LL Hammonia

„Taufi“ und „Taisi“ ärgern „Joschi“ - doch der und Juro schlagen zurück!

HEBC-Serie hält nach „mega-hart“ erkämpften Sieg an

15. September 2019, 20:35 Uhr

Bis auf den Pfosten-Kopfball, der letztendlich zum Siegror führte, war Janosch Rinckens (re.) bei der Niendorfer Defensive gut aufgehoben. Foto: Kormanjos

„Sie haben einen der besten, wenn nicht gar den komplettesten Stürmer dieser Liga, auf Abstand gehalten und lange aus dem Spiel genommen“, attestierte Jan Ramelow seinen beiden Innenverteidigern Taufeeq Fousseni und Taisei Miyamoto „ein Riesenspiel“. Es schien fast so, als wäre Janosch Rinckens der Verzweiflung bereits sehr nah – doch dann hatte er ihn, diesen einen Moment (alle Highlights im LIVE-Ticker). „Das sind letztlich Nuancen, die am Ende so ein Spiel entscheiden“, befand Ramelow, der zusammen mit Sebastian Loether das Traineramt bei der U23 des Niendorfer TSV bekleidet, und haderte: „Es ist umso bitterer, wenn du so ein Spiel verlierst, weil du im Endeffekt einmal nicht sauber zuordnest.“

Dabei gestand HEBC-Coach Özden Kocadal nach dem achten Sieg im achten Spielen ganz offen, dass die Ecke, die schlussendlich zum siegbringenden Tor führte und die Serie der Eimsbütteler am Leben hielt, in der Art und Weise gar nicht „geplant“ war. Denn: „Eigentlich soll von der Seite ein Rechtsfuß den Ball reinbringen und in der Version, die wir da gespielt haben, war ‚Joschi‘ nicht der Zielspieler.“ Aber: „Die Jungs haben Verantwortung übernommen und selbst entschieden. Das ist top!“ Genauer gesagt war es Maximilian Schulz, der sich den Ball schnappte und den Standard von der linken Seite vom Tor weg reinschlug. Fast von der Sechzehnerlinie kam Janosch Rinckens, der bis zu diesem Zeitpunkt bei der Niendorfer Defensive – allen voran Taufeeq Fousseni – allerbestens aufgehoben war, zum Kopfball. Die Kugel klatschte an den rechten Pfosten und landete beim kurz zuvor eingewechselten Juro Julardzija, der sie über die Linie stocherte (72.). „In solchen Spielen musst du nicht nur gut Fußball spielen, sondern auch gewisse andere Dinge fernab vom Fuß gut machen. Da haben wir heute leider einmal gepennt und sind prompt bestraft worden“, bilanzierte Ramelow.

„Ich habe phasenweise nicht gesehen, dass das der ungeschlagene Tabellenführer war“

Zwölf Minuten nach seiner Einwechslung staubte Juro Julardzija (re.) zum Siegtreffer ab. Archivfoto: Olaf Both

Während Kocadal, der an seine langjährige Wirkungsstätte zurückkehrte, von einem „megaharten Stück Arbeit“ sprach. „Wir sind einfach nur glücklich, dass wir gewonnen haben. Das Ergebnis ist knapp und das Spiel gibt es auch her.“ Ein spiel, das nicht gerade von Aktionen in den jeweiligen Strafräumen oder vor des Gegners Tor bestimmt wurde. Im Gegenteil. „Ich habe ein Spiel gesehen, in dem es hüben wie drüben eigentlich keine oder kaum Torchancen gab“, so Kocadal. „Es waren viele Fehlpässe und eigentlich plätscherte es vor sich hin. Immer dann, wenn man mal dachte, dass die Möglichkeit besteht, einen ordentlichen Angriff zu fahren, wurden diese Bemühungen jäh gestoppt.“ Sein Gegenüber konnte seiner Elf nach der knappen Pleite gegen den Primus jedenfalls keine Vorwürfe machen. „Wir haben eine sehr ansprechende Leistung abgeliefert und sehr gut dagegengehalten. Es war immerhin der ungeschlagene Tabellenführer, der heute hierher gekommen ist. Das habe ich phasenweise nicht gesehen – zumindest nicht, dass eine Mannschaft schlechter ist und schon gar nicht wir“, konstatierte Ramelow. „Sie haben uns im Umschaltspiel immer wieder Räume angeboten, die wir aber nicht so richtig gut genutzt haben. Da hätten wir mehr draus machen können.“

„Damit bin ich zufrieden und einverstanden“

Nichtsdestotrotz hätten sich seine Schützlinge nach dem holprigen Start „die letzten Wochen stabilisiert, ein richtig gutes Gesicht gezeigt und sind langsam auf dem Weg, wo wir hinwollen. Das war eine gute Leistung, die es mit ein bisschen mehr Glück verdient gehabt hätte, gegen HEBC einen Punkt zu holen – vielleicht sogar drei. Da kann ich für mich im Kopf einen grünen Haken hinter machen und sagen: Damit bin ich zufrieden und einverstanden.“ Deshalb wollte sich Ramelow am Ende auch „nicht an der einen Szene, die zum Gegentor führt, sondern an den vielen anderen Szenen, die positiv waren, festhalten“, wie er sagte. „Denn das würde dem Spiel sonst nicht gerecht werden.“

„Wollen die Serie so lange wie möglich aufrechterhalten“

Acht Spiele, acht Siege stehen derweil auf der anderen Seite zu Buche. Ist der HEBC etwa unschlagbar? „Man hat gesehen, dass es heute knapp war. Gegen den ETV war es schon knapp. Auch die Spiele gegen Inter Eidelstedt und HTB waren ein hartes Stück Arbeit. Das hätte auch nach hinten losgehen können“, weiß Kocadal – und betonte zugleich: „Wir werden irgendwann mal verlieren, das ist uns klar. Aber wir halten uns gerade daran fest und wollen die Serie natürlich so lang es geht aufrechterhalten.“

Autor: Dennis Kormanjos