„Wir sind dran!“ – Boock hält Vickys Titelträume am Leben!

Starke Palomaten können ihrem Coach kein Geburtstagsgeschenk machen

26. April 2015, 15:09 Uhr

Palomas Mladen Tunjic (l.) und Vickys Alexandros Tanidis (r.) gingen keinem Zweikampf aus dem Weg. Foto: KBS-Picture.de

Nach 83 gespielten Minuten an der Brucknerstraße schien aus dem Titel-Vierkampf im Hamburger Oberhaus ein Zweikampf zu werden. Nachdem der VfL Pinneberg bereits am Samstag daheim gegen den SCVM auf die Mütze bekam (1:2), drohte auch dem SC Victoria ein doppelter Punktverlust. Denn der USC Paloma hielt gegen das einzig verbliebene Team mit Regionalliga-Ambitionen stark dagegen. Es lief alles auf eine Nullnummer hinaus – die Dassendorf massiv in die Karten gespielt hätte. Doch dann kam Boock!

In der 64. Spielminute wurde der zuletzt in einer kleinen Formkrise befindliche Flügelflitzer des SCV eingewechselt. Sechs Minuten waren noch auf der Uhr, als der ebenfalls in die Partie gekommene Cem Cetinkaya einen Eckball von links vors Tor zog. Der bis dato nicht nur fehlerfreie, sondern herausragende Hauke Brückner wollte das Spielgerät aus der Gefahrenzone befördern, köpfte die Kugel aber zentral vor den Sechzehner raus, wo Boock goldrichtig stand und das Leder volley mittig in die Maschen donnerte – USC-Schlussmann Yannick Jonas machte zwar keine allzu glückliche Figur dabei, allerdings war dem „Pokalhelden“ auch die Sicht von einer ganzen Spielertraube versperrt worden. Es sollte der viel umjubelte Siegtreffer für die Mannen von der Hoheluft sein!

„Gratuliere Dassendorf heute noch nicht“

SCV-Coach Lutz Göttling haderte mit der "zu fahrlässigen Chancenauswertung" und der einen oder anderen Abseitsentscheidung. Foto: KBS-Picture.de

„Ich hab den Ball gesehen und einfach geschossen. Ein bisschen Glück gehörte dazu“, gab sich der Matchwinner hinterher ganz bescheiden. Sein Coach freute sich über den immens wichtigen Erfolg, sei man vor dem 1:0 schlichtweg „zu fahrlässig“ mit seinen Chancen umgegangen, wie Lutz Göttling bemängelte. Manager Sven Piel sprach anschließend davon, dass man „in den vergangenen Wochen zu häufig Federn gelassen“ habe und „Dassendorf deutlich vorn“ sei. Deshalb „befinden wir uns maximal in der Lauerstellung. Wenn man die Tabelle richtig lesen kann, dann sind wir schon sehr auf Hilfe angewiesen. Das wissen wir. Noch fehlt uns das Selbstverständnis, was wir zum Teil vor der Winterpause ausgestrahlt haben. Da müssen wir wieder hinkommen“, so Piel, der damit eine andere Meinung als Göttling hat. Dieser gab auf der PK nach dem Spiel nämlich zu Protokoll: „Ich sehe nach wie vor die reelle, gute Möglichkeit auf die Meisterschaft. Wir sind dran, müssen nur unsere Hausaufgaben machen. Am heutigen Tag gratuliere ich Dassendorf sicher noch nicht zum Titel. Es wird spannend bis zum Schluss!“

„Geburtstagskind“ Krausz trotz Pleite nicht unzufrieden

Am Ende gab es dennoch Grund zur Freude bei den Gästen: Vincent Boock (r.) war der viel umjubelte Matchwinner. Foto: KBS-Picture.de

Glückwünsche nahm hingegen Palomas Zepterschwinger Marco Krausz anlässlich seines 41. Geburtstages entgegen. „Viel lieber wären mir diese aber zu einem Sieg gewesen“, gestand er. Dennoch attestierte Krausz seinen Schützlingen einen ordentlichen Auftritt – zu Recht! „Ich bin trotz der knappen Niederlage nicht unzufrieden. Wir wollten Vicky den Platz geben und immer wieder Nadelstiche setzen. Das ist uns über weite Strecken sehr gut gelungen.“ Vielmehr ärgerte sich das „Geburtstagskind“ über den Gegentreffer. „Das darf so einfach nicht fallen! Es waren zwei Spieler eingeteilt, die den Rückraum absichern sollten. Beide waren auch noch auf dem Platz. Deshalb ärgert mich das Zustandekommen maßlos!“ Seine „Tauben“ hatten ihrerseits gute Einschusschancen durch einen Freistoß von Jannik Dreyer, der den Außenpfosten küsste (16.), und Max Krause, der nach einer Depers-Hereingabe nur haarscharf am Ball vorbei rutschte (35.).

Bestnoten verdienten sich auf Seiten der Hausherren Hauke Brückner, der bis auf seine „Kopfballvorlage“ vor dem Gegentor einen bärenstarken Job verrichtete, nahezu jedes Kopfballduell gewann und Vicky-Torjäger Marius Ebbers komplett aus dem Spiel nahm, sowie Jannik Dreyer, der über seine linke Seite mächtig Dampf nach vorne machte, hinten gleich zweimal gegen Edeling (43.) und Schulz (78.) auf der Linie rettete, und beinahe auch in der Offensive erfolgreich gewesen wäre (76.). Doch dann kam Vincent Boock, der seinen SC Victoria angesichts von drei Zählern Rückstand auf die Spitze weiter von der Meisterschaft träumen lässt.

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