Landesliga Hansa

Drei Mal SVNA-Jubel, doch ein Griff sorgt für „zutiefste Erschütterung“

Kosova verliert 1:3 und Kaya nach einer Tätlichkeit

16. März 2019, 00:34 Uhr

SVNA-Trainer Daniel Andrade-Granados sah einen guten Auftritt seines Teams. Foto: Bode

Agonis Krasniqi klang nach dem Match zwischen dem Klub Kosova und dem SV Nettelnburg-Allermöhe enttäuscht. „Wir haben leider verloren“, brachte der Offensivspieler der Gastgeber die 90 Minuten auf dem Kunstrasen an der Slomanstraße auf den Punkt. Doch „Ago“ wusste auch, wem an diesem Abend das Lob gebührte – dem Gegner. „Der Sieg für den SVNA ist verdient“, stellte Kosovas Nummer elf mit dem Blick auf die 1:3-Niederlage gegen die Mannschaft von Daniel Andrade-Granados sicher. Der wiederum konstatierte: „Wir sind heute sehr zufrieden.“

Und doch gab es eine Szene, an der sich „DAG“ so überhaupt nicht erfreuen konnte. Es ging um das, was in der 74. Minute passiert war: Kosovas Medi Kaya ging Gästeakteur Alexander Hermann hart an. Was Kayas Mitspieler Krasniqi als „Griff ins Gesicht“ des Gegenspielers umschrieb, bewertete Andrade-Granados als „gewollten Würgegriff“ und erklärte: „Darüber bin ich zutiefst erschüttert. Das ist eine Katastrophe und macht mich absolut traurig.“ Ins gleiche Horn blies auch SVNA-Manager Jan Arp, der entsetzt feststellte: „Das war wie beim Wrestling. So eine Aktion hab ich auf dem Fußballplatz noch nicht gesehen. Unfassbar.“

Krasniqi: „Die Abstände zwischen Abwehr und Mittelfeld waren viel zu groß“

Kosovas Offensivmann Agonis Krasniqi holte den Elfmeter zum Anschlusstreffer heraus. Foto: Bode

Gekickt wurde allerdings auch noch – und das nach zuletzt eher weniger glanzvollen Auftritten beim Remis in Bramfeld und der Niederlage gegen den Düneberger SV am vergangenen Wochenende diesmal wieder mit Erfolg für den SVNA. Nachdem Timo Czech die Gäste in der 20. Minute mit 1:0 in Führung gebracht hatte, blieb es danach bis zur 55. Minute bei der knappen Führung für die Equipe von Andrade-Granados. Dann war es Robert Spiewak, der auf 2:0 erhöhte. Anton Wischnewski machte mit dem 3:0 den Sack zugunsten der Nettelnburger zu. Kosova kam durch Dorian Balla, der nach 84 Minuten vom Elfmeterpunkt traf, nur noch zum Anschlusstreffer. „Es war ein klares Foul“, befand Daniel Andrade-Granados nach dem Spiel und bilanzierte: „Großes Lob an meine Mannschaft. Wir haben uns als absolute Einheit präsentiert und mit einer sehr guten Teamleistung belohnt. Der Sieg ist absolut in Ordnung und verdient. Ich freue mich, dass wir dabei sind, wieder in die richtige Richtung zu blicken.“

Auf der anderen Seite war die Stimmung dagegen nicht so positiv. „Wir haben zu viel zugelassen. Die Abstände zwischen Abwehr und Mittelfeld waren viel zu groß“, ärgerte sich Agonis Krasniqi. Doch das war nicht das Einzige, was den Offensivmann der Gastgeber störte. „Wir haben ziemlich früh das 0:1 bekommen, aber danach zwei, drei gute Chancen. Unter anderem als ich links gegen zwei Mann durchkomme, den Ball rein flanke, aber der Torwart noch ran kommt.“ In der zweiten Halbzeit, so Krasniqi weiter, „haben wir offensiver gespielt und ein bisschen mehr Druck gemacht, aber uns zwei Dinger eingefangen. Das 0:2 war vom SVNA super herausgespielt, das 0:3 dann ein Konter-Tor. Nachdem Medi mit der Roten Karte geflogen ist, hatten wir zu zehnt nicht mehr so viel Ballbesitz. Leider haben wir unsere Chancen vorne nicht genutzt und entsprechend dann auch verdient verloren.“

Jan Knötzsch