Vor West-Kracher gegen TBS: Tesla mit zehn Neuen!

„Das Spiel wird zeigen, ob wir stark genug sind“

03. März 2017, 15:17 Uhr

Alem Kovac spielte vor seiner Zeit in Norderstedt für die B-Regio des Niendorfer TSV. Foto: noveski.com

Es war ein wahres Herzschlagfinale, in dem der FK Nikola Tesla am Ende den Kürzeren zog. Ein Sieg im abschließenden Saisonspielen gegen den HEBC musste her, doch die 1:3-Niederlage führte letztlich zum direkten Wiederabstieg aus der Landesliga. Wie eng es in der vergangenen Hammonia-Saison zuging, zeigt der Blick aufs Abschluss-Klassement: Denn mit einem Sieg hätte sich Nikola Tesla nicht nur gerettet, sondern sogar einen einstelligen Tabellenplatz belegen können. Es folgte nach dem Rücktritt von Elvir Demirovic der Neustart in der Bezirksliga mit einem alt-bekannten Trainer: Eugen Helmel kehrte zum FK zurück und leitete den Wiederaufbau ein.

„Nach dem Abstieg sind eine Handvoll Spieler geblieben“, erinnert sich Helmel an die schwierigen Anfänge. „Es war alles andere als leicht, mit den wenig verbliebenen Spielern zu arbeiten. Aber ich wusste, dass ich immer neue Spieler finden würde – ob von meiner vorigen Station Germania Schnelsen oder Jungs, die den Verein zwischenzeitlich verlassen hatten, aber gerne mit mir zusammenarbeiten möchten.“ Dementsprechend war auch Helmel klar, dass es zu Beginn etwas holprig laufen würde. „Die Anfangszeit war wirklich schwer, wir hatten teilweise acht bis zehn Mann im Training. Doch der Vorstand um Novica Dinulovic hat sich sehr bemüht, neue Spieler zu finden, so dass wir mit einem 14-Mann-Kader in die Saison gestartet sind.“

"Von den Spielverläufen her müssten wir eigentlich zwölf Punkte mehr haben"

Eugen Helmel fiebert dem Spitzenspiel am Sonntag bereits entgegen. Foto: noveski.com

Dass man auf dem zweiten Tabellenrang, nur drei Zähler hinter Primus TBS Pinneberg, überwintert, stellt demnach auch Helmel zufrieden. „Ja, absolut! Das ausgegebene Ziel war ein einstelliger Tabellenplatz sowie junge Spieler zu holen und aufzubauen. Deshalb denke ich, dass sich das Ergebnis wirklich sehen lassen kann.“ Dennoch meint Helmel auch: „Ich war mir vor der Saison sicher, als wir in der Bezirksliga West gelandet sind, das wir oben mitspielen werden. Und wenn man die Hinrunde Revue passieren lässt, dann müssten wir nach den Spielverläufen eigentlich zwölf Punkte mehr haben. Es gab keinen Gegner, der gegen uns das Spiel gemacht hat. Wir haben und fast immer selbst geschlagen. Wenn wir das einstellen, was immens wichtig wäre, dann wird dem Aufstieg nichts im Wege stehen!“ Nun wirft die Rückrunde ihre Schatten voraus und das gleich mit dem „Kracher“ zum Start: Am Sonntag um 14 Uhr empfängt Tesla nämlich den Spitzenreiter aus Pinneberg im Schanzenpark. Doch nicht nur die sportliche Ausgangslage sorgt für eine Menge Brisanz. Im Winter wechselten mit Marko Sumic und Aleksandar Pavlovic gleich zwei Akteure von der einen auf die andere Seite. „Beide Spieler sind klasse Kicker und würden sicherlich auch bei uns eine gute Rolle spielen, aber ich empfinde die Abgänge trotzdem als nicht so schlimm. Ich wünsche beiden alles Gute.“

