Landesliga 03

Erst „Einbahnstraßenfußball“, dann Kopf-Krampf: Rahlstedt schüttelt Hinspiel-Erinnerungen ab

26. Februar 2022, 10:50 Uhr

Artur Blum (re.) stellte die Weichen per Doppelschlag frühzeitig auf Sieg. Archivfoto: noveski.com

Mohet Wadhwa wollte gar nicht verhehlen, dass das Hinspiel noch in den Köpfen seiner Jungs herumgeisterte. Damals führte der Rahlstedter SC an der Dieselstraße nach 45 Minuten scheinbar sicher mit 3:0 und steuerte dem Auswärts-Dreier entgegen. Letzten Endes musste sich der Tabellendritte beim HSV Barmbek-Uhlenhorst II aber mit einem 3:3-Unentschieden zufriedengeben. Für den RSC eine gefühlte Niederlage…

Ein ähnliches Szenario wollten die Mannen von der Scharbeutzer Straße im zweiten Aufeinandertreffen mit der BU-Reserve, die Unterstützung von Dominik Ulrich und Jonas Wesemann aus der Liga-Mannschaft erhielt, verhindern. Dementsprechend motiviert und voller Elan ging man das Spiel an. „Die ersten 40 Minuten waren Einbahnstraßenfußball von uns. Wir hatten eine gute Übersicht im Spiel mit und gegen den Ball“, befand Wadhwa, der zwei Tore bejubeln durfte.

Zunächst bediente Joel Osei Szillat von halblinks Artur Blum, der mit seinem starken linken Fuß aus halbrechter Position in den linken Knick einschweißte (12.). Keine 240 Sekunden später war es erneut Blum, der nicht unbedingt für seine Kopfballstärke berühmt ist, nach einem Freistoß von Lukas Baake aber goldrichtig stand und zum 2:0 einschädelte (16.)!

Brose kontert BU-Anschluss

Adrian Kortmann brachte die BU-Reserve zwischenzeitlich wieder ran. Archivfoto: noveski.com

Aber die Koss-Kicker schlugen zurück. Nach einer Flanke aus dem Halbfeld tauchte Adrian Kortmann urplötzlich völlig blank am zweiten Pfosten auf und nickte zum Anschluss ein (26.). Sollte nun etwa wieder der Schlendrian beim RSC Einzug halten und der Kopf eine Rolle spielen? Mitnichten! Die postwendende Antwort: Gerrit Betzin verlängerte einen Einwurf von Yannick Hess genau vor die Füße von Jannes Brose, der zum 3:1 abstaubte (28.)! Doch das Hinspiel war der beste Beweis dafür, dass längst noch nicht aller Tage Abend und die Partie schon mal gar nicht entschieden war.

"Wir haben unsere Idee verloren"

„Das hat man den Jungs auch angemerkt“, gestand Wadhwa. „Viele Automatismen haben nicht mehr gegriffen, weil eine gewisse Blockade drin war. Die Jungs sind halt auch nur Menschen.“ Man habe „keine guten Situationen“ mehr kreiert, „unsere Idee und Spielidee verloren, zu viele einfache Fehler gemacht und uns von der Hektik von BU anstecken lassen“, konstatierte der RSC-Coach, der aufatmen konnte, als ein Konter zu einer Ecke führte, die von Alexandros Vamvakidis scharf vors Tor geschlagen wurde. Die Verlängerung landete bei Betzin, der auf 4:1 stellte (65.). Die Entscheidung! Die Gäste kamen durch Paul Meyer nur noch auf 2:4 heran (78.). „Das war Slapstick pur! Ein gefühltes Eigentor“, haderte Wadhwa. 

"Viele nicht so gute Entscheidungen, aber vier richtige zum Sieg"

Aber RSC-Angreifer Gerrit Betzin machte mit seinem Treffer den Deckel drauf. Archivfoto: noveski.com

„Das war ein reiner Arbeitssieg in der zweiten Halbzeit“, analysierte der 33-Jährige. Aber: „Wenn man sich oben festbeißen will, muss man solche Spiele gewinnen. Das haben wir getan. Es war nicht schön, aber erfolgreich. Wir haben viele nicht so gute Entscheidungen getroffen, aber vier richtige, die zum Sieg geführt haben“, lautete das Fazit. Und auch wenn „nicht alles Gold war“, ist die Vorfreude auf das Pokalspiel gegen den VfL Lohbrügge am Dienstagabend bereits jetzt riesengroß. 

Autor: Dennis Kormanjos