Teammanagerbericht: SC Eilbek II

Autor: Klaus Pablo Torgau

02.08.2018

Historisch: Eilbek kontert sich in Runde 3

Holsten-Pokal | Teammanagerbericht SC Eilbek II

Schon fast traditionell ist für den SC Eilbek II spätestens in der zweiten Runde des Holsten-Pokals Feierabend. Doch nach fünf Pflichtspiel-Siegen gierte der SCE in Mümmelmannsberg nach der nächsten Runde. Gegen den MSV Hamburg II machte man im Pokal bisher gute Erfahrung und kegelte die Truppe schon 2015 mit 4:1 aus dem Wettbewerb. Lediglich zwei Veränderungen im Vergleich zur zweiten Halbzeit gegen Sternschanze nahm Eilbek-Trainer Torgau vor, Latz verteidigte innen für den verhinderten Twardawa, zudem hütete Pokal-Keeper Marc Schultz das Gehäuse.


Auf dem mittlerweile gut abgenutzten Kunstrasen entwickelte sich ein sehr taktisch geprägtes Spiel mit zunächst wenigen Torchancen. Beide Reihen waren um einen geduldigen und flachen Spielaufbau bemüht, doch in den letzten Verteidigungsreihen war kein Durchkommen. Jeweils einen Distanzschuss notierten die Statistiker in der Anfangsviertelstunde, Strafraumszenen waren in der bis dahin ausgeglichenen Partie Mangelware. Die Hausherren versuchten ihre Angriffe vor allem über den linken Flügel vorzutragen, doch Gehrke stand MSV-Dreh- und Angelpunkt Shahaboddin immer wieder auf den Füßen.

Mit der ersten Eilbeker Großchance nach 18 Minuten klingelte es gleich im Tor. Vorausgegangen war ein MSV-Eckstoß, den Eilbek klären konnte, Marius Hensch bekam den Ball 30 Meter vor dem eigenen Tor an der linken Seitenauslinie und bediente mit einem 60-Meter-Vollspann-Unterschnitt-Diagonalball Artur Lammert, der frei vor Karschen cool blieb und ins lange Eck schob. Was war das für ein astreiner Konter und was für ein Assist!? Auf der SCE-Weihnachtsfeier würde Hensch den Preis zum „Assist des Jahres“ abräumen, würde es diesen Preis geben. So bleibt für ihn nur trockenes Brot über.

Die Spielanteile blieben weiterhin ausgeglichen, Umidvar hatte aus halbrechter Position im Strafraum eine Chance, die Schultz abwehren konnte, beim Nachschuss behinderten sich zwei MSV-Spieler gegenseitig, so dass Prigann die Szene entschärfen konnte. Eilbeks Verteidigungsreihen standen darüber hinaus sicher und ließen aus dem Spiel heraus nichts zu, stattdessen konnte man mit der zweiten Chance des Spiels die Führung ausbauen. Hensch leitete Heinrichs Pass mit dem Außenrist zu Henning weiter, der auf einmal 30 Meter leere Wiese vor sich hatte, in den Strafraum eindrang, dort noch einen Verteidiger aussteigen ließ und zunächst an Karschen scheiterte, doch Kassem Tohme drückte den Abpraller über die Linie. 2:0 für den SCE und schon war das Weiterkommen greifbar!

Noch vor dem Seitenwechsel musste Eilbek verletzungsbedingt wechseln, Hesse kam für den angeschlagenen Prigann in die Partie, Tohme übernahm die Position des Rechtsverteidigers. Nach der Pause wurde der MSV offensiver, Eilbek boten sich immer mehr Räume, doch die Konter wurden teils fahrlässig ausgespielt, zudem wurde der allein auf Karschen zulaufende Henning zu Unrecht wegen einer vermeintlichen Abseitsposition zurückgepfiffen. Nach 55 Minuten reagierte Eilbeks Bank erneut und stärkte mit Schuster für Hensch das Zentrum.

Und der eingewechselte Marvin Schuster hatte nach einem Freistoß von Sager das 0:3 auf dem Fuß, doch so blieb der MSV im Spiel. So kam es eine Viertelstunde vor dem Ende zum Anschlusstreffer durch Frank Christianus, der eine Flanke am langen Pfosten gegen die Laufrichtung von Schultz an den Innenpfosten setzte, von wo aus der Ball den Weg ins Tor fand. Zwar lief die Uhr für den SCE und das Innenverteidiger-Duo Latz Sager räumte alles aus dem Spiel heraus weg, doch nach einem Foulspiel von Heinrich gab es einen Freistoß aus 17 Metern halbrechter Position. Den guten Freistoß von Umidvar lenkte Schultz per Flugparade über die Latte und sicherte seiner Elf die Führung.

Der MSV hatte weiterhin viel Ballbesitz, gegen die geordnete Eilbeker Abwehrreihe kam aber bis zum Ende keine gefährliche Chance mehr zustande. Stattdessen konterte Eilbek über Lammert, den eingewechselten Galliani und schlussendlich Marvin Schuster, der von Galliani blendend freigespielt wurde frei vor Karschen blieb Schuster eiskalt und sorgte für eine Eilbeker Jubeltraube. Kurz vor dem Ende der vierminütigen Nachspielzeit hatte Schuster nach einer Kombination über Hesse und Lammert sogar das 1:4 auf dem Fuß, doch Karschen verhinderte schlimmeres.

Eilbek spielte sich nicht in einen Offensivrausch, aber ein gutes Konterspiel und eine sehr geordnete, mannschaftliche Defensivleistung reichen gegen den MSV Hamburg II zum Einzug in die dritte Pokalrunde, in der höchstwahrscheinlich ein Freilos auf den SCE wartet.


Aufstellung:
Marc Schultz – Sven Prigann (43. Jan Hesse), Philipp Latz, Sören Sager, Steffen Heinrich – Adrian Gehrke, Dennis Dahms – Kassem Tohme, Artur Lammert, Marius Hensch (55. Marvin Schuster) – Marc Henning (89. Gaetano Galliani)

Tore:
0:1 Artur Lammert (19., Rechtsschuss, Hensch)
0:2 Kassem Tohme (39., Rechtsschuss, Henning)
1:2 Frank Christianus (73., Kopfball)
1:3 Marvin Schuster (90., Rechtsschuss, Galliani)

Gelbe Karten:
Skiba, Brakhage, Umidvar – Dahms, Lammert

Schiedsrichter:
Christoph Moll (Note 2,5) – Solide Leistung mit zwei kleinen Mängeln: Pfiff Henning unberechtigt wegen Abseits zurück und nahm Eilbek eine klare 5-gegen-2-Vorteilssituation.