Regionalliga Nord
Trotz Derbysieg - Weiß: "Ein trauriger Tag für den Gesamtverein"
HSV II bleibt zum achten Mal in Folge ungeschlagen
Patric Pfeiffer (li.) köpfte seine „Rothöschen“ in Führung und feierte am Ende mit seinem HSV-Nachwuchs den Derbysieger. Foto: KBS-Picture.de
186 zahlende Zuschauer sahen einen furiosen Beginn im Wolfgang-Meyer-Stadion. Arianit Ferati traf auf Seiten des HSV nach vier Minuten den Pfosten. St. Paulis erste nennenswerte Offensivaktion gehörte Conteh, der von Bräuning bedient wurde, aber an Keeper Schauer scheiterte. Im Anschluss übernahmen die Hausherren das Kommando und kontrollierten die Partie zunehmend. In Folge einer kurz ausgeführten Ecke flankte Ferati in Richtung des zweiten Pfostens auf Abwehr-Kante Patric Pfeiffer, der keine Probleme hatte, das Leder aus rund fünf Metern einzunicken - 1:0 (15.). Sieben Minuten später kombinierte sich der HSV tief in die gegnerische Hälfte. Gmeiner setzte schlussendlich Kwarteng in Szene, der sich den Ball beinahe zu weit vorlegte, die Kugel aber doch an St.Pauli-Keeper Brodersen vorbei brachte - 2:0 (22.). Kurz darauf verpasste der HSV nur knapp die Vorentscheidung: Eine Behounek-Hereingabe rutschte etwas ab und landete dadurch auf dem Querbalken der Gäste. Bis zum Halbzeitpfiff sollte dann nicht mehr allzu viel passieren.
"Zu meiner Zukunft kommentiere ich nichts Großartiges"
Steffen Weiß: "Es sind heute gemischte Gefühle. Ich freue mich zwar sehr für meine Jungs, dass sie das Derby gewinnen konnten, es ist aber auch ein enttäuschender Tag für den Gesamtverein. In der ersten Halbzeit kam uns St.Paulis Spielstil entgegen. Das haben wir gut gelöst. In der zweiten Halbzeit war der Gegner dann in den Zweikämpfen und in der Gier einen Tick besser und schießen mit dem 2:1 den Anschluss. Wenn wir Pech haben, kann St.Pauli auch noch den Ausgleich schießen. Ich bin aber glücklich, dass wir das heute geschafft haben. Wichtig war, dass wir nach dem Anschlusstreffer und dem Momentum gegen uns weiterhin gut verteidigt haben." Angesprochen auf die geringe Zuschauerzahl zeigte sich Weiß ein wenig verärgert über die Spielansetzung: "Diese Derby-Rivalität lebt auch von den Zuschauern. Ich habe ein gewisses Verständnis dafür, dass die Partien immer gleichzeitig angesetzt werden. Ich würde aber auch lieber vor 1000 Zuschauern spielen." Ob Weiß auch in der kommenden Saison noch Cheftrainer der U21 ist, ist dagegen noch ungewiss: "Zu meiner Zukunft kommentiere ich nichts Großartiges. Ich bin zunächst mit unserer sportlichen Entwicklung sehr zufrieden. Alles Weitere wird man sehen."
"Die Jungs werden sich nächste Woche belohnen"
Joachim Philipkowski: "Mit unserem Verteidigungsverhalten kann ich in der ersten Halbzeit nicht zufrieden sein. Vor den beiden Gegentoren machen wir vermeidbare Fehler. In solchen Situationen müssen wir die Räume enger machen und besser verdichten. In der zweiten Halbzeit hatten wir dann kein Spielglück. Aus meiner Sicht hätten wir uns, aufgrund der zweiten Halbzeit, heute einen Punkt verdient gehabt. Wir hatten diese Saison eine Schwächephase, die uns bis zum Schluss verfolgt. Wir haben nächste Woche noch ein Heimspiel, in dem sich meine Jungs noch ein letztes Mal in dieser Saison von ihrer besten Seite zeigen und Vollgas geben wollen. Wir brauchen nur noch einen Punkt für den sicheren Klassenerhalt. Die Jungs werden sich nächste Woche belohnen, da habe ich überhaupt keine Bedenken."