Zwei „Juwele“ für „Jonny“

Von der Weser zu Vicky: Neue Jungspunde für den SC Victoria

04. Juni 2018, 16:33 Uhr

Ein Bild aus vergangenen Tagen gegeneinander: Joshua Freude (li.) und Elias Sawicki im direkten Duell um den Ball. Künftig spielen sie bei Victoria Seite an Seite. Foto: privat

In der Jugend spielten sie einst gegeneinander – und das auf allerhöchstem Niveau: Während Joshua Freude für die B-Bundesliga des SV Werder Bremen auflief, war Elias Sawicki – zu der Zeit für die U17 des FC St. Pauli aktiv – sein Widersacher. „Das war auf am Königskinderweg“, erinnert sich Freude noch genau an das Aufeinandertreffen, nicht so sehr aber an das Resultat: „Ich glaube, wir haben damals gewonnen“, entgegnet er mit einem leichten Schmunzeln. Nachdem Freude und Sawicki in der B-Bundesliga noch aufeinander trafen, spielten sie im Jahr darauf Seite an Seite für den Kiezkicker-Nachwuchs – zumindest ein halbes Jahr lang. Dann verschlug es Freude in die A-Regionalliga des SC Victoria. In der kommenden Saison wird das Duo wieder vereint sein – an der Hoheluft…

Denn: Joshua Freude und Elias Sawicki wurden von Vicky-Coach Jean-Pierre Richter auserwählt, um die Liga-Mannschaft in der Saison 2018/19 zu verstärken. „Mit seinen 18 Jahren bringt Elias eine gute Physis und eine hohe Spielintelligenz mit. Nach seinen Jahren im Nachwuchsleistungszentrum des FC St. Pauli hat er im letzten Jahr beim ETV sein Talent weiterentwickeln können. Mit seiner Dynamik wird er unserem Offensivspiel eine weitere Qualität bringen. Ich freue mich, dass er seinen nächsten Entwicklungsschritt bei uns im Verein und mit dem Team gehen wird“, so Richter über Sawicki, ehe er über Freude urteilt: „Mit Joshua Freude verstärkt uns ein großes 19-jähriges Talent aus der eigenen U19-Regionalliga. Er ist in der Defensive im Halbfeld und auf Außen sehr gut einsetzbar. Nachdem er im Jugendbereich unter anderem beim SV Werder Bremen, FC St. Pauli und SC Victoria bestens ausgebildet wurde, soll er bei uns den idealen Einstieg in den Herrenfußball finden und seine Fähigkeiten weiter entwickeln. Ich kenne ihn als Spieler seit knapp fünf Jahren und freue mich, ihn bei uns im Team zu haben!“

Sawicki: "Ich hoffe, dem Team mit vielen und guten Leistungen zu einer guten Saison zu verhelfen“

Bekommt jungen Zuwachs im Kader: Vicky-Coach Jean-Pierre Richter. Foto: Heiden

Sawicki, der in der Jugend auch für den Niendorfer TSV kickte, kommt nun aus der A-Bundesliga des ETV und geht die neue Aufgabe beim Oberliga-Vize-Meister mit großer Vorfreude an: „In meiner Jugend hatte ich das Glück, mit sehr guten Mannschaften und guten Trainern zusammenspielen und arbeiten zu dürfen. Die Zeit hat mir sehr viel Spaß gemacht, doch nun kommt ein neues spannendes Kapitel auf mich zu. Ich freue mich sehr auf die Herausforderungen im Herrenbereich, möchte mich in der Oberliga beweisen und mein Team so gut ich kann unterstützen. Es wird in jedem Fall ein aufregendes Jahr für mich.“ Seine Entscheidung auf den SC Victoria fiel, weil „ich sehr gute Gespräche mit Jean-Pierre Richter hatte und der Meinung bin, dass er weiß, wie man mit jungen Spielern umgeht. Außerdem ist mir in den Gesprächen mit ihm aufgefallen, dass wir eine ähnliche Auffassung vom Fußball haben und er mich bestmöglich an den Herren-Fußball gewöhnen kann. Hinzu kommt, dass die Mannschaft sehr viel Potential hat und ich mich in den Trainingseinheiten sehr gut gefühlt habe. Der SC Victoria ist der perfekte Start, um mich im Herren-Fußball zu entwickeln.“ Was die Ziele angeht, hat der 18-Jährige auch schon ganz konkrete Vorstellungen: „Ich möchte mit dem SC Victoria in der Oberliga bestmöglich abschneiden. Außerdem ist meine Ambition, mit der Mannschaft mehr Punkte als in der letzten Saison einzufahren – und ich hoffe, dass ich dem Team mit vielen und guten Leistungen zu einer guten Saison verhelfen kann.“

