4:1 nach 0:1 – Zinnbauer sieht die nächste HSV-Gala!
Rothosen-Nachwuchs zerlegt auch H96 II
96 kam besser ins Spiel, und schloss gleich den ersten vorzeigbaren Angriff mit einem Torerfolg ab: Maurice Hirsch mit einem sehenswerten Steilpass und Sebastian Ernst vollendete per Chip über Brunst hinweg zur Führung (7.)! Die Petrowsky-Mannen wurden kalt erwischt, ließen sich davon jedoch in keinster Weise aus der Bahn werfen und behielten ihren Matchplan bei. Matti Steinmann lenkte das Spiel im Mittelfeld-Zentrum und keine sieben Zeigerumdrehungen nach dem Rückstand hebelte der HSV die Gäste-Abwehr mit einem Einwurf aus. Philipp Müller behauptete sich stark und legte von halbrechts im Starfraum per Hacke für Tolcay Cigerci ab, der trocken ins lange Eck einschoss (14.)! Ein blitzschnell vorgetragener Angriff, dem 96 nur hinterher schauen konnte.
“One-Touch-Fußball” vom Feinsten
Bis auf einen harmlosen Torschuss von Kevin Krottke, den Brunst sicher abfing (25.), ging von Hannover in der Folge überhaupt keine Torgefahr mehr aus. Es spielten nur noch die Hausherren - und das teilweise mit ganz einfachem und schnörkellosem Kurzpassspiel, das die Osterland-Truppe vor große Probleme stellte. Im "One-Touch-Stil" ging es immer wieder blitzschnell nach vorne. Gideon Jung sah, dass Ronny Marcos auf links durchstartete, dessen Flanke aus vollem Lauf heraus landete am zweiten Pfosten bei Mohamed Gouaida, der das lange Eck nur hauchdünn verfehlte (26.). Cigercis Schuss nach einer kurz ausgeführten Ecke wurde von H96-Keeper Königsmann über den Querbalken gewischt (29.), ehe Gideon Jung nach einem Arslan-Eckball aus sechs Metern völlig freistehend über den Kasten köpfte. (30.).
Gouaida und Cigerci erhöhen binnen drei Minuten
Das 2:1 war eigentlich nur eine Frage der Zeit - zehn Minuten vor der Pause war es dann auch soweit: Eine traumhafte Kombination über Cigerci, der von halblinks Müller am Sechzehner bediente. Blitzgescheite Körpertäuschung und herrlich durchgesteckt für Kapitän Sven Mende, der von links nochmal quer legte und Mohamed Gouaida bedankte sich am zweiten Pfosten - traumhafter Spielzug, 2:1 (35.)! Nur 180 Sekunden darauf blieb den Gästen wieder nur das Nachsehen - und das nach einem eigenen Standard: Der HSV schaltete blitzschnell um. Arslan mit einem langen Diagonalball auf Marcos, dessen erste Hereingabe wurde noch geblockt, den zweiten Versuch bekam Cigerci mustergültig serviert und der finalisierte aus sieben Metern ins rechte untere Eck! Wer soll diesen HSV nur stoppen? Vielleicht ja der eigene Leichtsinn. Denn kurz vor der Pause leistete sich Mende einen Fehlpass am eigenen Sechzehner - Sebastian Ernst wusste dieses Geschenk jedoch natürlich echt zu nutzen (44.).
Arslan darf auch nochmal, Surma fliegt!
Um ja keinen Zweifel aufkommen zu lassen oder irgendwie nochmal ins Zittern zu geraten, machte der Rothosen-Nachwuchs zu Beginn der zweiten 45 Minuten gleich wieder Dampf. Cigerci mit einem traumhaften Chip-Pass in den Lauf von Arslan, der 14 Metern direkt abzieht und die Kugel an die Unterkante der Latte donnerte, von wo das Spielgeräte auch noch an den Innenpfosten klatschte. Hamburgs bester Scorer setzte aber sofort nach und hämmerte den Abpraller aus spitzem Winkel unter die Latte - 4:1 (51.)! Die Partie war entschieden und die Hamburger schalteten nun einen Gang zurück. Mit seinem ersten Ballkontakt hätte der gerade eingewechselte Dominik Masek beinahe auf 5:1 erhöht, wenn Königsmann nicht auf dem Posten gewesen wäre (75.). Auf 96-Seite vergab Mike Bähre die große Chance zu verkürzen, als sein Schuss von der Unterkante der Latte zurück ins Spiel sprang und Krottke - fast schon symbolisch - auch den Nachschuss am Tor vorbei setzte (78.). Nachdem Ahmet Arslan den fünften Streich auf dem Kopf hatte, handelte sich Hannovers Defensivakteur Ronny Surma in einer Aktion die Ampelkarte ein - und diese war so unnötig wie ein Kropf: Zunächst blockierte er das schnelle Ausführen eines Einwurfs, dann meckerte er aus irgendwelchen Gründen den gut leitenden Schiedsrichter an - Gelb-Rot (86.)!
“Das beste Spiel unter meiner Regie!”
Einfluss aufs Spiel sollte das jedoch keinen mehr haben. Der Hamburger SV II bleibt somit auch im zwölften Spiel am Stück unbesiegt (elf Siege) und marschiert einsam weiter an der Tabellenspitze. “Unter meiner Regie war das bislang unser bestes Spiel! Wir haben richtig guten Fußball gespielt, gut gegen den Ball gearbeitet und völlig verdient gewonnen”, bilanzierte Chefcoach Daniel Petrowsky hinterher. Auf das Erfolgsgeheimnis angesprochen, erwiederte er: “Dass sind die Jungs, weil sie immer Gas geben und als Team super funktionieren.” Nach der Partie forderten die Spieler ihren Ex-Coach Joe Zinnbauer zu einem Kabinenbesuch auf, doch der sträubte sich dagegen. “Ich versuche die erfolgreiche Arbeit von Joe fortzusetzen. Er hat viel dafür getan, dass die Jungs so zusammengewachsen sind.” Torschütze Ahmet Arslan meinte hinterher: “Wir wussten nicht, dass unser alter Trainer da ist. Es war schön, ihn zu sehen. Wir spielen ja nach wie vor dasselbe System”, so der 20-Jährige, der zum Spiel sagte: “Es ist natürlich ein Rüskschlag, wenn du 0:1 hinten liegst. Aber wir sind so eine starke Truppe, die immer wieder zurückkommt – auch mental. Deshalb habe ich mir gar keine Sorgen gemacht.”
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