Zu günstigen Zeitpunkten geschockt: HT 16 unterstreicht Ansprüche
St. Pauli V muss sich an der Legienstraße geschlagen geben
Schon in der dritten Spielminute die Führung für HT 16: nach einem Ballverlust schalten die „Kiezkicker“ nicht schnell genug um, und Ömer Faruk Gürel trifft zum 1:0. In der Folge drängt der Gast jedoch auf den Ausgleich: Björn Rothe schießt knapp rechts vorbei (10.), ehe Steffen Block in zentraler Position zum Schuss kommt, aber an Keeper Baftijari scheitert (11.). Dann sprintet Rothe bis zur Eckfahne durch und legt zurück auf Tiede, dem der Ball aber über den Fuß rutscht (15.). Eine Phase, aus der sich die Hausherren schließlich befreien können und selber wieder zu Chancen kommen.
Mustafa Koc kommt am Torwart vorbei und trifft das Außennetz (18.), ehe St. Pauli V-Keeper Sorockin einen gefährlich abgefälschten Ball von Muhammet Acemoglu zur Ecke abwehren kann (20.). Es fällt auf, dass die Braun-Weißen den Gegner immer erst auf Höhe der Mittellinie angreifen. HT 16 hingegen attackiert deutlich früher. Beispiel: Koc gewinnt den Ball in der 42. Minute schon am Strafraumrand des Gegners zurück – seine Flanke wird jedoch abgeblockt. Kurz darauf zerrt sich Torschütze Gürel in der 45. Minute bei einem Sprintantritt und muss verletzt raus. Sarialtin kommt für ihn nach der Pause.
Diese beginnt mit einer kalten Dusche für die Sankt Paulianer: Mustafa Koc mit einem Rechtsschuss präzise ins rechte untere Eck (48.) – 2:0. Doch die Gäste stecken nicht auf. Eine Druckphase von St. Pauli V mit drei Ecken (55.), die nichts einbringen – außer einer brenzligen Szene: Palme taucht frei vor dem Tor auf und versucht, in den Ball zu grätschen, erreicht ihn jedoch nicht. Die Hamburger Turnerschaft agiert nun aus einer stabilen Defensive heraus, während St. Paulis Torhüter kaum etwas zu tun bekommt. Erneut ist es Palme, der einen Alleingang von der Mittellinie startet (68.), nach dem Sprint und Abschütteln dreier Gegenspieler aber nur noch Kraft für ein Schüsschen am Tor vorbei hat (68.).
Eine Viertelstunde vor Schluss passt auf der anderen Seite Demir zu Koc, der aber nur das Außennetz trifft. Wenig später kommt es zur besten Chance für die Gäste: ein Kopfball von Thilo Büscher trifft die Oberkante der Latte (83.). Im direkten Gegenzug fällt das 3:0 durch Kerem Baris Sahin (84.). Apropos Sahin: Dieser hat sogar noch die Chance zum vierten Tor, kann aus kurzer Distanz den sankt paulianischen Schlussmann aber nicht bezwingen (86.). Dennoch: Die Mannen von Trainer Chris Sprick haben sich nun aufgegeben, Thilo Büscher fordert seine Mitspieler laut auf, nochmal was zu tun, nachdem seine Flanke in den Strafraum keinen fand, der den Ball verwerten wollte.
In der Nachspielzeit prüft der eingewechselte Benjamin Braun immerhin Baftijari mit einem harten Schuss, doch der über die gesamte Partie sehr aufmerksame Keeper pariert (90. +1). Das war‘s, eine am Ende klare Sache für den Tabellenzweiten, der cleverer spielte und mit seinen frühen Toren in beiden Halbzeiten den Kontrahenten zu günstigen Zeitpunkten schockte.