Der Blitz-Rückstand schien dem ETV nicht viel auszumachen. Das Brüning-Ensemble brauchte nur 15 Minuten, um aus dem 0:2 eine 3:2-Führung zu machen. Nach einem Zusammenspiel mit Julian Schmid konnte sich Konrad Ladendorf auf der rechten Seite durchsetzten und in der Mitte Dustin Tegeler bedienen. Dieser ließ sich nicht lange bitten und netzte zum Anschlusstreffer ein (20.). Wenige Minuten später dann der spielerische Höhepunkt des Tages. Mit einer direkten Kombination über Paul Kötz, Julian Schmid und Alban Duka wurde erneut Dustin Tegeler frei gespielt, der die Nerven behielt und zum Ausgleich einschweißte. Und weiter ging sie, die Eimsbütteler Aufholjagd! Kurz vor der Pause wehrten die Gäste einen Eckball zu kurz ab, Niklas Kruhl fasste sich ein Herz und bugsierte die Kugel aus der Drehung in den Winkel – 3:2 (35.)!


Dem SSV tat die Pause sichtlich gut. Mit neuem Mut kam man aus der Kabine und zwang den Gegner dazu, viel mit hohen und weiten Pässen zu operieren. Einer dieser lang geschlagenen Bälle fand jedoch Julian Schmid, der im Eins gegen Eins gegen den Keeper die Oberhand behielt. Uneigennützig legte er für dern mitgelaufenen Alban Duka quer und der musste nur noch den Fuß hinhalten! Das Spiel schien nun entschieden, da den Rantzauern die Ideen fehlten und der ETV kaum Probleme hatte, die Führung zu verwalten. Innerhalb weniger Augenblicke wurde es aber doch wieder spannend. Zunächst nutze Rantzau eine Unkonzentriertheit zum Anschlusstreffer, dann wurde der eingewechselte Patrick Hübner mit einer Roten Karte vom Platz gestellt! Mit zehn Mann beschränkte sich der ETV in der hitzigen Schlussphase ausschließlich auf die Defensive und konnte die drei Punkte ohne groß ins Schwimmen zu geraten an der Hoheluft behalten.

„Es ist toll zu sehen, wie sich die junge Mannschaft entwickelt. Die Moral, nach einem 0:2 nicht aufzugeben und zurückzuschlagen, spricht ganz klar für die Jungs. Das macht einen stolz!“, freut sich Team-Manager Koray Gümüs, der einen Routinier besonders hervorhebt: „Wenn man sieht, wie unser ältester Spieler, Alban Duka, gefühlte 15 Kilometer abspult und die Truppe antreibt, dann ist das absolut vorbildlich. So stellt man sich einen Leader vor. Aber auch Dustin Tegeler und Julian Schmid haben ein bärenstarkes Spiel abgeliefert!“ Die ersten Wochen in neuer Funktion an einer neuen Wirkungsstätte haben Gümüs in seiner Meinung bestärkt: „Ich wurde mit offenen Armen aufgenommen und fühle mich hier einfach super wohl! Der Verein unterstützt mich dabei, meine Visionen umzusetzen. Ein Teil davon zu sein, fühlt sich großartig an.“ Allerdings betont er auch: man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. „Am Freitagabend erwartet uns mit Egenbüttel eine schwere Aufgabe – für mich sind sie der Angstgegner. Die werden alles in die Waagschale schmeißen, um die Punkte dort zu behalten. Wir möchten den Schwung von zwei Siegen in Folge und elf geschossenen Toren mitnehmen und die Serie natürlich ausbauen.“