Mazeikis macht’s – Aller schlechten Dinge sind drei…

UH bestraft ASV-Fehler und profitiert von mangelnder Chancenverwertung

26. März 2017, 21:45 Uhr

Vor dem Spiel war beim ASV Hamburg noch alles in Ordnung. Hinterher ärgerte man sich über drei verlorene Punkte im Aufstiegsrennen.

Dass Shahin Ahmadi ein Torhüter ist, der gerne mitspielt und bei Ballbesitz des Gegners fast schon aufreizend weit aufrückt, zeigte er am Vormittag beim Auftritt seines ASV Hamburg an der Beethovenstraße. Dass dieses Spiel auch eines mit dem Feuer sein kann, wurde dabei ebenso allzu deutlich. Bei Eckbällen der „Uhlen“ musste ASV-Trainer Mohet Wadhwa seinen Schlussmann zweimal lautstark zurückpfeifen, bis er seinen Frust sogar an einer am Boden liegenden Trinkflasche ausließ. Als Ahmadi sein Können ein drittes Mal unter Beweis stellen wollte, ging dies ganz gehörig nach hinten los…

Die Gäste waren über weite Strecken das Team mit der besseren Spielanlage – aber all das half am Ende auch nicht. Denn schlussendlich setzte es einen weiteren herben Rückschlag im Kampf um die Vize-Meisterschaft. Wenn man den gut verteidigenden UH-Riegel mal durchbrechen konnte, fehlte es an der nötigen Kaltschnäuzigkeit im Abschluss. Nach feinem Spielzug über Niedermeyer und Fazl traf Müslüm Kayin – zugegebenermaßen aus extrem spitzem Winkel – den rechten Pfosten (24.). Dann konnte der zur zweiten Halbzeit eingewechselte Bahier Ahmad in Folge eines ruhenden Balles von Alesson Fernandes Arguelho das Runde aus allerkürzester Distanz nicht im Eckigen unterbringen (75.). Und in den Schlussminuten vergaben auch Sohrab Nouri, Kayin und abermals Ahmad weitere absolute Hochkaräter. „Es ist momentan der Wurm drin. Wir lassen einfach viel zu viele Chancen – und damit meine ich Großchancen – liegen“, ärgerte sich Wadhwa hinterher.

Er kam, sah und erzielte das Siegtor: Mantas Mazeikis. Archivbild: noveski.com

Die Schützlinge von Adriano Napoli beschränkten sich hingegen weitestgehend darauf, hinten sicher und kompakt zu stehen – was lange Zeit auch gelang. Insbesondere Sven Drews ragte mit einer beeindruckenden Zweikampfquote heraus. Die erste gute Gelegenheit hatten die „Uhlen“ in Minute 64 – und zwar nach dem zweiten „Ahmadi-Ausflug“. Denn ein Eckball der Gäste wurde abgefangen, woraufhin Vespermann zu einem Sololauf über den ganzen Platz ansetzte. Seinem Schuss fehlte es aber an der nötigen Power (64.). Keine 60 Sekunden darauf sorgte Napoli mit der Einwechslung von Mantas Mazeikis für die Wende im Spiel. Zehn Zeigerumdrehungen auf dem Platz, gab Mazeikis nach einem Ballgewinn von Melkonyan gegen Akbari den ersten Warnschuss ab – an den linken Pfosten (75.)!

Inzwischen waren 79 Minuten ins Land gegangen, als der herausstürzende Ahmadi mit seinem Querschläger für den entscheidenden Treffer der Begegnung sorgte. Mazeikis bedankte sich artig und schob den Ball aus 22 Metern halblinker Position ins komplett verwaiste Tor ein! Trotz der immens ärgerlichen und vor allem unnötigen Pleite fand Wadhwa auch positive Erkenntnisse: „Wir sind nicht panisch geworden und haben versucht, unseren Stil durchzudrücken – auch nach dem Rückstand.“ Auch seine Nummer eins nahm er aus der Schusslinie: „Das wäre mir viel zu einfach! Eine Mannschaft ist nur so gut wie der Trainer“ Für die Vorstöße seines Torhüters konnte der Trainer jedoch herzlich wenig. Genauso wie für die mangelnde Chancenverwertung vor des Gegners Gehäuse...