Nach Abbruch: Kurdistan Welat mit klaren Worten Richtung Schiri-Gespann!

Gastgeber erklären, gegen Buxtehude II beleidigt worden zu sein

20. August 2018, 14:47 Uhr

Foto: noveski.com

Eigentlich hatte das Spiel gegen die Zweitvertretung des Buxtehuder SV für den FC Kurdistan Welat gut begonnen: Nach gerade einmal zwei Zeigerumdrehungen brachte Abdullatif Youssef die Mannschaft von Trainer Ahmet Atug in der Kreisliga 1-Partie früh mit 1:0 in Führung. Die Gäste brauchten bis zur 68. Minute, ehe sie den Rückstand durch einen Treffer von Ali Hamze egalisieren konnten. Sieben Minuten später war dann Schluss: Der Schiedsrichter, im Übrigen auf der Internetseite fussball.de, nicht angegeben, brach die Partie nach 75 Minuten beim Stand von 1:1 vorzeitig ab.

Nach diesem Abbruch erhebt der FC Kurdistan Welat nun schwere Vorwürfe in Richtung des Schiedsrichter-Gespannes – und zwar in einem Schreiben, das der Verein an den Hamburger Fußball-Verband gesendet hat. Der FussiFreunde-Redaktion liegt das Schreiben im Wortlaut vor.

Die Erklärung von Kurdistan Welat:

Wir hatten am Sonntag, den 19.08.2018, ein Punktspiel gegen Buxtehude II, wo wir seitens des Schiedsrichtergespanns massiv beleidigt wurden. Der Schiedsrichter bat die Zuschauer hinter den Trainerbänken auf die andere Seite des Platzes zu wechseln, da ihm die Fans zu laut erschienen. Unsere Fans hatten nicht mal die Möglichkeit sich auf die andere Seite zu bewegen, da kam schon der Linienrichter von der anderen Seite sprintend auf uns zugelaufen.

Er schrie uns und die Fans sofort an und sagte: „Geht alle rüber, sonst werden wir das Spiel nicht mehr anpfeifen.“ Unsere Fans bewegten sich jedoch zu langsam, seiner Meinung nach, somit schrie er weiterhin. Daraufhin sagte einer der Zuschauer, dass er bitte nicht so schreien solle, da sich auch ältere Personen unter den Zuschauern befinden und es alle zur Kenntnis genommen haben und rübergehen werden. Die Antwort gefiel dem Linienrichter scheinbar nicht, darauf entgegnete er: „Ich schreie wie ich will, denn ich bin Deutscher!“ Alle waren verdutzt und einer der Fans fragte, was er damit meine. Daraufhin entgegnete der Linienrichter:„Ich darf schreien, weil ich Deutscher bin!“

Nachdem wir ihn darauf aufmerksam gemacht haben, dass wir auch Deutsche sind, sagte er: „Ich bin Deutscher, nur ich darf das.“ Die Aussagen des Linienrichters sind in unser jetzigen Zeit sehr zweifelhaft und unterstützen nicht gerade seine Autorität. Besonders hervorzuheben ist, dass die Mannschaft Kurdistan Welat Spor zu 80 % aus Flüchtlingen besteht, die ohne diese Mannschaft keine Möglichkeit hätten Fußball zu spielen, da keine Mannschaft die Jungs aufgenommen hat. Wir respektieren die Verantwortung, die ein Schiedsrichtergespann hat und schätzen die Arbeit auch sehr, jedoch erwarten wir einen fairen Umgang untereinander. Solche Aussagen haben auf dem Platz nichts verloren, weder sollte Diskriminierung wegen des Aussehens noch anderen Dingen stattfinden.

Ich bitte Sie nur einmal, sich in die Lage eines einzelnen Spielers zu versetzen, dem solche Sätze an den Kopf geworfen werden. Die Jungs haben es alle schon schwer genug, sodass sie am Wochenende einfach nur ein bisschen Spaß auf dem Platz haben wollen indem sie Fußball spielen. Diese Sätze müssen jetzt erstmal aus den Köpfen der Mannschaft raus, damit sie wieder so befreit auf dem Platz stehen können, wie davor. Ich bitte Sie, den Sachverhalt zu klären, damit wir wenigstens im Nachhinein gerecht behandelt werden, das haben die Jungs beider Mannschaften und auch unsere Fans verdient, nachdem was da vorgefallen ist.