Trotz Jansen-Tor: „Das ist eine Frechheit!“

Unzufriedenheit beim HSV III - Sandhop: „Jeder hat sich aufgeopfert“

07. Oktober 2018, 20:47 Uhr

Torben Wacker platzte mit dem Pausenpfiff der Kragen. Foto: KBS-Picture.de

Dank seines Freistoß-Treffers gewann der HSV III äußerst mühsam beim SC Sternschanze mit 1:0 (alle Highlights im LIVE-Ticker zum Nachlesen) und eroberte die Tabellenführung in der Landesliga Hammonia – doch am Ende konnte auch der goldene Schuss von Marcell Jansen die Offiziellen der „Rothosen“ nicht unbedingt milde stimmen. „Er fühlt sich so, wie unser Spiel war“, entgegnete Marcus Rabenhorst – und sprach damit auf seinen Trainer-Partner Christian Rahn an, dem ein Hexenschuss arg zusetzte.

Auch wenn am Ende ein 1:0-Sieg zu Buche stand, war das Trainer-Gespann mit dem Auftritt der Mannschaft alles andere als einverstanden. „Nee, sind wir auch nicht“, konterte Rabenhorst erst kurz und knapp, um dann zu präzisieren: „Eigentlich wiederholt sich das von Woche zu Woche. Wir tun uns einfach schwer gegen Mannschaften, die tief drin stehen und nicht unbedingt das Spiel gewinnen wollen, sondern einfach nur auf Schadensbegrenzung aus sind. Wir machen uns das Leben unnötig selbst schwer. Das ist einfach zu wenig!“ Und weiter: „Irgendwann macht man dieses eine Tor vielleicht nicht mehr und dann spielst du gegen eine Mannschaft, die vor zwei oder drei Wochen gegen Nienstedten noch elf Stück gekriegt hat, Unentschieden“, bemängelte Rabenhorst. „Es kommt das eine zum anderen, viele Unkonzentriertheiten. Bis auf Torben Wacker hatte heute keiner Normalform. Der Rest ist von Woche zu Woche einfach zu unkonstant. Wenn wir da oben bleiben wollen, ist es natürlich wichtig, dass wir diese Dreier mitnehmen - aber es ist zu wenig überzeugend.“

„Meine Fresse, HSV!“

Sah einen leidenschaftlichen Auftritt seiner Jungs: Schanze-Coach Mattes Sandhop. Archivfoto: noveski.com

Apropos Torben Wacker: Dem Innenverteidiger platzte schon mit dem Halbzeitpfiff der Kragen. „Meine Fresse, HSV. Das ist gar nichts! Das ist eine Frechheit!“, echauffierte er sich, um nur einen Auszug zum Besten zu geben. Auch seine Teamkameraden wirkten nach Schlusspfiff größtenteils deprimiert – trotz des Dreiers. Wacker selbst hätte nach der Pause um ein Haar die Führung besorgt, wenn Jendrik Bauer - im Abseits stehend - nicht noch die Fußspitze an den Ball gebracht hätte. So zählte der Treffer nicht. Bei weiteren Top-Chancen stand man sich zum Teil selbst im Weg.

Währenddessen konnte Mattes Sandhop mit der Darbietung seiner Elf – Torjäger Nils Sörensen hatte in der Schlussminute sogar die Chance zum Ausgleich – durchaus zufrieden sein. „Dass wir nicht das Spiel machen werden, war ja klar. Aber für uns ging es nach den wirklich sehr schlechten letzten Wochen nur darum, wieder reinzukommen und ‚Schanze-like’ aufzutreten, sodass es für jeden Gegner schwer wird, hier zu spielen. Das typische ‚kämpfen, beißen, laufen‘ eben. Das war heute so total okay und müssen wir in die Trainingswoche mitnehmen.“

Schwante Sandhop Böses? „Weil DER andere da drin ist?“

Dass dies nicht schon gegen den neuen Primus der Fall war, lag an Ex-Profi Marcell Jansen, der 20 Minuten vor Schluss eingewechselt wurde und fünf Minuten später einen ruhenden Ball zum Sieg verwandelte. Schwante Sandhop bereits Böses, als er den Freistoßpfiff zur Kenntnis nahm? „Weil DER andere da drin ist?“, kam mit einem Augenzwinkern die Gegenfrage. „Natürlich ist das unglücklich – auch das Foul, das dazu geführt hat. Aber das passiert nun mal.“ Viel wichtiger ist dem Übungsleiter des SC Sternschanze, „dass wir wieder die Power und auch den Mut haben, in die Zweikämpfe zu gehen, und uns nicht nochmal so zu ergeben wie in den letzten Spielen. Jeder hat sich füreinander aufgeopfert. So werden wir auch wieder punkten.“

Was der Siegtorschütze nach seinem ersten Treffer für den Hammonia-Landesligisten zu sagen hatte und was sich seine Teamkollegen, laut des Übungsleiters, von ihm abgucken können - hier gibt's die Antworten!

Autor: Dennis Kormanjos