Trotz Niederlage: Achtbarer Teutonia-Auftritt

„T05“ unterliegt VfB Lübeck mit 1:3 – Meyer ab Februar wieder da

18. Januar 2018, 09:50 Uhr

Teutonias Veli Sulejmani (Nummer 25) kam nach seiner Auswechselung zur Pause im zweiten Durchgang nochmal zum Einsatz. Foto: Knötzsch

In der Vorbereitung auf die verbleibende Restspielzeit in der Oberliga lässt Sören Titze sein Team durchweg gegen starke Widersacher testen. Am Wochendene lief man gegen Eintracht Norderstedt auf (1:2), am Dienstag musste der Coach mit dem FC Teutonia 05 eine 1:6-Niederlage gegen die Zweitvertretung des Hamburger SV hinnehmen, die in der Regionalliga Nord bekanntlich an der Spitze des Klassements steht. Am gestrigen Mittwochabend kreuzten die Teutonen ihre Klingen zum dritten Mal mit einem Regionalligisten: Vor rund 50 Zuschauern unterlag „T05“ auf dem Kunstrasen an der Kreuzkirche dem VfB Lübeck mit 1:3.

Dabei lieferte das Titze-Team allerdings einen ansprechenden Auftritt ab, auch wenn der Sieg der Lübecker am Ende in Ordnung ging. Gary Noel brachte die Gäste nach vier Minuten im Anschluss an einen Querpass, den Gökay Isitan von links vor das von Mirko Oest gehütete Teutonen-Tor spielte, in Führung. Wer nun eine weitere „Klatsche“ so wie gegen den HSV II für Teutonia erwartet hatte, der sah sich allerdings getäuscht. Im Gegenteil: Die Hausherren glichen nach nicht einmal einer Viertelstunde Spielzeit sogar aus. Nachdem bei einem Angriff die Gefahr bereits verpufft schien, landete die Kugel knapp 20 Meter vor dem Tor bei Vincent Boock, der sein Glück einfach mal mit einem Schuss aus der Distanz versuchte und VfB-Keeper Alexander Langer tatsächlich bezwang – 1:1 (13.).   

Damm im Test – Sulejmani bleibt aller Voraussicht nach

In der Folgezeit hatte Lübeck zwar die eine oder andere Gelegenheit, doch auch Teutonia blieb nicht ganz chancenlos. Die weiteren Treffer der Partie erzielte allerdings dennoch der VfB: Zunächst trat Joshua Gebissa aus dem rechten Halbfeld einen Freistoß in den Strafraum der Kicker von der Kreuzkirche, wo das Spielgerät den Schädel von Gebissas Teamkollegen Til Weidemann fand. Dieser köpfte den Ball an Oest vorbei zur 2:1-Pausenführung für die Equipe von Rolf Landerl über die Linie (28.). Mit Beginn der zweiten Halbzeit wechselten beide Mannschaften munter durch. Auf Lübecker Seite kamen bis auf Schlussmann Benjamin Gommert alle sieben Reservisten in die Partie. Auch Teutonia-Trainer Sören Titze gab – abgesehen von Ersatztorwart Semir Svraka, der stattdessen laufend seine Runden um den Platz drehte – seiner Bankbesetzung nun Einsatzzeit. Und es sollte dabei bleiben: Teutonia schlug sich weiterhin achtbar. Bis fünf Minuten vor dem Schlusspfiff kassierte der Oberliga-Zweite keinen Treffer mehr, dann war es Cemal Sezer, der für den 3:1-Endstand zugunsten des Regionalligisten sorgte.

So wie man es von Sören Totze kennt und so wie es Teutonias Übungsleiter angekündigt hatte, nutzte er den Kick bei kalten Temperaturen für einige Experimente: So fand sich beispielsweise Onur Saglam im ersten Durchgang ebenso wie Danijel Suntic nach der Pause auf ungewohnter Position in der Abwehrkette wieder. Beytullah Atug agierte als Linksverteidiger. Auf dem Feld befand sich mit Sascha Damm auch ein bislang eher unbekanntes Gesicht. Der 22-Jährige spielt eigentlich für den niedersächsischen Bezirksligisten SG Scharmbeck-Pattensen. „Wir testet ihn derzeit“, verriet Titze, dass der Mittelfeldmann momentan unter Beobachtung steht, aber noch nicht fest zum „T05“-Kader zählt. Dem wird künftig dafür aber wieder Michael Meyer angehören. Der Mittelfeldstratege kehrt „verfrüht von seiner Weltreise zurück. Wir erwarten ihn im Februar“, erklärte Titze im Anschluss an die Partie und brachte auch Licht ins Dunkel, was die Zukunft von Veli Sulejmani angeht.

Der trickreiche „Youngster“ der Teutonen hatte zuletzt beim Regionalligisten FC St. Pauli II vortrainiert und zur Probe im Testspiel gegen den HSV Barmbek-Uhlenhorst den Dress der „Kiezkicker“ getragen, wird aber aller Voraussicht nach die laufende Serie weiterhin im Trikot des FC Teutonia 05 zu Ende spielen. „Davon gehe ich derzeit aus“, so Titze, „man sollte zwar bis zum Ende der Transferfrist im Fußball bei Nichts wirklich zu 100 Prozent sicher sein, weil immer noch etwas passieren kann, aber zur Zeit liegt uns kein Angebot oder eine Anfrage eines anderen Clubs für Veli vor.“   


Jan Knötzsch