Teammanagerbericht: TSV Sasel II

Autor: Christian Humpert

14.05.2018

Lieferheld Cardoso: Sasel-Sieg im Bondenwald

Bezirksliga Nord | Teammanagerbericht TSV Sasel II

Dank einer überragenden ersten Hälfte des Argentiniers besiegen die Parkwegler eine aufopferungsvoll kämpfende Niendorfer Mannschaft. Gleich viermal konnten Cardosos Mitspieler seine Zuspiele in Tore ummünzen. Doppelt erfolgreich war Debütant Fynn Matty Kratzmann, der bereits der 40.(!) Spieler war, der für die Woltemath-Elf in dieser Spielzeit zum Einsatz kam.


Ohne den urlaubenden Chef Tom Woltemath warf Co-Trainer Jendrik Voss gegen die Drittvertretung der Niendorfer ordentlich die Rotationsmaschine an. Im Vergleich zur 1:2-Heimschlappe gegen BU II begannen Ruschke, Gohari, Sommer, A-Jugend-Leihgabe Kratzmann, Weise und Winter für Gelübcke, Zielke, Doß, Lauts, Becker und Unger. Bemerkenswert: Mit Fynn Kratzmann kam - in bewährter Felix-Magath-Manier - bereits der 40. Spieler in dieser Spielzeit für die Woltemath-Elf zum Einsatz. Heim-Coach Jan-Hendrik Schmidt, dessen Équipe unter der Woche nach zuvor 8 Spielen in Serie ohne Pleite eine herbe 1:5-Niederlage bei Sperber kassierte, wechselte seine Startformation auf fünf Positionen aus. Für Schacht, Jensen, Briewig, Bracker und Roth standen Körner, Osei Bonsu, Köhler, Henze und Boysen von Beginn an auf dem Feld.

Nach verhaltenem Beginn in den ersten zehn Minuten der Begegnung, konnten die Gäste mit der Premieren-Chance sogleich die Führung erzielen: Ein Fehlpass im Spielaufbau des NTSV III landete bei Pablo Cardoso, der mit einem klugen Pass Kratzmann in Szene setzte, welcher Heim-Goalie Bettzüche umdribbelte und den Ball ins verwaiste Gehäuse schoss (13.). Die Antwort der Elf um Kapitän Boysen ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Nur 120 Sekunden nach der Sasel-Führung drückte NTSV-Top-Torschütze Gehrke die Kugel per Kopf nach einem Freistoß ans Gebälk, von hinten rauschte Schlewing heran und bugsierte das Leder aus etwa einem Meter zum Ausgleich in die Maschen (15.). Cardoso hätte kurz darauf beinahe den alten Abstand wiederhergestellt. Sein listiger Freistoß, etwa fünf Meter von der Torauslinie entfernt, klatschte allerdings nur an den Pfosten des Bettzüche-Gehäuses (19.). Nur wenige Zeigerumdrehungen später kam der sehr agile Cardoso auf der linken Seite an den Ball, spielte einen wunderbaren Diagonalball auf Winter, der mit seinem ersten Kontakt Bettzüche per Heber überwand - ein äußerst sehenswertes Tor zum 2:1 für die TSV-Reserve (23.)! Niendorf kam nur etwa zehn Minuten später erneut ins Spiel zurück: NTSVs Schlewing - bester Mann im Dress der Schmidt-Elf - zog ab, Cyglicki blockte, der Ball schwebte durch den Strafraum der Gäste, Marake versuchte per Kopf zu klären und lenkte das Spielgerät an den Innenpfosten, von wo aus die Kugel ins Tor ging. Ein ebenso sehenswerte Treffer, nur leider auf der falschen Seite - 2:2 stand es damit (33.). Kurz vor dem Seitenwechsel musste Niendorf erneut einen herben Rückschlag im Kampf um den Sieg hinnehmen. Weise stand nach einem Cardoso-Freistoß völlig blank vor Bettzüche und köpfte das Leder mit Unterstützung des linken Innenpfostens ins Tor (40.). Ein unnötiges Gegentor, zumal NTSV-Coach Schmidt seine Mannen schon vor Ausführung auf den freistehenden Weise aufmerksam machte. Nur wenige Sekunden später traf es die Heimelf noch bitterer. Cardoso spitzelte den Ball in Richtung Spitze, die Pille wurde noch minimal von einem Niendorfer Defensiv-Akteur abgefälscht, Kratzmann nahm das Leder in Abseitsposition an, behielt vor Bettzüche die Ruhe und netzte zum 4:2. Schiedsrichter Draf, insgesamt vor allem sehr unterschiedlich in der Beurteilung von Zweikämpfsituationen, gab den Treffer trotzdem (42.).

Der zweite Durchgang verlief dann nicht mehr ganz so spektakulär. Dies lag vor allem an der mit zunehmender Spieldauer besser werdenden Niendorfer Defensivabteilung. Henze gab rund fünf Umdrehungen nach Wiederbeginn einen ersten Warnschuss ab (50.). Auf der Gegenseite verfehlte Kratzmann seine dritte Bude nur knapp (59.). In der 72. Minute ebnete dann Boysen per Kopf nach einer Ecke seiner Elf den Weg zurück ins Spiel - nur noch 3:4 aus Sicht des NTSV. In der Folge entwickelte Niendorf zwar mehr Torgefahr, kam bis kurz vor Schluss allerdings zu keinen Gelegenheiten mehr. 60 Sekunden vor dem Abpfiff ditschte ein verunglückter Freistoß des eingewechselten Brackers nur auf die Torlatte (89.). Abgesehen von der Ampelkarte gegen Bracker in der Schlussminute passierte am Bondenwald nichts mehr.

Fazit: Die Sasel-Reserve kommt dank guter Chancenverwertung und einer sehr ordentlichen ersten Hälfte zu einem knappen, aber nicht unverdienten Erfolg über eine vor allem im zweiten Durchgang gute Niendorfer Mannschaft.

Zum Saisonabschluss in gut zwei Wochen gastieren die Niendorfer als Tabellen-9. beim Hoisbütteler SV, der aufgrund der Erfolge von GWE (4:1 gegen den FC Alsterbrüder) und dem TSC Wellingsbüttel (4:2 gegen den SC Victoria II) nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt hat und als Absteiger neben VfL 93 und der Norderstedter Eintracht bereits feststehen dürfte. Die Norderstedter sind wiederum der kommende Gegner des TSV Sasel II. Die Begegnung findet am 26. Mai um 13 Uhr im Alfred-Mager-Stadion statt.

Urlaubsbedingt verabschieden wir uns jedoch schon heute von der Spielberichterstattung in dieser Saison.

Den Live-Ticker zur Partie zum Nachlesen gibt es auf: https://de-de.facebook.com/TSVSasel2/