BZ Nord

„Your defense is terrified – Shahin on fire”

Falke-Fans jubeln über Auswärtserfolg bei UH-Adler

27. September 2019, 14:43 Uhr

Jubelnde Falken nach dem 4:2-Sieg bei UH-Adler. Foto: Bode

Unter Flutlicht und bei Hamburger Nieselregen empfing der Tabellensiebte SV Uhlenhorst-Adler am Zehnten Spieltag der Bezirksliga Nord den HFC Falke. 2:4 musste sich UH-Adler geschlagen geben – Trainer Simon Ebert analysierte anschließend klipp und klar: „Die Mannschaft war einfach nicht bei der Sache.“ Schon früh schien sich anzudeuten, wer am Donnerstagabend die spielbestimmende Mannschaft sein würde. Nach kurzer Abtastphase, konnte der in rot und weiß gekleidete Gast den ersten gelungenen Spielzug präsentieren... 

Philip Bröcker (re.) - hier gegen Tim Stengel - erzielte das zwischenzeitliche 2:0 für die Gäste. Foto: Bode

Impulsiv marschierten die Falken auf dem rechten Flügel nach vorne, die scharfe, flache Hereingabe verpasste Philip Bröcker in der Mitte aber um Haaresbreite. Die rechte Seite sollte im weiteren Spielverlauf bei den Gästen an Beliebtheit gewinnen, zumal ihnen hier viel Raum für feines Kombinationsspiel geboten wurde: Immer wieder konnten die „Hellmänner“ aus den Fehlern im Aufbauspiel des Gastgebers profitieren und mit schnellen Passstafetten vor den Sechzehner des Gegners gelangen, ganz zum Ärger von „Uhlen“-Trainer Ebert: „Der Gegner war gedankenschneller und meine Mannschaft immer einen Schritt zu spät“. Deutlich mehr als einen Schritt war seine Hintermannschaft dann zu spät, als Timo Riemer eine Flanke von der rechten Seite, ohne hochspringen zu müssen, per Kopf im langen Eck unterbrachte.

„Das sah ein bisschen aus wie Schweinchen in der Mitte“

Elia Löding (Mi.) wird von Marco Rohde (li.) und Philip Bröcker in die Mangel genommen. Foto: Bode

Vom Gegentreffer in der 16. Minute schien sich Eberts Mannschaft nur langsam zu erholen – der Gast weiter am Drücker, und wie: „Das sah ein bisschen aus wie Schweinchen in der Mitte“. Die von Ebert genannte, simple Passübung war in der Phase nach dem Führungstreffer tatsächlich kein seltenes Mittel bei Falke, um die gegnerische Hintermannschaft alt aussehen zu lassen. Eine sehenswerte Passkombination mit einem feinen Steckpass in den Rücken der Abwehr vollendete Phillip Bröcker aus etwa 14 Metern halbrechter Position zum 2:0. Mit der Führung im Rücken gönnte sich der Gast eine Pause und ließ den Gegner kommen. Ohne wirklich nennenswerte Torchance zuvor, tauchte dieser dann plötzlich im Strafraum auf: Nach einem Foul auf der rechten Strafraumseite von HFC-Fänger Marco Wendt an Mats Goldbaek zeigte Schiedsrichter Benjamin Klein nach kurzem Zögern auf den Punkt. Das Geschenk der Gäste brauchte Marc-Robin Becker nur noch auszupacken und verwandelte zum Anschlusstreffer. „Danach sind wir ein bisschen eingegangen, haben die Führung aber in die Halbzeit retten können“, so Shahin Taheri, der in Halbzeit zwei noch eine entscheidende Rolle spielen sollte.

Taheri sorgt mit nächstem Kunstschuss für „Befreiungsschlag“

Falk Dethlefs (li.) markierte keine 120 Sekunden nach seiner Einwechslung das 4:1 für den HFC. Foto: Bode

Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel „sind wir dann nochmal kurz eingeknickt“, gab Taheri zu, obwohl sein Team gut aus der Halbzeit gekommen sei. In der Druckphase der Uhlenhorster brauchte es dann einen „Befreiungsschlag für uns alle“, womit Taheri selbst dienen konnte: Der Linksaußen gewann am Mittelkreis das Spielgerät und marschierte los. Am zögerlich rausrückenden Rechtsverteidiger des Gegners brauchte er den Ball nur vorbei legen, um in den Strafraum einzudringen. Anschließend reichte ein flinker Haken nach innen, um sich in aussichtsreiche Schussposition zu bringen. Den Abschluss aus halblinker Position an der Strafraumgrenze brachte Taheri flach im langen Eck unter – Torwart Seidel machtlos. Die Folge von seiner genialen Einzelaktion erklärte Taheri selbst: „Der Gegner hat aufgemacht und wir haben uns viele Chancen herausgespielt.“

„Falke-Flitzer“ im „Sportstudio“

Gemeinsam mit den Fans wurde der Sprung an die Tabellenspitze gefeiert. Foto: Bode

Anschließend bewies Falke-Trainer Dirk Hellmann mit der Einwechslung von Falk Dethlefs ein glückliches Händchen. Um eine 3:1-Führung nur zu verwalten, bringt man bekanntlich keinen Stürmer – Falke also weiter hungrig auf Tore. Keine zwei Minuten nach seiner Einwechslung konnte Dethlefs selbst den Hunger stillen und traf mit dem 4:1 zur Entscheidung. Das späte 2:4 durch Paul Wawer „kann man vermeiden und dann sieht das Ergebnis optisch schöner aus, aber so ist es natürlich auch ok“, bilanzierte Taheri schmunzelnd. Für die Zukunft gilt nun: „Aller guten Dinge sind drei“, als klares Saisonziel hat man sich bei Falke also den Aufstieg in die Landesliga gesetzt. Sein persönliches Ziel kann Taheri nun am Samstag im ersten Anlauf erreichen: An der Torwand im „Aktuellen Sportstudio“ treffen. Denn dort wird der „Falke-Flitzer“ nach seinem Traumtor gegen Vicky II in der Schlussminute zum 2:2 zu Gast sein.


Jacob Nieswandt