Freude: "Es wäre schwer gewesen, den Sprung zu den Profis zu schaffen"

„Bei St. Pauli haben wir ein halbes Jahr zusammengespielt und uns immer gut verstanden. Cool, dass sich die Wege jetzt wieder kreuzen“, fiebert derweil Joshua Freude der „Wiedervereinigung“ mit Elias Sawicki entgegen. Mit seinen gerade einmal 19 Lenzen hat Freude ebenfalls schon eine spannende Reise hinter sich. Von 2012 bis 2017 spielte er für den Nachwuchs von Werder Bremen und pendelte in dieser Zeit, „seitdem ich 13 war“, wie er uns sagt, stets aus Harburg an die Weser. „Ich hatte die Möglichkeit, dort aufs Internat zu gehen – und diese Chance haben nicht viele Spieler in diesem Alter. Aber das wäre auch mit noch mehr Training verbunden gewesen und damit, dort auf die Sportschule zu gehen. Ich wollte bei meiner Familie bleiben“, so Freude, der von der U15 bis zur U19 stets zu den Stammspielern bei Werder gehörte, aber dennoch gesteht: „Es wäre schwer gewesen, den Sprung zu den Profis zu schaffen.“ Also entschied er sich, im Winter 2017 nach Hamburg zurückzukehren und „das erste A-Jugend-Halbjahr für St. Pauli“ zu absolvieren. Dort wurde Freude, der im vergangenen Jahr auch sein Abitur machte, allerdings nicht übernommen. „Für das zweite A-Jugendjahr war mir klar, dass ich weiter Fußball spielen, aber im Hamburger Raum bleiben möchte.“

"Es wird mehr Wert auf Ernsthaftigkeit und Disziplin gelegt"

So kam der Wechsel zum SC Victoria zustande. „Ich habe dort ein Probetraining absolviert und es hat mir sehr gut gefallen.“ Nun freut sich der Rechtsfuß, der in der Defensive eigentlich alle Positionen spielen kann, zuletzt aber vor allem als Rechtsverteidiger aufgestellt wurde, nach einer Spielzeit in der U19 der Hoheluft-Kicker auf den Sprung in die Liga-Mannschaft: „Ich weiß, dass es schwierig wird, aber ich traue mir das zu“, blickt der sympathische Jungspund der Zeit mit eines sehr gesunden Einschätzung entgegen – und fügt an: „Ich bin top motiviert und schon total gespannt auf diese Herausforderung.“ Vor allem aber darauf, „Spielzeiten zu bekommen, mich über das Training weiterzuentwickeln, schnell an die Oberliga zu gewöhnen und nicht links liegen gelassen zu werden. Ich lasse das auf mich zukommen, freue mich auf jeden Fall und habe total Bock darauf.“ Zudem betont er, dass das, was er in der A-Regio Vickys zum Besten gab, „nicht alles war, was in mir steckt.“ Doch Freude, der in der abgelaufenen Saison bereits sein Kurzzeit-Debüt feierte, als er beim 2:1-Sieg gegen BU kurz vor Ultimo eingewechselt wurde, weiß auch: „Das Niveau ist im Vergleich zur Jugend etwas anderes. Es wird körperlicher, vom Spieltempo her schneller und man hat mehr Ernsthaftigkeit und Disziplin als in der Jugend, worauf auch ich großen Wert lege.“

Autor: Dennis Kormanjos