07.10.2013

Nachspielzeit bringt Erlösung

SC Victorias Eigentor, Anics Knaller und Topalovics 3:2 sicherten Croatia Hamburg in der Beethovenstraße drei wichtige Punkte im Kampf um die vorderen Tabellenplätze. Dennoch überwiegen gemischte Gefühle.


Denn die Gäste starteten, wie erwartet, pressender Weise und hoch konzentriert. Doch nach einem schönen 35-Meter-Freistoß von Abdul „Apo“ Inanli stand es plötzlich 1:0, da sich die Verteidigung der Gelb-Blauen selbst die Kirsche rein setzte (5.). Vom Rückstand her ließen sie sich allerdings nicht beirren, kombinierten und liefen viel, hatten ihre eigenen Chancen, scheiterten aber entweder an Ivica Ljubic oder es ging daneben. So verhielt es sich auch für Croatia (Winkelschuss und Pfostenkopfball). Trotz des augenscheinlichen Übergewichts der Gäste, erhöhte Anic per linker Klebe, nach Apo-Ecke, auf 2:0 (41.).


Obwohl diese Führung aus Sicht der Croatia-Anhänger mehr als kommod war, verkürzte Victoria eine Minute vor der Halbzeitpause auf 2:1.

Viki war forsch, agil und investierte läuferisch und spielerisch sehr viel. Croatia hatte hier und dort ihre Mühe dagegen zu halten, war dennoch zumeist kompakt aufgestellt. Die Entstehung des Gegentreffers ließ jedoch Coach Oli Madejski auftanken.

Ali „Alouche“ Hammoud wurde in der 61. eingewechselt, der dann auch fünf Lenze später eine wunderbare Möglichkeit liegen ließ, ehe Ivica auf der anderen Seite mit einer Fußabwehr den knappen Vorsprung rettete (72.). Im direkten Gegenzug scheiterte abermals Alouche am Gästekeeper. Es hätte der Vorentscheid sein können, doch Victoria erhöhte mit der Zeit die Schlagzahl, so dass tatsächlich Zustände aufgedrückt wurden, als wenn sie mit einem Mann mehr auf dem Platz zugegen waren. In der 78. Spielminute war es dann auch soweit, nachdem die Innenverteidigung sich einen Patzer leistete. 2:2. Das Remis schien Viki nicht zu genügen, denn sie spielten sich in einen Rausch, wogegen Croatia zu dem Zeitpunkt nach vorne hin kaum mehr etwas zu Stande bekam und sich abermals bei Ljubic, vier Minuten vor Schluss, bedanken kann! Während dieser Phase herrschte viel Gift im Spiel, es regnete auf beiden Seiten gelbe Karten und ein spielentscheidender Konter folgte: Alouche wurde lang von Apo geschickt, der an der Seitenlinie die Pille hineinbrachte und Topalovic schob nur noch ins leere Tor ein (90.+3), so dass ein unglaublich befreiender Jubelsturm auf allen Seiten ausbrach.


Okan Türk und Marko Mladina sorgten mit ihrer Einwechslung am Ende für rettende Sekunden.



Fazit: Croatia hätte den Sack frühzeitig zu machen können, doch auch Victoria hatte ihren Charme des Spielwitzes während der Begegnung fortwährend gezeigt.

Geschrieben von: Mirko Grgic (Croatia Hamburg)