Glücklicher Geffert: Altengammes erfolgreicher Griff nach der „Krone vom Deich“

Landesligist SVA siegt bei Oberligist Curslack-Neuengamme mit 4:2

27. Januar 2018, 18:06 Uhr

Glücksgefühle: Jörn Geffert feierte mit dem SVA einen 4:2-Sieg am Gramkowweg. Foto: Zerbian

Manchmal muss man Spiele in bisschen anheizen: Das Kräftemessen zwischen dem SV Curslack-Neuengamme und dem SV Altengamme ist so ein Duell. Beide Clubs trennen nur wenige Kilometer voneinander, Berührungspunkte gibt es viele. Den zum Beispiel, dass mit Marco Wyrwinski und Matthias Wulff die beiden Co-Trainer des SVCN einst beim SVA spielten. Den, dass Daniel Grosse – lange  Co-Trainer in Altengamme – ab der neuen Saison Assistenzcoach beim SVCN wird.. Da verwundert es wenig, dass selbst ein Testspiel wie das heutige mal eben als „Deich-Derby“ apostrophiert wird, obwohl es eigentlich um nichts geht. Dennoch, um im Jargon zu bleiben: Der SV Altengamme hat am Deich nun vorerst die Krone auf. 

Bevor es Tore satt am Gramkoweg zu sehen gab, verpasste es Timo Lenz, die Hausherren in Führung zu bringen. Nach 18 Minuten klatschte sein Schuss aus Nahdistanz an die Querlatte, auf der anderen Seite zielte Tobias Czech für die Kicker vom Gammer Weg über das SVCN-Tor (20.). Nur eine Minute später zappelte der Ball dann aber doch im Netz – zum Leidwesen der Gäste im Kasten von SVA-„Goalie“ Matthias Schwartz. Einen Schuss von Niklas Hoffmann konnten die Altengammer zwar noch abblocken, doch gegen den zweiten Versuch, der diesmal von Vitali Wilhelm kam, war Schwartz dann machtlos. Doch die Freude über die Führung währte beim SVCN nicht lange. Quasi direkt im Gegenzug schoss Mark Brudler seinen Teamkollegen Sebastian Spiewak an, SVA-Stürmer Philip Alpen war auch noch irgendwie beteiligt. Derjenige, der schließlich das 1:1 markierte, war Sandro Schraub (22.).

Schraub trifft und legt erfolgreich auf

Was war denn das? Die SVCN-Abwehr um Sebastian Spiewak (vo.) zeigte sich das eine oder andere Mal nicht sattelfest. Foto: KBS-Picture

Die Gäste-Equipe von Coach Jörn Geffert hatte damit allerdings ihr Pulver in der ersten Hälfte noch lange nicht verschossen. Nein, stattdessen erhöhte der SVA sogar auf 2:1 zu seinen Gunsten, als Patrick Bierwagen aus rund 18 Metern mit einem schönen Freistoß links unten ins Netz traf (32.). Fünf Minuten vor dem Seitenwechsel der von Referee „Drago“ Vollmers souverän geleiteten Partie, fiel dann sogar Treffer Nummer drei für den Landesliga-Vertreter: Ein langer Ball nach vorne fand Philipp Heitmann, der allein auf SVCN-Schlussman Leon Giese zueilte und diesen schließlich bezwang (40.). Auch nach dem Pausenpfiff sollte sich das Torschießen weiter fortsetzen. Curslack stand in der Deckung alles andere als sicher, Altengamme nutzte die Räume immer wieder zu guten Angriffen. Der SVCN seinerseits kam gegen die Altengammer Dreier-Abwehrkette auch zu der einen oder anderen Möglichkeit.

So zum Beispiel durch Hoffmann, der sieben Minuten nach Wiederbeginn vergab (52.) oder als Altengammes Dominik Scheu bei einem Lupfer von Lenz vor der Linie klären konnte (61.). Drei Minuten nach Lenz' Chance lag der Ball dann erneut im SVA-Tor. Czech und Sebastian Pietsch waren im Strafraum mit vereinten Kräften gegen Hoffman vorgegangen, der zu Boden fiel. Schiri Vollmers gab Strafstoß, der Gefoulte selbst verwandelte (64.). Keine 60 Sekunden später hätte ein Pressschlag zwischen Giese und Heitmann beinahe zum 4:2 für die klassentieferen Gäste geführt, doch das holte der SVA in der 70. Minute nach, als Schraub Sturmpartner Philipp Zeyns bediente. Anschließend hätte der eingewechselte Adrian Sousa (85., 88.) für den SVCN noch zwei Mal treffen können, für Altengamme verpasste Bierwagen eine Minute vorm Ende einen weiteren Torerfolg.

Wulff: „Haben uns den Schneid abkaufen lassen“

„Bei denen hat der eine oder andere gefehlt. Da war sicher noch Luft nach oben“, befand SVA-Kapitn Dominik Scheu mit Blick auf den Auftritt des Oberligisten, der sich gegen die Mannen vom Gammer Weg schwer tat. Dies musste auch Mathias Wulff anerkennen. „Wir haben uns von Altengamme in den Zweikämpfen und was die gesamte Präsenz angeht, den Schneid abkaufen lassen“, konstatierte Curslacks Co-Trainer, während Jörn Geffert auf der Gegenseite natürlich glücklich war. „Wir hätten vielleicht sogar noch deutlicher gewinnen können“, konstatierte Altengammes Übungsleiter nach dem Abpfiff. „Die Jungs haben eine harte und eklige Trainingswoche hinter sich. Für den jetzigen Zeitpunkt der Vorbereitung sind wir schon weit. Ich bin mit meiner Mannschaft sehr zufrieden. Die Jungs haben eine große taktische Disziplin gezeigt und waren läuferisch sehr stark“, freute sich „Geffi“ über den erfolgreichen Griff nach der „Deich-Krone“.

Jan Knötzsch