenig später ein Freistoß aus guter Positionen. Der Ball ging durch die Mauer, Winkel nahm beide Fäuste und wehrte das Leder zur Seite ab (11.). Lauts hätte nach Vorlage von Bings kurz darauf den Spielverlauf auf den Kopf stellen können. Goalie Prause hielt gekonnt (17.). Auf der anderen Seite musste Gohari zwei Minuten später knapp vor der Linie klären (19.). Die bis dato größte Möglichkeit des Spiels ergab sich dann für Fynn Kratzmann, der den Ball über den herauseilenden Prause hob und das Gehäuse nur um Zentimeter verfehlte (21.). Prause verletzte sich im Tor der Braun-Weißen nach etwa einer halben Stunde an der Leiste und wurde durch Tiedje ersetzt. Gute Besserung an dieser Stelle! Tiedje war sodann auch gegen Bings zur Stelle, der aus dem Gewühl heraus die Kugel Richtung Pauli-Tor beförderte (38.). Ruschkes Kracher aus 30 Metern verfehlte das Ziel nur knapp (41.).

Nach dem Wiederbeginn gaben die Kiezkicher erneut den Ton an. Beilmann behauptete auf der linken Angriffsseite den Ball, passte zu Bravos, der das Leder ins lange Eck zur Führung für seine Farben schlenzte (55.). Nur wenige Minuten später hatte Winkel Glück, dass sein Handspiel vor der Straufraumkante gegen den Schuss des agilen Bravos nicht geahndet wurde (59.). Aber: Die Kiezkicker konnten nur 120 Sekunden danach durch Wolf trotzdem auf 2:0 erhöhen (61). Das 0:2 aus Sicht des TSV war eine Art Weckruf. Nach einer Flanke von Kratzmann gelangte die Kugel einem FCSP-Akteur an den Arm. Schiedsrichter Höper entschied trotz aller Proteste auf weiterspielen (66.). Nach 70 Minuten verzog erst Wolf, ehe der eingewechselte Weise auf der Gegenseite aus der Distanz nur das Lattenkreuz traf. Tiedje lenkte einen Bings-Freistoß kurz darauf ebenfalls ans Aluminium (72.). Eine Kratzmann-Ecke schädelte Bings abermals nur zwei Umdrehungen später zum Anschluss ein (74.). Winkel hielt seine Mannen mit einer Glanztat gegen Bravos im Spiel, ehe der ebenfalls eingewechselte Cyglicki nur die Latte traf (79./82.). Der Ausgleich fiel kurz darauf durch eine sehenswerte Einzelaktion von Fynn Kratzmann, der gleich mehrere Gegenspieler aussteigen ließ und aus der Distanz einschoss (83.). Die Saseler - nun mit deutlichem Oberwasser - schnürten die Gäste, die zunehmend Räume anboten, in deren Hälfte ein. Eine Kombination von Warlich über Cyglicki auf Gohari sorgte in der 90. Minute endgültig für Ekstase. Gohari konnte Cyglickis Querpass toll verwandeln. Kurz vor dem Schlusspfiff wurde Bings von Pauli-Goalie Tiedje im Strafraum gelegt. Kratzmann verwandelte zum 4:2-Endstand sicher (90+2.).

Fazit: Welche eine Dramatik! Der TSV krönt seine Aufholjagd und beweist tolle Moral. Insgesamt wirkte das Spiel - gerade in der Offensive - deutlich lebendiger als zuletzt. Die Doppelspitze - bestehend aus Kratzmann und Bings - harmonierte gut. Auch, dass es die Parkwegler hin und wieder einmal aus der Distanz probierten, gab es so in den letzten beiden Wochen nicht. Grundsätzlich war also ein deutlicher Fortschritt gegen einen sehr ordentlichen Gegner zu erkennen. Besser muss nun nur noch die Abstimmung zwischen Abwehrreihe und Mittelfeld werden. Hier gab es zu viele Räume für die Kiezkicker, die ihre Konter nicht so konsequent ausspielten wie es zum Beispiel Grün-Weiß Eimsbüttel getan hat. Dennoch: Wir sind froh über die drei Punkte und wollen daran natürlich nächste Woche anknüpfen.

Mit zehn Zählern aus nunmehr sechs Spielen verweilen wir auf Tabellenposition 6. In der kommenden Woche gastieren wir beim FC Alsterbrüder. Die Alsterbrüder kamen an diesem Spieltag unter Neu-Coach Marcel Plewka zu einem 2:2 gegen die Schmidt-Équipe vom NTSV III. Die Kiezkicker empfangen am Freitagabend die Grün-Weißen aus Eimsbüttel.