Turnier

Heide schockt beide: „EN“ und „T05“ mit Licht und Schatten

Schleswig-Holsteiner sichern sich Finaleinzug beim „Mercado-Cup“

27. Januar 2019, 18:05 Uhr

Erster Auftritt im Teutonia-Trikot: Der spanische Neuzugang Ander Alday (re., hier im Spiel gegen Heide). Foto: Marcus Sellhorn

Dirk Heyne hatte die blaue Mütze tief ins Gesicht. Genauso wie der Mann, mit dem er als erstes sprach, als beim „Mercado-Cup“ des FC Teutonia (Hier geht’s zur Turnierübersicht mit Ergebnissen und Tabellen) das zweite Gruppenspiel von Eintracht Norderstedt beendet war. Der Coach des Nord-Regionalligisten hielt einen kurzen Plausch mit seinem fehlenden Akteur Mick Brisevac (Viruserkrankung), der seinen Kopf mit einer schwarzen Mütze gegen die Regentropfen schützte. Kurzum: Es war ungemütlich auf und neben dem Kunstrasen an der Kreuzkirche – und auch der Auftritt der Eintracht gegen Gastgeber Teutonia und den schleswig-holsteinischen Oberligisten Heider SV trug beim finalen Blick auf die Tabelle letztlich nicht zu Jubel auf Seiten des „Regio“-Vertreters bei.

Dieser hatte am Morgen direkt das erste Spiel zu bestreiten – und überraschte mit zwei Spielern in der Aufstellung, die man dort bislang so nicht finden konnte: Nils Brüning und Milad Salem, zwei Testspieler. Brüning dürfte in Hamburg bestens bekannt sein, spielte der 24-Jährige doch – ehe er aufs College in die USA wechselte und dort für North Carolina Tar Heels am Ball war – in der Jugend für den HSV und den FC St. Pauli sowie Cordi und kickte im Herrenbereich für den SC Victoria und den HSV II. Bei Vicky war er im vergangenen Sommer in einem Test aufgelaufen – gegen Norderstedt übrigens. Zuletzt stand Brüning am vergangenen Wochenende für den FC St. Pauli II als Testspieler gegen den SC Victoria auf dem Feld. Salem hingegen ist ein in Hamburg unbeschriebenes Blatt. Der afghanische Nationalspieler (eine Partie im Jahr 2016) war unter anderem für Eintracht Frankfurt, den SV Wehen Wiesbaden, den VfL Osnabrück, Holstein Kiel, den FSV Frankfurt und zuletzt für den SV Elversberg aktiv, wo er aber trotz eines Vertrages bis zum Juni 2019 seit dem Sommer 2018 nicht mehr zum Kader zählt.

Titze: „Im zweiten Spiel waren wir von der erste Minute an nicht richtig wach“

Alte Bekannte: Teutonias Zugang Deran Töksöz (li.) traf auf Ex-Club Norderstedt und Jan-Philipp Rose. Foto: Marcus Sellhorn

Eines konnten weder Brüning noch Salem im ersten Spiel verhindern: den Rückstand von „EN. Weil Marin Mandic in der „Box“ Heides Tobias Hass foulte, deutete Schiri Björn Lassen (Barsbütteler SV) auf den Elfmeterpunkt. Azat Selcuk ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und traf zum 1:0 für den HSV (7.). Die Eintracht egalisierte ihrerseits nach 32 Minuten durch Jan Lüneburg. Beim 1:1-Unentschieden blieb es bis zum Ende der Begegnung, die über zwei Mal 30 Minuten ausgetragen wurde. Im zweiten Gruppenspiel kreuzten die Norderstedter dann ihre Klingen mit Gastgeber Teutonia – und hielten dabei bis zur 58. Minute ein 0:0-Unentschieden. Erst mit einer der letzten Aktionen kam „T05“ doch noch zum Siegtor: Neuzugang Mirco Bergmann setzte sich – von Pascal Eggert ins Szene gesetzt – links im Strafraum durch und brachte den Ball von der Grundlinie nach innen, wo sich Eintrachts Jan-Philipp Rose und Teutonen-Testspieler Alex Guhei duellierten und der „Probekicker“ des Oberligisten (in der Jugend beim AS Rom in Italien aktiv) den Ball mit freundlicher Mithilfe Roses über die Linie drückte. In dieser Begegnung übrigens bot Norderstedt mit Maximilian Grünberg, sonst beim Ost-Bezirksligisten Oststeinbeker SV am Ball, einen weiteren Testspieler auf.

Im dritten Spiel des Tages wurde es dann nach den beiden – zumindest was die Ergebnisse anging – eher verhaltenen Kicks torreich: Ganze sechs Minuten waren absolviert als Hass für Heide zum 1:0 traf. Noch vor dem Seitenwechsel erhöhten die Gäste aus Schleswig-Holstein in Person von Mika Kieselbach auf 2:0 (25.). Im zweiten Durchgang war dann Franck Momo auf Seiten der Mannschaft von Coach Sönke Beiroth der Unglücksrabe, der bei einer Rückgabe auf seinen eigenen Schlussmann den Ball im eigenen Netz versenkte und Teutonia so noch einmal auf 1:2 heranbrachte. Doch daraus konnten die Mannen von Coach Sören Titze, der zuvor gegen Norderstedt eine Verletzung von Furkan Aydin hinnehmen musste, der von „EN“-Torhüter Tjark Grundmann „abgeräumt“ wurde, keinen Profit schlagen. Den statt selbst das 2:2 zu erzielen, musste der Club von der „Kreuze“, bei dem Zugang Deran Toksöz gegen seinen Ex-Club Norderstedt 60 Minuten und gegen Heide dann 15 Zeigerumdrehungen mitwirkte, noch das 1:3 hinnehmen, als Jonah Gieseler im Anschluss an einen Abwehrfehler traf. Damit trifft Heide kommenden Sonntag im Finale auf den TSV Sasel (16 Uhr), Teutonia bestreitet das Spiel um Platz drei gegen Drochtersen-Assel (13.30 Uhr) und Norderstedt kreuzt die Klingen mit Altona 93 (11 Uhr).


Auf Seite zwei: Was Teutonen-Übungsleiter Titze über Spanien-Neuzugang Alday sagt, wie die Trainer die Spiele sahen und Aussagen von Eintracht-Coach Heyne zu den Testspielern und dem Abgang von Felix Drinkuth 

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