„Der Kontakt kam über drei Ecken zustande“, verrät uns Sascha Kleinschmidt, der seine aktive Laufbahn nach der errungenen Meisterschaft und dem Aufstieg mit dem Bramfelder SV ins Hamburger Oberhaus eigentlich für beendet erklärt hatte und seither für die Alten Herren seines langjährigen Clubs SC Condor, wo er mit vielen alten Weggefährten zusammenkickt, zwischen den Pfosten stand. Inzwischen trainiert Kleinschmidt jedoch beim HSV-Nachwuchs mit! „Aufgrund der Verletzungssorgen auf der Torwart-Position wurde ein Torhüter für das Training benötigt. Thomas Lohner, ein ehemaliger Mitspieler von mir, der jetzt beim HSV im Scouting tätig ist, nannte meinen Namen. So kam eins zum anderen. Ich helfe dementsprechend so lange aus, bis die verletzten Torhüter zurückkehren“, teilt uns der 32-Jährige mit.

„Mit Julian hatte ich noch keine Berührungspunkte“

Jahrelang hütete Kleinschmidt den Kasten in der Oberliga beim SC Condor. Foto: Bode

Seine ersten Eindrücke von der Truppe: „Die Mannschaft sowie das Trainer- und Betreuerteam haben mich super aufgenommen. Die Jungs sind alle sehr talentiert und ehrgeizig. Dementsprechend hoch sind das Tempo und das Niveau auch beim Training. Ganz klar, dass das erst mal für mich ein anderer Schnack ist, aber es macht mega Spaß und ab und zu halte ich sogar mal einen“, scherzt Hamburgs Fußballer des Jahres 2014, der nun Seite an Seite mit einem U21-Europameister von 2017 und Bundesliga-erfahrenen Schlussmann wie Julian Pollersbeck spielt – auch wenn Kleinschmidt betont, dass er „mit Julian bisher noch keine Berührungspunkte“ hatte. Denn: „Das Torwart-Training machen wir bislang separat. Wenn er am Wochenende bei uns spielt, macht er auch das Abschlusstraining mit. Ich habe dann Trainingsfrei und kann meine alten Knochen schonen“, ist Kleinschmidt zu Späßen aufgelegt.

Verpflichtung kein Thema

„Er ist eine echte Verstärkung“, hat Kleinschmidt auch HSV-U21-Coach Hannes Drews überzeugt. Foto: KBS-Picture.de

Da der langjährige Condoraner, der mit den „Raubvögeln“ zweimal das Pokalfinale erreichte, im Training durchaus zu überzeugen wusste, stand kurzzeitig sogar eine feste Verpflichtung im Raum. „Das Thema wurde einmal kurz angeschnitten“, lässt er uns wissen. Doch letztlich kam es nicht dazu, dass der HSV diese Option intensiver prüfte. Der Grund: „Da ich bei Condor gemeldet bin und schon für die Alte Herren gespielt habe, war das schnell vom Tisch.“ Dennoch sammelt er im zarten Alter von 32 Jahren noch einmal ganz neue Erfahrungen – unter anderem mit zwei Trainingseinheiten am Tag. Und dass er es noch immer voll drauf hat, hat Sascha Kleinschmidt auch unter Beweis gestellt. „Wir freuen uns sehr, dass Sascha uns derzeit unterstützt. Er ist für unseren Trainingsbetrieb eine echte Verstärkung und geht jede Einheit mit hohem Ehrgeiz an. Sein Mitwirken hilft uns in unserer personellen Situation sehr“, schwärmt auch U21-Coach Hannes Drews vom Routinier.