Egenbüttel-Keeper Ahrendt hält Punkt fest

Lurup scheitert in Halbzeit zwei mehrfach am SCE-Fänger

06. November 2017, 15:47 Uhr

Egenbüttel-Keeper Marcel Ahrendt brachte die Luruper im zweiten Durchgang reihenweise zur Verzweiflung. Foto: Klaas Dierks

Was für ein Spieltag zum Abschluss der Hinrunde in der Bezirksliga West! 43 Tore trotz eines ausgefallenen Spiels (Rugenbergen II vs. Kummerfeld). Siege durch die „Underdogs“ bei den Spielen Blankenese gegen Rantzau (4:2), Nienstedten gegen Roland Wedel (3:5) und HEBC II gegen HR II (3:7). Dazu zwei lupenreine Hattricks. Einer durch Phillip Sobucki vom TuS Germania Schnelsen, der nur 33 Minuten auf dem Platz stand, aber für seinen Dreierpack nur zehn Minuten brauchte (67.-77. Minute). Den anderen Hattrick erzielte Marco Müller von der HR-Reserve beim 7:3-Auswärtserfolg gegen die Zweite von HEBC. Er brauchte für dieses Kunststück gar nur sechs Minuten (83.-89. Minute). Dazu neun Gelbe und zwei Rote Karten bei Blankenese gegen Rantzau!

Etwas anders verlief das Spiel zwischen dem Tabellensechsten vom SV Lurup und dem drittplatzierten SC Egenbüttel. In der ersten Halbzeit wähnten sich die immerhin 50 zahlenden Zuschauer bei einem Freundschaftsspiel mit bilateralem Nichtangriffspakt. Bei Fussball.de wird die erste Halbzeit im Liveticker folgendermaßen zusammengefasst: 1. Minute: Anpfiff. – 35. Minute: 0:1 Jan-Michael Fritz. – 45. Minute: Halbzeit. Ganz so war es dann doch nicht, denn Egenbüttel hatte nach 13 Minuten die erste Chance über die linke Seite. Von innerhalb des Luruper Strafraums kam ein strammer Schuss eines Egenbütteler Spielers, den Shawn Erek Klenz, der erneut im Tor stand, gut zur Ecke parierte.

Der Egenbütteler Führungstreffer durch Jan-Michael Fritz. Foto: Klaas Dierks

Eine zweite Chance hatten die Gäste in der 21. Minute. Da bekamen die Schleswig-Holsteiner einen Freistoß am linken Strafraumeck zugesprochen. Die Hereingabe flog an allen vorbei an die Hacke von Lurups Khaled Belkhodja im Fünfmeterraum und von dort in die Hände des herausgestürzten Klenz. Eine Minute später rettete Hüsnü Turan auf seiner linken Seite vor Max Gerckens im entscheidenden Eins-gegen-Eins-Duell. Lurup hatte bis dahin kaum Druck nach vorne entwickelt. In der 35. Minute die Führung der Gäste: Ähnlich wie in der 21. Minute kam der Ball von Egenbüttels linker Seite per Freistoß auf den langen Pfosten , wo neben Kapitän Hossein Zolfaghari auch Egenbüttels Top-Scorer Jan-Michael Fritz völlig ungedeckt auf den Ball lauerte. Fritz ließ sich nicht lange bitten und köpfte zur Führung aus zwei Metern ein.

Danach passierte nicht mehr viel, der Schiedsrichter pfiff pünktlich zur Halbzeit. In der Kabine musste Lurups Trainer Selcuk Turan die richtigen Worte gefunden haben, denn in der zweiten Halbzeit ging Lurup deutlich konzentrierter und kämpferischer ans Werk. Nun wurde endlich konsequenter der Weg in die Spitze gesucht, wenn auch vorerst noch zu ungenau. In der 50. Minute erhielt Weys Karimi in der Hälfte des Gegners den Ball, schaffte sich auf typische Weise Raum, drang in den Sechzehner ein und schoss den Ball aus dem Lauf scharf aufs Tor. Mit einer Glanzparade lenkte Egenbüttels Keeper Marcel Ahrendt den Ball mit den Fingerspitzen an die Unterkante der Latte. Der Abpraller sprang zurück in den Strafraum, wo sich zwei Luruper gegenseitig behinderten. Gefahr gebannt. Doch nun war Lurup endgültig wach und drängte auf den Ausgleich. Jetzt kamen die Flankenläufe und die Flanken. So auch in der 62. Minute. Da fehlte Karimi ein halber Meter zum Glück, Ahrendt war einen Tick schneller am Ball.

Marcel Ahrendt klärt in höchster Not vor Weys Karimi. Foto: Klaas Dierks

Vier Zeigerumdrehungen später dann ein Freistoß für Lurup in Strafraumnähe. Roberto Estevez Rodriguez trat an und zielte aus circa 20 Metern aufs linke untere Eck. Der Gäste-Keeper und der Pfosten verhinderten vorerst das Tor, doch der sechs Minuten zuvor eingewechselte Fatih Bayraktar reagierte gedankenschnell, nahm den Abpraller auf und staubte aus fünf Metern zum Ausgleich ab. Lurup drängte weiter, wollte den Sieg. Egenbüttel fand nach vorne kaum noch statt, ließ sich von den Hausherren phasenweise hinten festnageln. Nur zwei Minuten später die nächste Großchance für Lurup. Rodriguez schoss aus linker Positions mit links aus 13 Metern aufs lange Eck. Wieder war Ahrendt mit den Fingerspitzen dran; lenkte so den Ball knapp rechts am Kasten vorbei. Die eigentlich fällige Ecke gab der Schiri nicht.

Der Ausgleich! Fatih Bayraktar macht den Luruper Ausgleich. Foto: Klaas Dierks

In der 78. Minute wurde Weys Karimi in zentraler Position an der Strafraumgrenze regelwidrig gelegt. Erneut das Duell Rodriguez gegen Ahrendt. Wieder ein sehr gut getretener Freistoß, der in den linken Knick gepasst hätte. Und zum wiederholten Mal waren es die Fingerspitzen des Keepers, die den Einschlag des Balles im Tor der Schleswig-Holsteiner verhinderten. Die Ecke im Anschluss entwickelte sich zu einer guten Kontergelegenheit gegen die sehr offen stehenden Luruper, die jetzt volles Risiko gingen. Aber wieder klärte Hüsnü Turan in brenzliger Situation auf seiner Seite.

So blieb es am Ende beim Unentschieden. Aufgrund der vergebenen Chancen in der zweiten Halbzeit ärgerten sich die Luruper Spieler zu Recht. Allerdings auch über eine völlig verschlafene erste Halbzeit. Die Egenbütteler werden sich vorwerfen, nicht zielstrebiger auf ein zweites Tor hingearbeitet zu haben. Trotz des Unentschiedens sind sie aufgrund der überraschenden Punktverluste des Spitzenduos nun in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen. Lurup hat in der Hinserie bewiesen, dass es mit den Spitzenmannschaften mithalten kann. Um selbst dort irgendwann zu stehen, muss in der Rückrunde begonnen werden, die individuellen Fehler zu minimieren und die Chancenauswertung deutlich zu verbessern. Dann kann man sich für die nächste Saison höhere Ziele stecken.

Klaas Dierks

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