LOTTO-Pokal

„Vernünftig, aber noch nicht gut“ – „Reife“ Falken fliegen eine Runde weiter

02. August 2021, 09:58 Uhr

Mit einem direkt verwandelten Freistoß brachte Benjamin Baarz (re.) den HFC Falke auf die Siegerstraße. Foto: noveski.com

Vor allem in der zweiten Halbzeit habe man „für unsere Verhältnisse ein bisschen zu viel ohne Ball arbeiten müssen“, befand Dirk Hellmann. Nichtsdestotrotz sei man „durch die schwierigere Phase gut durchgekommen“ und habe „die Räume ordentlich beherrscht“, konstatierte der Trainer des HFC Falke, der in dieser Saison ein gleichberechtigtes Gespann mit Sebastian Semtner bildet. Auch deshalb war „Helle“ im Nachgang des Pokal-Matches gegen den Hoisbütteler SV im Großen und Ganzen „zufrieden“ mit seinen Falken. Kein Wunder, schließlich stand am Ende durch einen 4:0-Sieg der Einzug in die zweite Runde zu Buche.

Philipp Hinze hatte bei seinem Tackling in der Anfangsphase Glück, dass ein Mitspieler auf gleicher Höhe war. Foto: noveski.com

Bei teilweise monsunartigen Regenfällen und starken Windböen hatte allerdings die junge Mannschaft der Hoisbütteler (Altersschnitt 22,5 Jahre) den ersten Aufreger zu verzeichnen: Nach einem Ballverlust im Spielaufbau der Hausherren wollte Philipp Hinze den Fauxpas bereinigen, traf mit seiner Grätsche allerdings nur den Gegenspieler. Schiedsrichter Torbjörn Niedorf eilte mit der Hand an der Gesäßtasche zur Situation. Doch sein Assistent deutete in jener Szene, dass noch ein Akteur der Hausherren auf gleicher Höhe war – und sah gab es schlussendlich den gelben Karton für den HFC-Verteidiger. „Das geht in Ordnung, kann aber auch immer mal in die andere Richtung gehen“, bekannte Hellmann, dessen Mannen auch davon profitierten, dass sich der Hoisbütteler den Ball etwas zu weit vorlegte.

1:0 wird zur Chefsache, Köhler verhindert Ausgleich

Die ruhenden Bälle sind sein Werk: Benjamin Baarz. Foto: noveski.com

So hieß es weiter 0:0 – aber nicht lange. 28 Minuten waren gespielt, als Marvin Harwardt kurz vorm gegnerischen Sechzehner gelegt wurde. Der fällige Freistoß war Chefsache. Benjamin Baarz legte sich die Kugel zurecht und schlenzte sie aus 20 Metern halbrechter Position per Aufsetzer ins Torwarteck – drin! Eben jener Baarz war es auch, der beinahe auf der anderen Seite für den postwendenden Jubelschrei sorgte, als er den Ball nach einer scharfen Hereingabe ans Schienbein bekam. HFC-Fänger Jonas Köhler machte sich lang und verhinderte den Ausgleich mit einer überragenden Parade.

Falke nach der Pause "zu fehlerbehaftet"

Nun ging es Schlag auf Schlag. Die Gäste verloren in der Vorwärtsbewegung den Ball, woraufhin Falke blitzschnell und sehenswert umschaltete. Niclas Schlafke steckte für Timo Riemer durch, der auf rechts auf und davon zog und im Rückraum den durchgestarteten Hendrik Ebbecke sah. Eiskalt nagelte dieser das Runde ins Eckige (32.)! „Super rausgespielt“, strahlte Hellmann, der nach der Pause „ein etwas komisches Spiel“ sah. „Wir wurden etwas fehlerbehafteter, haben Bälle zu schnell hergeschenkt und hatten insgesamt viel zu wenig Ballbesitz. Trotzdem haben wir das nach hinten gut gemacht und sind auch nicht so richtig unter Druck geraten.“ Einmal musste Keeper Köhler sein Können aufbieten, als er einen 14-Meter-Schuss stark um den Pfosten lenkte.

"Ein vernünftiges Spiel, zu gut fehlt noch was"

HFC-Coach Dirk Hellmann (re.) durfte sich über das Weiterkommen seiner Falken freuen. Foto: noveski.com

Ansonsten waren es abermals die Hellmann/Semtner-Mannen, die den Torschrei auf den Lippen hatten. Vor allem, weil die Hoisbütteler den Ball gleich zweimal leichtfertig vertändelten. Erster Nutznießer war Schlafke, der kurz vor Ultimo ins verwaiste Gehäuse traf und auf 3:0 stellte (81.), ehe Riemer einen weiteren kapitalen Bock der Gäste bestrafte, von Höhe der Mittellinie Tempo aufnahm, seinen Gegenspieler abschüttelte und aus halblinker Position mit Hilfe des Innenpfostens ins lange Eck veredelte (85.). „In der ersten Halbzeit war es ein durchaus gutes Spiel, nach der Pause etwas zerfahrener“, urteilte Hellmann, der auf „zwei richtig gute Wochen“ mit Siegen über den klassenhöheren SV Bergstedt (3:1) und den SC Pinneberg (4:1) zurückblicken kann. Alles in allem habe seine Equipe „ein vernünftiges Spiel gemacht, zu gut fehlt noch ein bisschen was. Aber es war schon ein reifer Auftritt.“

"Nach einem 0:4 lässt sich schwer sagen, dass man die bessere Mannschaft war"

Trotz des Ausscheidens „können wir mit unserem Spiel zufrieden sein“, bilanzierten derweil die Hoisbütteler. „Zwar lässt sich nach einem 0:4 schwer sagen, dass man die bessere Mannschaft war, von der Spielanlage und den Spielanteilen waren wir jedoch einen Tick besser als Falke“, befand der von Alexander Windt gecoachte Bezirksligist. Abschließend hieß es: „Das macht Lust auf mehr und sollte uns Mut für die kommenden Aufgaben machen.“

Autor: Dennis Kormanjos