Testspiel
Fünf Cordi-Kunstschüsse treffen Türkiye: "Bei einem 5:0 hält man lieber die Klappe!"
Damian Ilic (re.) zeigte eine starke Leistung - und krönte diese mit einem Traumtor. Foto: Kormanjos
Er lief, er ackerte, er setzte seine Mitspieler in Szene - und er traf selbst: Michel Netzbandt war eine der prägenden Figuren beim deutlichen 5:0-Erfolg des Oberligisten gegen den klassentieferen Hansa-Landesligisten. Den frühen Führungstreffer durch Vincent Boock hatte Netzbandt - nach einem schnell ausgeführten Einwurf von Lorenz Lahmann-Lammert - mustergültig vorbereitet (10.). Das zwischenzeitliche 3:0 erzielte er nach tollem Zuspiel von Edin Tanovic mit einem strammen unter die Latte höchstselbst (71.). Die weiteren Treffer der Jenfelder würden sich ein Hauen und Stechen um das "Tor des Monats" liefern. Den Anfang in jener Kategorie machte der nicht minder auffällige Damian Ilic. Nach Ablage von Boock jagte dieser das Spielgerät aus 19 Metern haargenau in den linken Giebel und ließ dem ein ums andere Mal allein gelassenen und herausragend parierenden Frederic Böse chancenlos zurück (57.).
"Mir hat besonders gefallen, welche Kollegialität die Mannschaft an den Tag legt"
Unmittelbar nachdem er den dritten Streich markiert hatte, bediente Netzbandt, der von halblinks nach innen zog, im rechten Halbfeld den lange verletzten und auf Comeback-Tour befindlichen Necati Agdan. Der einstige Niendorfer legte sich die Kugel mit rechts zurecht, um sie aus 22 Metern mit links in eben jenen Winkel zu hämmern- welch ein Strahl (73.)! Den Schlusspunkt setzte derweil der bereits eingangs erwähnte Kocin - und zwar per Freistoß. Nachdem es im ersten Anlauf noch nicht klappte, machte es der Ex-Profi beim zweiten Mal - nach vorigem Foul an Ilic - deutlich besser und zirkelte das Runde aus 17 Metern halbhoch links ins Eckige (78.).
"Du darfst hier keine fünf Stück kriegen!"
Sein Gegenüber konstatierte: "Wenn man 0:5 verliert, ist das natürlich ganz schön bitter. Wir haben einen anderen Anspruch an uns - auch wenn der eine oder andere Spieler gefehlt hat." Bis zur Halbzeit sei er "eigentlich noch recht einverstanden" gewesen, so Jörn Großkopf, dessen Schützlinge vor der Pause mit einer Dreierkette agierten. Das änderte sich nach Wiederanpfiff, als der Übungsleiter der Wilhelmsburger auf eine Viererkette umstellte. Doch dann "hat das alte Türkiye-Problem leider wieder gegriffen", monierte Großkopf. "Wir haben weniger Schritte gemacht, weniger Bereitschaft gezeigt, einfach insgesamt weniger gemacht. - und die Tore fallen viel zu einfach. Da muss man deutlich besser gegen den Ball arbeiten." Natürlich sei "Concordia eine gute Mannschaft. Aber du darfst hier keine fünf Stück kriegen. Das ist einfach zu viel! Trotz allem müssen wir ja auch ein oder zwei Dinger machen. Da fehlt uns ein Stück weit die Kaltschnäuzigkeit." Dennoch sei er "positiv gestimmt, weil die Mannschaft super mitzieht", erklärte der Türkiye-Trainer abschließend.