Kreisliga 6

Norderstedter Nachwuchs erklimmt Spitze: „Das war kein Kreisliga-Niveau, sondern in jedem Fall höherklassig“

27. November 2021, 03:57 Uhr

Arshiya Khazal (Mi.) bejubelt seinen Führungstreffer per Freistoß für die Norderstedter U23. Foto: Sellhorn

Beide Mannschaften waren im Vorwege noch ungeschlagen und strotzten vor dem direkten Aufeinandertreffen vor Selbstvertrauen. Während der TuS Holstein Quickborn als Spitzenreiter der Kreisliga-Staffel 6 an die Ochsenzoller Straße reiste, wollte der ärgste Widersacher, der FC Eintracht Norderstedt II, mit einem Sieg den Platz an der Sonne übernehmen. Ein Spitzenspiel, das seinem Namen gerecht wurde!

Viele heiße Duelle und Zweikämpfe an der Ochsenzoller Straße im Kreisliga-Spitzenspiel. Foto: Sellhorn

„Ein geiles Spiel“, schwärmte Jannik Paulat, Trainer der U23 von Eintracht Norderstedt, ehe er anfügte: „Das war kein Kreisliga-Niveau, sondern in jedem Fall höherklassig“, sah er vor allem in den ersten 45 Minuten jede Menge „Power, Dynamik und gute Ballstafetten – genau das, was wir uns vorstellen. Das haben die Jungs gut umgesetzt“, strahlte der 28-Jährige angesichts des Auftritts seiner blutjungen Truppe. Mit gerade mal 21 Jahren ist Georges Ryan Essaka, der auch schon bei der Regionalliga-Mannschaft der Eintracht reinschnuppern und aushelfen durfte, der älteste (!) Akteur im Kader.

"Starker Fußball von uns - aber auch vom Gegner"

Dementsprechend forsch begannen die Hausherren. „Das war super Fußball! Stark von uns, aber auch gut vom Gegner“, sah Paulat immer wieder gefährliche Nadelstiche der Quickborner, wie zum Beispiel in der elften Spielminute, als Musawar Ahmed Khokhar aus kurzer Distanz am 18-jährigen Dave Ceesay scheiterte. „Nichtsdestotrotz hatten wir eine echte Überlegenheit und gefühlt 85 Prozent Ballbesitz“, befand Paulat, der nach einer guten halben Stunde das erste Mal jubeln durfte. Arshiya Khazali zirkelte einen 20-Meter-Freistoß aus halblinker Position traumhaft schön in den Giebel – 1:0 (29.)!

"Zufrieden mit Einstellung und Kampf, aber zu chaotisch und zu viel Unruhe"

TuS Holstein-Torjäger Dirk Ballandat (re.) hatte die große Chance zum Ausgleich. Foto: Sellhorn

Doch: „In der zweiten Halbzeit ist bei uns leider zurzeit so ein bisschen der Wurm drin. Ich war zufrieden mit der Einstellung und mit dem Kampf, aber generell war mir das zu chaotisch. Wir hatten zu leichte Ballverluste drin. Und man hat gemerkt, dass wir etwas durchwechseln mussten. Deshalb war ein bisschen Unruhe im Spiel – und es war nicht mehr das, was wir spielen wollen“, konstatierte Paulat, dessen Schützlinge zunächst die Chance auf das zweite Tor vergaben, als der eingewechselte Amir Bonjar aus kürzester Entfernung auf das Tornetz zielte (54.). Stattdessen hatten die Gäste die große Ausgleichschance durch den ehemaligen Norderstedter Dirk Ballandat, der die Kugel artistisch an die Latte beförderte (68.).

Bulut bringt Entscheidung

Berkan Bulut (Mi.) machte den Deckel drauf und drehte anschließend vor Freude jubelnd ab. Foto: Sellhorn

Der TuS Holstein war nun aktiver, die U23 der Eintracht hingegen agierte zu passiv. Ein Freistoß von Jonathan Hüneburg verfehlte das Ziel und das mögliche 1:1 ebenfalls nur knapp (73.). Gleiches galt für Ballandats Abschluss 13 Zeigerumdrehungen vor Ultimo. Mitten in die Schlussoffensive der Quickborner hinein meldeten sich auch die Gastgeber zurück. Essaka verpasste die Vorentscheidung, weil Kadir Sen auf der Linie rettete (80.). Dann aber setzte Bonjar von der linken Seite Berkan Bulut in Szene. Dieser schloss ganz überlegt zur Entscheidung ab – 2:0 (84.)!


Wenngleich Paulat anschließend monierte, dass man sich „etwas cleverer“ hätte anstellen können, zog er doch ein alles in allem überaus zufriedenes Fazit: „Es ist verdient, dass wir gewonnen haben. Und es war ein Riesenschritt. Ein großes Lob auch an die Fans für die super Unterstützung. Das war ein gelungener Abend!“

Autor: Dennis Kormanjos