LL Hammonia

Der mentalen Blockade getrotzt: Buttler „buttert“ Blau-Weiß weich

Lokstedt ringt Schenefeld nach vier aufeinanderfolgenden Pleiten nieder

16. September 2019, 16:28 Uhr

Johann Buttler erzielte mit seinem fünften Saisontor knappe 20 Minuten vor Schluss den Lokstedter Siegtreffer. Foto: Sebastian Neumann

Die vergangenen Wochen haben an ihm und der Mannschaft genagt. „Man hat gespürt, dass wir die letzten vier Spiele verloren haben“, gab Anto Josipovic offen zu. „Alles war so ein bisschen schwerfällig und langsam. Die Jungs haben nicht vor Selbstvertrauen gestrotzt. Das hat einen mental schon beschäftigt“, so der Trainer von Eintracht Lokstedt. Umso glücklicher war er, dass sich sein Team selbst aus dem Tal kämpfte. „Dafür haben es die Jungs wirklich gut gemacht und ich hoffe, dass uns das viel für den Kopf, für das Selbstvertrauen und für die nächsten Spiele gibt, dass wir wieder reinkommen und das zeigen, was wir können.“

Ole Großmann markierte mit seinem ersten Ballkontakt den Schenefelder Ausgleich. Foto: KBS-Picture.de

Vor allem die Reaktion seiner Schützlinge auf einen neuerlichen Rückschlag nötigte Josipovic ein Kompliment in Richtung seiner Equipe ab. Denn: Trotz einer 1:0-Pausenführung gegen BW 96 Schenefeld versuchte der Übungsleiter der Lokstedter, „an die Jungs zu appellieren, dass sie aufmerksamer, wacher und in den Zweikämpfen präsenter, einfach überzeugender und dominanter sein müssen.“ Doch was passierte? „Wir kommen aus der Halbzeit raus, als hätte ich gegen Wände geredet und die Halbzeitansprache gar nicht existent gewesen.“ Die Folge war – nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung – der Schenefelder Ausgleich durch den soeben zum zweiten Durchgang eingewechselten Ole Großmann, der nach einem Schnittstellen-Pass von Rene Müller mit seinem ersten Ballkontakt das 1:1 erzielte (46.).

"Ein verdienter, aber kein überzeugender Sieg"

Hofft, dass der Knoten nun geplatzt ist: Eintracht-Coach Anto Josipovic. Foto: Sebastian Neumann

„Aber die Jungs haben sich relativ schnell gefangen, das Spiel wieder in die Hand genommen und nichts zugelassen“, lobte Josipovic sein Team, das vor der Pause durch ein Eigentor der Gäste in Front ging. Eine Ecke von Pierre Paszek beförderte Bennet Brustmann in die eigenen Maschen (30.). Kurz darauf verpasste Sebastian Peemöller mit einem Pfostenschuss den Ausgleich (33.), der unmittelbar nach Wiederanpfiff jedoch fiel. Die Reaktion der „Döhrntwietler“: Tamino Kunter erkämpfte sich im gegnerischen Sechzehner den Ball und ermöglichte Johann Buttler den 2:1-Siegtreffer (71.). „Am Ende hatten wir ein bisschen mehr Spielglück“, bilanzierte Josipovic, der trotz dessen von einem „verdienten Sieg“ sprach, da „wir mehr vom Spiel, mehr Ballbesitz und ein Chancenplus hatten. Wir haben auch die Mehrzahl an Zweikämpfen gewonnen.“

"Uns fehlte die spielerische Freiheit"

Nichtsdestotrotz sei es „kein überzeugender Sieg“ und auch „kein temporeiches, sondern eher ein mittelmäßiges Landesligaspiel“ gewesen, wie er befand. „Wir hatten nicht so die Dominanz und auch nicht die spielerische Freiheit.“ Angesichts von vier Niederlagen nacheinander eine wohl nachvollziehbare Tatsache und nach dem „Wie“ fragt schon heute keiner mehr. Bleibt abzuwarten, ob der umkämpfte Sieg gegen Blau-Weiß die Wende herbeiführt und Lokstedt wieder in die (Erfolgs-)Spur bringt…

Autor: Dennis Kormanjos