G(O)ALica ohne Gnade!
Kosovas Saisonabschluss geglückt, Stimmung wegen Verband gedrückt
Amir Ukshini feierte den Sieg über Schwarzenbek, die bärenstarke Saison des Klub Kosova und den geglückten Saisonabschluss mit seinen Trainern Ingo Brussolo (links) und Thorsten Beyer. Foto: Sarah Brussolo
Hier fiel der erste Treffer für die Gastgeber, welcher in der 15. Minute markiert wurde. Foto: Sarah Brussolo
Visar Galica war der Matchwinner, der mit seinen drei Toren dafür sorgte, dass der Klub Kosova vorerst die Tabellenspitze zurückeroberte. Sicherlich war es eine geschlossene Mannschaftsleistung der Wilhelmsburger, dennoch musste es ja jemanden geben, der die Dinger auch einnetzt. In diesem Fall Visar Galica! Sein erster Geniestreich gelang ihm nach 15 Minuten. Bis zu diesem Zeitpunkt taten sich die Hausherren ein wenig schwer, ins Spiel zu kommen. Aber ein Blitzgedanke von Patrick Smereka sorgte für einen lobenswerten Angriff, als er am Mittelkreis den Ball eroberte und links raus auf Steven Wehlow passte. Dieser drang in den Strafraum ein und legte das Runde am gegnerischen Torwart Lucas Scheunemann vorbei, quer auf seinen Mitspieler Galica, der dann nur noch aus fünf Metern in das verwaiste Tor einschieben musste (15.)! Angetrieben von der Führung, kamen die Hausherren besser in die Partie und erarbeiteten sich mehr Ballbesitz als der Gegner. So baute der Gastegber seine Führung aus, als man einen schnellen Konter fuhr und schließlich Kirill Schneider den Ball nach rechts auf den mitlaufenden Smereka spielte, der bis zum rechten Strafraumeck lief und über den herauseilenden Scheunemann hinweg ins Tor lupfte (35.)! In diesem Abschluss sah man, wie viel Gefühl im Fuß von Smereka steckt - einfach ein herrlicher Treffer!
Und noch zweimal Galica zum Schluss
In diesem Moment setzte Patrick Smereka zum gefühlvollen Lupfer über Keeper Lucas Scheunemann an, der sich zum 2:0 in die Maschen senkte. Foto: Sarah Brussolo
Die zweite Halbzeit ist ebenfalls kurz zusammengefasst, da nur noch die Gastgeber spielten und dominierten. Abermals war es Galica, der diesen Treffer jedoch seinem Mitspieler Berat Ademi widmen sollte. Denn der Klubberer erkämpfte sich die Kugel am Mittelkreis und lief über das komplette gegnerische Halbfeld, bis zur linken Torauslinie. Von dort passte er quer auf seinen Mannschaftskollegen Galica, der sich gegen einen Abwehrspieler durchsetzte und zum 3:0 einschob (61.)! Der Wahnsinn, wie der Klub Kosova das Spiel für sich zu entschied, obwohl der Spielablauf recht ausgeglichen war. Aber so sehr sich die Gäste von Coach Mario Friedrich auch bemühten, „haben wir uns die ganze Zeit über sehr schwer getan. Unsere Laufwege stimmten nicht und das Passspiel war auch schlecht. Wir sind ohne Ball gar nicht in die Bewegung gekommen, sondern haben immer nur darauf gewartet, wo der Ball hin gespielt wurde“, resümierte Friedrich. Auch deshalb dauerte es lediglich acht Zeigerumdrehungen bis zur nächsten Bude für die Wilhelmsburger, was die 340 Zuschauer an der Dratelnstaße sichtlich erfreute. Zum dritten Mal war es Ex-Palomat Galica, der in das gegnerische Gehäuse traf und somit den Schlusspunkt setze. Der „bullige“ Stürmer wurde durch einen „Zuckerpass“ von Smereka in Szene gesetzt und verwertete eiskalt (69.)!
„Entscheidung vom Verband ist aus meiner Sicht ein Killer!"
Das Spiel war bereits entschieden und ein weiterer Treffer sollte nicht mehr fallen. Dennoch gaben sich die Gäste niemals auf und preschten in den Schlussminuten nochmal nach vorne, brachten aber nichts Zählbares zustande. Der Klub Kosova gewann auch sein letztes Saisonsiel und sicherte sich zumindest den zweiten Rang im Tableau. Aber durch die Bestimmungen vom Verband bleibt es weiter unsicher, was einen eventuellen Aufstieg in die Oberliga angeht. Trainer Ingo Brussolo machte sich deshalb nach dem Abpfiff ordentlich Luft: „Mir nimmt das als Trainer den gesamten Spaß. Denn alle leben für diese Momente und deshalb komme ich viermal die Woche auf den Platz. Und wenn mir der Verband diesen Moment der Freude nimmt, ist das aus meiner Sicht ein Killer. Ich kann mir nicht erklären, warum es nicht bereits vor der Saison eine klare Aufstiegsregelung gab. Jetzt müssen wir bis zum 21. Mai weiter trainieren, während die anderen in dieser Zeit spielen und haben am Ende eventuell doch kein Aufstiegsspiel. Das ist einfach unbefriedigend. Ich habe jetzt dem Team, dem Trainer und dem Manager meine Zusage gegeben, dass ich bleibe. Aber aufgrund solcher Bedingungen musste ich wirklich ernsthaft in mich gehen, ob ich als Trainer weitermache. Denn wenn du wegen des Verbandes diese eigentlich freudigen Momente am Ende der Saison nicht mehr leben darfst, dann läuft da was schief!“
Im Anschluss gab es für alle Anwesenden eine große Saisonabschluss-Sause, in der die vielen Zuschauer und Freunde sowie die Mannschaft zwar mit Spaß dabei war, allerdings spürte man an allen Ecken eine gewisse Betrübtheit. Die Unsicherheit beschäftigte alle Involvierten, weshalb die Fete zwar bis in die späten Stunden ging, aber „ausgelassen“ feiern konnte noch niemand so richtig...
Vielen Dank an Sarah Brussolo für das Bildmaterial!