Buchholz

„Wenn alle fit sind, haben wir einen Kader, der in der Lage ist, unter den Top Fünf zu landen“

Milaim Buzhala spricht im Interview über die bisherige Saison des TSV Buchholz 08

30. Dezember 2018, 10:00 Uhr

Zuletzt acht Mal ohne Niederlage: Für MIlaim Buzhala (re.) und den TSV Buchholz 08 kommt die Winterpause zur unpassenden Zeit. Foto: Bode

Aktuell trägt er die Zahl seiner Treffer quasi als Rückennummer auf seinem Trikot: Sieben Mal netzte Milaim Buzhala in er laufenden Spielzeit für den TSV Buchholz 08 ein – allerdings auch erst, seit er in vorderster Linie agieren darf. Zuvor kamen „Milli“ und die „08er“ wie schon in der vorherigen Serie nicht ideal aus den Startblöcken. Wir haben mit dem 28-Jährigen, der im Januar 2018 aus Altona nach Buchholz zurückkehrte, über genau diesen Wechsel, den bisherigen Verlauf der Spielzeit, die Ziele und den Abschied von Coach Thorsten Schneider zum Saisonende gesprochen. 

FussiFreunde: Miliam, ihr habt in den letzten acht Spielen vor der Winterpause nicht verloren. Fünf Mal seit ihr in diesen acht Spielen sogar als Sieger vom Platz gegangen...

Milaim Buzhala: Ja, die Pause kommt für uns so gesehen definitiv zum falschen Zeitpunkt.

Wenn wir mal auf den Start zurückblicken, dann lässt sich feststellen: der war wie schon in der vorherigen Saison durchwachsen. Ihr standet eine Zeit lang unten drin. Warum kommt ihr zu Beginn offenbar nie richtig in Tritt?

Buzhala: Richtig, der Anfang der Saison war schwierig. Wir haben in den ersten Spielen unsere Chancen nicht genutzt. So haben wir die ersten beiden Spiele verloren und es ging ein bisschen den Bach runter. Wir haben Verletzungspech gehabt, auf einigen Positionen haben uns wichtige Spieler gefehlt. Leider sind wir ein Verein, der nicht über solche finanziellen Mittel und Möglichkeiten verfügt wie andere. Wir müssen quasi aus Nichts das Beste machen und Spieler aus dem Landkreis holen. Wir haben da mit Can Kömürcü und Ahmed Abdurahman zwei echt gute Jungs hinzubekommen. Die beiden haben aber ihre Zeit gebraucht. Das ist normal.

Trotz des durchwachsenen Starts ist euch dann die Wende gelungen. Woran liegt's?

Voller Einsatz: Milaim Buzhala (hi., hier gegen Curslacks Florian Rogge) sieht sein Team als Kandidat für die Top Fünf. Foto: Bode

Buzhala: Einige Jungs haben – wie gesagt – ihre Zeit benötigt. Auch wir als Mannschaft mussten erstmal zueinander finden. Ich will das nicht zu hoch hängen, aber: Ich hab' unseren Trainer Thorsten Schneider in der Phase öfter aufgefordert, mich doch mal im Sturm spielen zu lassen, weil ich den Eindruck hatte, da fehlt uns was. Bei mir lief es zuerst auch nicht, als Stürmer hab ich dann sieben Tore gemacht und eine zweistellige Zahl an Assists erreicht. Das hilft der Mannschaft natürlich auch.

Du sprichst es bereits an: Mit den Zahlen und deinen 28 Jahren bist du mittlerweile in der Rolle als Führungsspieler. Warum bist du im Januar 2018 aus Altona nach Buchholz zurückgekommen. Kamst du dort nicht zurecht?

Buzhala: Doch, das schon. Meine Frau hat damals unser zweites Kind erwartet. Wir haben seinerzeit besprochen, dass ich einfach einen Gang runter schalte. Ich war in der Zeit viel zu viel für den Fußball unterwegs, hab' bei unserem ersten Kind schon vieles in der Entwicklung verpasst im ersten Jahr, weil ich ständig auf dem Platz stand, um zu spielen oder zu trainieren. Ich wollte mich einfach mehr auf die Familie konzentrieren. Da hat sich der Wechsel nach Buchholz dann einfach angeboten. Wir haben im Winter 2018 gute Gespräche geführt, ich kenne hier viele Jungs und ich bin von der Mannschaft herzlich aufgenommen worden. Es hat alles funktioniert.

Aktuell seid ihr Achter in der Tabelle. Ist das für Buchholz 08 das Maß der Dinge oder geht da noch mehr?

Buzhala: Ich will die Latte nicht zu hoch legen, aber meiner Meinung nach können wir noch mehr erreichen. Ich sehe als mein Ziel an, mit der Mannschaft unter den Top Fünf zu landen. Das halte ich für realistisch.

Was macht dich so optimistisch, dass so eine Platzierung möglich ist?

Bislang hat Manager Simon Beecken noch keinen Nachfolger für den zum Saisonende scheidenden Coach Thorsten Schneider gefunden. Foto: KBS-Picture.de

Buzhala: Wenn alle fit sind, haben wir qualitativ einen Kader, der in der Lage ist, unter den Top Fünf zu landen. Wir sind individuell gut besetzt. Ich hab' ja bereits beim AFC gespielt und einige Spieler gesehen. Wir haben in Buchholz Leute, die mehr drauf haben als in Altona. Im zentralen Mittelfeld zählen wir zu den zwei oder drei stärksten Teams der Liga, denke ich. Wir brauchen einfach Siege, um uns für die jeweils nächste Woche zu motivieren.

Abschlussfrage: Am Saisonende geht mit Thorsten Schneider euer Coach von Bord. Wie sehr beschäftigt das die Mannschaft?

Buzhala: Dieser Abgang kam wie aus dem Nichts. Thorsten hat uns per Whatsapp-Nachricht in unserer Gruppe alle zusammengetrommelt und uns dann seine Entscheidung, zum Saisonende aufzuhören, mitgeteilt. Es ist traurig, dass er geht. Thorsten ist ein super Mensch. So einen wie ihn brauchst du in Buchholz. Man kommt als Spieler hervorragend mit ihm klar. Er pöbelt keinen an, wenn mal was falsch läuft. Sein Engagement ist überragend und es ist top, was er an Zeit investiert. Das gilt auch für Jan Müller, unseren Fitness-Trainer. Mit ihm ist es geil. Natürlich würden wir Spieler gerne wissen, wer Thorsten Schneiders Nachfolger wird und sprechen auch über dieses Thema untereinander. Aber Simon (Beecken, der Buchholzer Manager, Anm. d. Red.) hat bisher nur verraten, mit wie vielen Kandidaten er gesprochen hat und noch nicht, wer es denn letztlich wird...

Interview: Jan Knötzsch