Oberliga/Bezirksliga Nord

Winkel will’s wissen: SCP hat einigen Oberligisten „große Portion Professionalität“ voraus

09. Juli 2020, 11:28 Uhr

Stefan Winkel (hi.) kehrt in das Trikot des SC Poppenbüttel zurück. Archivfoto: noveski.com

Es war im wahrsten Sinne das, was man gemeinhin und überschwänglich gerne mal als „Paukenschlag“ betitelt. Das sah auch der SC Poppenbüttel so – und verkündete voller Stolz die Rückkehr von Stefan Winkel an die Bültenkoppel (HIER). Der mit 79 Regionalliga-Spielen (21 Tore) für den FC St. Pauli II, den Hamburger SV II und den TSV Havelse ausgestattete Offensivakteur wird künftig also mit großer Wahrscheinlichkeit in der Bezirksliga auf Torejagd gehen – und das, obwohl den gerade 30 Jahre jung gewordenen Winkel nicht nur die Quote der letzten Jahre zu einem der Ausnahmespieler im Hamburger Oberhaus macht: In der vergangenen Spielzeit traf Winkel in 31 Einsätzen für den TSV Sasel ganze 18 Mal. In der inzwischen aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochenen Saison 2019/20 standen in 25 Partien stolze 20 Buden und 15 direkte Vorlagen zu Buche.

Stefan Winkel (li.) unterzeichnet - in Anwesenheit von SC Poppenbüttel-Geschäftsführer Wolfgang Haumüller - seine Papiere beim Nord-Bezirksligisten. Foto: Verein

Dennoch betont Stefan Winkel uns gegenüber auf Nachfrage: „Die Entscheidung, zu Poppenbüttel zurückzukehren, ist mir ziemlich leicht gefallen“, ehe er die Gründe erläutert: „Zum einen waren die Gespräche mit den Verantwortlichen die professionellsten seit Monaten/Jahren und zum anderen spielt mit Bill Hittig einer meiner besten Freunde in der Mannschaft.“ Außerdem, so Winkel weiter, „hatte ich mit vielen Jungs in dieser Truppe meine schönste Zeit in meiner Laufbahn beim SC Poppenbüttel und freue mich darauf, gemeinsam mit ihnen eine geile Saison zu spielen“. Unter der Regie von Olaf Ohrt kickte Winkel bereits zwischen Winter 2015 und Sommer 2016 anderthalb Jahre lang an der „Bülte“. Auch damals heuerte er in der Bezirksliga beim SCP an – und feierte mit dem Team zwei Meisterschaften und den Durchmarsch in die Hamburger Fußball-Beletage. Doch nach dem plötzlichen Rückzug von Trainer und Sponsor Ohrt war der Oberliga-Traum in Poppenbüttel geplatzt. Sämtliche Spieler verließen den Verein, Winkel zog es zum FC Teutonia 05 – und der SCP musste in der Kreisliga einen neuen Anlauf nehmen.

Poppenbüttel bringt "große Portion an Offenheit, Herzlichkeit und Professionalität" mit

Zusammen mit einem seiner besten Freunde Bill Hittig (re.) errang Winkel (2. v. re.) die Landesliga-Meisterschaft 2015/16 mit dem SCP. Archivfoto: noveski.com

Aber was genau hat die Zeit an der Bültenkoppel für Winkel zur „schönsten“ in seiner Laufbahn gemacht? „Der Verein an sich war damals schon sehr familiär und einige der Mitspieler sind bis heute noch in meinem engsten Freundeskreis. Der sportliche Erfolg kam wie ganz selbstverständlich dazu. Es hat einfach alles gepasst“, sagt der Mann, der bereits einige überaus erfolgreiche Stationen in seiner Vita stehen hat – und der sich ganz bewusst für den SC Poppenbüttel und gegen andere Optionen aus der Oberliga entschied. Denn auf die Frage, was der SCP hat, was viele Oberligisten, mit denen er gesprochen hat, nicht haben oder hatten, entgegnet er: „Die Fähigkeit, in Lösungen zu denken. Dazu eine große Portion an Offenheit, Herzlichkeit und Professionalität.“ Letzteres vermisste er offenbar in einigen Gesprächen mit höherklassigen Vereinen. Ein weiterer Aspekt, den seine neue/alte Heimat anderen Clubs voraushat: „Natürlich die gemeinsame Vergangenheit.“

SCP will sich "verbessern" - "Das wäre Platz eins und der Aufstieg"

In der kommenden Saison wird Stefan Winkel (Mi.) wieder im Dress des SCP jedes geschossene Tor und jeden errungenen Punkt bejubeln. Archivfoto: noveski.com

Dass sich der drittbeste Torschütze dieser Oberliga-Saison und beste Scorer der gesamten Liga nun mit großer Wahrscheinlichkeit – nach der Rückrunde in der Saison 2014/15 – erneut mit der Bezirksliga anfreunden muss, sei für ihn überhaupt kein Problem: „Das wird mir nicht schwerfallen, denn ich habe einfach Bock auf die neue Saison!“ Und darauf, den SC Poppenbüttel wieder in andere Gefilde zu führen. Denn klar ist, dass nach der Vize-Meisterschaft in dieser Abbruch-Serie nun ganz oben angegriffen werden soll: „Da die Mannschaft in diesem Jahr knapp gescheitert ist, will man sich natürlich verbessern – das wäre dann Platz eins und damit der Aufstieg“, macht Winkel keinen Hehl aus seinen Ambitionen.

Autor: Dennis Kormanjos