LL Hammonia

Um Auswechslung gebeten, mit Vertrauen geantwortet: Lokstedter „Balleroberungs-Maschinen“ marschieren weiter

Eintracht kann Offensiv-Kopfball - und siegt auch gegen Nienstedten

25. November 2019, 15:50 Uhr

Wollte in der Halbzeit schon raus, bekam aber das Vertrauen geschenkt - und dankte dies mit dem Torerfolg zum 3:0: Lokstedt-Angreifer Mario Beslic. Foto: Sebastian Neumann

Wenn’s läuft, dann läuft’s – so wie aktuell bei Hammonia-Landesligist Eintracht Lokstedt! Im Heimspiel gegen den SC Nienstedten gelangen selbst Dinge, die sonst eher nicht zum bevorzugten Repertoire der Josipovic-Jungs gehören – wie zum Beispiel ein Kopfballtor nach einem ruhenden Ball. „Endlich mal“, war dem Übungsleiter die Erleichterung darüber deutlich anzumerken. Denn: „Wir haben zwar ein paar große Leute in der Mannschaft, die gut im Defensiv-Kopfball sind. Aber wir hatten immer Probleme, vorne mal ein Tor nach einem Standard zu machen. Deshalb hat mich das unheimlich gefreut – und umso mehr, weil auch Nienstedten einige große Jungs dabei hat.“

Die Partie an der Döhrntwiete schrieb die 15. Minute, als Ante Beslic eine Ecke von Tamino Kunter in die Maschen köpfte und die überlegenen Hausherren in Front brachte. „Wir wollten komplette Dominanz ausüben“, verriet Anto Josipovic hinterher – und führte aus: „Ich habe vorher ein paar Dinge angesprochen, wie Nienstedten sonst spielt, aber gleichzeitig gesagt, dass es mir eigentlich total egal ist, wie sie spielen – weil wir sie gar nicht zur Entfaltung kommen lassen und denen unser Spiel aufdrücken wollen.“ Denn die augenblickliche Form bei der Eintracht sei so gut, „dass wir momentan bestimmen, was wir zulassen und was nicht“, so Josipovic, dessen Mannen mit der knappen Ein-Tor-Führung in die Pause gingen. Zwar parierte Jan Giesecke noch einen 20-Meter-Schuss der Gäste glänzend (Josipovic: „Er spielt diese Saison konstant gut und hält in der Situation die Führung fest“) – doch ansonsten ließ Lokstedt diverse gute Chancen auf den zweiten Treffer ungenutzt. Insbesondere Mario Beslic.

"Er wollte ausgewechselt werden"

Tamino Kunter (3. v. re.) überzeugte wieder als "Balleroberungs-Maschine". Foto: Duwe/Eintracht Lokstedt

„Er kam in der Halbzeit zu mir und wollte ausgewechselt werden, weil er nicht gut drauf war und einige Chancen vergeben hat. Aber ich habe ihm gesagt, dass wir niemanden fallen lassen und als Team zusammenhalten – und den Jungs habe ich mit auf den Weg gegeben, dass wir ihn gemeinsam im Spiel halten. Wir wollten ihm unbedingt einen auflegen, damit er auch noch sein Tor macht. Dafür hat das Team alles getan“, erklärte Josipovic, der zunächst das 2:0 bejubeln durfte, als ein eigentlich harmlos anmutender Schuss von Amir Abassi noch entscheidend abgefälscht wurde (53.), ehe der angesprochene M. Beslic eine herrliche Kombination zum 3:0 abschloss und die „Torseuche“ abschüttelte (75.). Den Schlusspunkt setzte Luis Gleich mit einem 20-Meter-Aufsetzer zum 4:0-Endstand (87.).

"Das macht mich wirklich super stolz"

„Wir waren von der ersten bis zur 90. Minute überlegen. Man hatte nie das Gefühl, dass Nienstedten zurück ins Spiel kommen und das Heft des Handelns übernehmen würde können“, befand der Eintracht-Coach, der seine Schützlingen in der Halbzeit mit auf den Weg gab: „Wir haben uns fest vorgenommen, dass wir uns nicht die Butter vom Brot nehmen lassen, sondern wirklich dominant zu sein, aktiver als der Gegner zu bleiben – und auf das 2:0 zu gehen. Am Ende war es auch in der Höhe ein extrem verdienter Sieg. Wir sind über 90 Minuten dominant aufgetreten, haben das Spiel zu jedem Zeitpunkt beherrscht und unseren Matchplan unfassbar gut umgesetzt. Wir waren richtig gut in den Zweikämpfen und hatten mit Tamino Kunter wieder eine ‚Balleroberungs-Maschine‘ auf dem Spielfeld. Wir haben einige gute Fußballer, aber inzwischen auch so viel Bock darauf, Bälle zu erobern, dass mich das super stolz macht. Die Mannschaft macht eine richtig gute Entwicklung durch. Es macht zurzeit einfach Spaß“, so der Trainer des derzeitigen Tabellenfünften.

Autor: Dennis Kormanjos