Kreisklasse 5
Mit Beton und Geduld
TuS Borstel profitiert vom Moorreger Chancenwucher
Zur Mittagszeit am Himmelsbarg war es nämlich hauptsächlich die Heimmannschaft, die sich am Besitz des Spielgeräts erfreute, es aber trotz bester Möglichkeiten nicht fertig brachte, dieses auch ins Ziel zu steuern. Nachdem die Gäste durch Max Broscheits Freistoß (von Niklas Puttmann über die Latte gelenkt, 1.) gefährlich eröffneten, sammelte der MSV fleißig Torchancen, von denen allein Kapitän Christian Posern zwei in aussichtsreichen Positionen vergab (6. & 18.), inzwischen dessen Hauke Heidorn von halbrechts den Pfosten erwischte.
Brutal schlugen da die Borsteler zu, indem Moritz Geliens Flanke wegen Patrick Hollnagels verpatzter Klärung geradewegs beim einschiebenden Jan Dreyer landete. Dass dieser Spielstand nach 19 Minuten freilich nicht gerecht war, unterstrichen ein weiterer ungenutzter Chancen-Doppelpack für Maximilian Klose (26. & 27.) und eine stark durch Matthias Schütt vereitelte Zweifach-Chance der Herren Kock und Maschmann (35.).
Tore sollten aber nur auf der anderen Seite fallen. Hoch und weit segelte die Pille auf den Kopf von M. Gelien, dessen Verlängerung auf den leicht Abseits gestarteten Dreyer tatsächlich zur Vorlage des umstrittenen 0:2 werden sollte. Natürlich nur unter Protest der Moorreger, denen besonders der Umstand aufstieß, dass der gut postierte Assistent vor noch gar nicht allzu langer Zeit den MSV in Richtung Hörnerkirchen verließ und nach Statuten eigentlich noch für Einsätze mit Beteiligung der Himmelsbargkicker gesperrt ist. Auch drückte Borstels Patrick Ehmann die Kugel im Diskurs um einen Einwurf höchst unsportlich gegen die Brust von Maschmann. Das darf man auch als Tätlichkeit werten...
Sich ungerecht behandelt fühlen schien den Rot-weißen am heutigen Tag ohnehin zu liegen. Viel zu oft schafften sie sich durch unnötige Reklamationen und Diskussionen störende Nebenschauplätze, die auch durch wiederholte Aufforderung des eigenen Spielführers nicht weniger wurden.
Entschieden sie sich einmal fürs konzentrierte Fußballspielen, wurde es auch prompt wieder gefährlich. Erneut griff jedoch Schütt gegen Maschmann ein, woraufhin Klose im Nachschuss gerade noch gestört werden konnte (61.).
Die Zeit wurde unterdessen langsam knapp für die Bielfeldt-Elf, die den Borsteler Defensivbeton nicht mehr so recht zu knacken wusste. Stattdessen schafften die Marineblauen interessante Entlastung, die in Form von Moritz Geliens Torschussflanke (77.) und einem Versuch Rico Steinwegs aus spitzem Winkel (vorbei, 80.) durchaus ein konstruktives Gewand bekam.
Über die Stationen Babecki und Posern in Szene gesetzt, vergeigte Klose frei vor dem Tor die nächste Moorreger Großchance, die im Abschluss ebenso lausig daher kam wie Poserns Strafstoß in der 90. Keine große Mühe hatte der gefoulte dem gegnerischen Schlussmann im Abtauchen nach dem sogar festgehaltenen Spielgerät gemacht. Zum Ende der fünfminütigen Nachspielzeit setzten Jaber Abbasi und Routinier Sebastian Pfeiffer noch Paukenschlag Nummer drei, der sich wegen Pfeiffers gefühlvollem Lupfer auch noch richtig sehen lassen konnte.
Das gilt nun auch für die Tabellenposition seiner gesamten Mannschaft, die jetzt gegentorlos auf Rang zwei residiert.
In Moorrege geht die Suche nach dem zu selten getroffenen Tor mit nur einem Zähler auf dem Konto weiter.
Text: Björn Meyer