Zehn Neuzugänge - Trio aus Serbien kommt

Aleks Pavlovic verließ Tesla in Richtung TBS Pinneberg. Foto: noveski.com

Aber es ist ja nicht so, als hätten die Verantwortlichen Teslas darauf nicht reagiert. Ganze zehn Neuzugänge verstärken das Helmel-Ensemble in der Rückrunde! Alem Kovac (A-Regio Eintracht Norderstedt), Amevi Olivier Sossou (Lüneburger SK Hansa II), Oliver Otto (SV Lurup), Nikola Brnic (TuS Osdorf), Akin Coskun (pausierte zuletzt, davor Germania Schnelsen), Koffi Aholy (FC Bergedorf 85), Benjamin Vasiljevic (pausierte zuletzt, davor Nikola Tesla), Nebojsa Laban (Serbien), Boris Muzgonja (FK Sloboda Novi Grad/Bosnien-Herzegowina) und Milos Dinkovic (FK Hajduk Veljko Negotin/Serbien, davor VfR Neumünster) sollen den Konkurrenzkampf erhöhen. Vor allem das Trio aus Serbien/Bosnien hat in der Heimat bereits höherklassig gespielt und bringt viel Erfahrung mit. „Wir werden in der Rückrunde nicht mehr nur eine starke Startelf haben, sondern auch Verletzungen oder andere Ausfälle gleichwertig ersetzen können. Dennoch muss man erst sehen, ob sich die Neuen so einfügen werden, wie wir es uns erhoffen.“

Der Kontakt zum „heimischen Trio“ kam über den Vorstand zustande, wie Helmel verrät. „Mir wurde nur mitgeteilt, dass wir dran sind, einige erfahrene Spieler zu verpflichten, die in Serbien mal professionell aktiv waren. Natürlich hatte ich dagegen nichts einzuwenden und das Ergebnis ist sehr positiv: alle Spieler haben ein hohes Niveau und werden den Konkurrenzkampf bei uns erhöhen. Mein Anspruch ist aber an jeden einzelnen Spieler derselbe.“ Helmel selbst, der in der Hinrunde nach seinem verheilten Kreuzbandriss einige Male mitwirken musste, will sich künftig auf die Trainerarbeit fokussieren, wie er sagt. „Ich habe nach meiner Verletzung bei den Alten Herren von Tesla gespielt und natürlich in schweren Momenten der Ersten geholfen. Aber wir haben mittlerweile genug Spieler, die heiß darauf sind, zu spielen – und da möchte ich nicht im Weg stehen. Trotzdem wäre ich in schweren Spielen auch dazu bereit, mitzuwirken. Im Großen und Ganzen werde ich allerdings nur als Trainer zu Verfügung stehen und bei der Zweiten sowie Alten Herren kicken, um in Form zu bleiben.“

"Werden alles tun, um am Ende aufzusteigen"

Kevin Heitbrock (hi.) ist jetzt bei TBS Pinneberg aktiv. Foto: noveski.com

Ob der 31-jährige Ex-Profi auch am Sonntag im Spitzenspiel aushelfen wird, ließ er offen. Fakt ist, dass sowohl auf Nikola Tesla als auch auf TBS gleich ein sehr richtungsweisendes Spiel wartet. „Es wird sicherlich einige Zuschauer anziehen und die Atmosphäre wird auch nicht gewöhnlich sein für ein Bezirksliga-Spiel“, glaubt Helmel. „Dennoch vermittle ich meinen Spielern, dass es auch in dieser Begegnung nur drei Punkte gibt. Das Ziel ist trotzdem, den Abstand zu verringern oder zumindest beizubehalten.“ Neben dem Tesla-Duo Sumic/Pavlovic hat TBS im Winter weitere Verstärkungen an Land gezogen: so werden beispielsweise Kevin Heitbrock (ehemals u.a. Altona 93, Sportfreunde Siegen und TuRa Harksheide) sowie Rogerio Almeida Ferreira (HEBC) für eine noch größere Dichte im Kader sorgen. „Ich denke, TBS und wir werden es am Ende unter uns ausmachen. Das Spiel am Sonntag wird zeigen, wo wir stehen und ob wir stark genug sind, die Tabellenspitze zu erobern. Es wird auf jeden Fall spannend und wir werden alles tun, um am Ende aufzusteigen!“, lautet Helmels abschließende Kampfansage.