„Vamos Juventude“ – Kreisligist will Geschichte schreiben!

Portugiesen führen Kreisliga 4 verlustpunktfrei an

26. November 2015, 15:35 Uhr

So kennt man die Jungs von Juventude. Das Feiern nach Siegen gehört schon fast zur Gewohnheit. Foto: Juventude/Facebook

Die Zahl „15“ spielt eine große Rolle, wenn man einen Blick auf die Saison von Juventude do Minho legt. Der Kreisligist absolvierte bis dato 15 Saisonspiele, alle 15 wurden gewonnen und der Vorsprung auf den ärgsten Verfolger, wenn man den TSV Wandsetal überhaupt so nennen kann, beträgt bereits sage und schreibe 15 Zähler! Mit Siebenmeilenstiefeln marschiert Juventude der Bezirksliga entgegen. „Den Verein gibt es seit 1985. Aber in der Bezirksliga war er noch nie. Wir wollen Geschichte schreiben!“, so Rogelio Riveros, der zusammen mit David und Jens Perez ein Trainer-Trio bildet.

Saison 2012/2013: Die erste Mannschaft von Juventude do Minho löst sich auf und zieht sich vom Spielbetrieb zurück. So wird aus der Zweitvertretung in der darauffolgenden Spielzeit die neue Liga-Mannschaft am Perlstieg. Jens Perez, Fabio Santos und ich haben die Mannschaft neu zusammengestellt“, erklärt Riveros, der mit dem Duo bis dahin noch als Spieler auf dem Platz stand. „Ich war Torwart – Jens und Fabio haben in der Abwehr gespielt. Aber wir haben dann für uns die Entscheidung getroffen, aufzuhören und künftig als Trainer tätig zu sein.“ Seither befindet sich der Verein im Aufwind. 2013/2014: Als Meister steigt Juventude in die Kreisliga auf. 2014/2015: Als Tabellendritter verpasst man den Relegationsplatz, der zur Aufstiegsrunde um die Bezirksliga-Teilnahme berechtigt hätte, nur um einen Punkt. „Wir hatten sehr, sehr viel Pech! Unsere beiden Torhüter haben sich während der Saison einen Kreuzbandriss zugezogen, so dass wir reagieren mussten. Fabrizio Tuttolomondo, der heute als Torwart-Trainer beim Klub Kosova beschäftigt ist, hat uns in dieser Phase geholfen. Kurz vor Saisonende fehlte er uns aber aufgrund einer Roten Karte in den letzten Spielen. Heute würde ich behaupten: Das hat uns das Genick gebrochen!“

„Machen nicht mehr den Fehler, Gegner zu unterschätzen“

Ali Bulut (l.) jubelte vergangene Saison noch an der Seite von Marcel Rodrigues (r.) in der Oberliga beim FC Süderelbe. Foto: noveski.com

Doch aus dem knapp verpassten zweiten Aufstieg in Folge schöpfte man neuen Mut. „Wir konnten den Kader personell noch einmal verstärken“, erzählt Riverso. Unter anderem stießen Ali Bulut (FC Süderelbe/Oberliga) und Max Leinung (Concordia/damals noch Landesliga) zum Team. „Max ist der Cousin von unserem Spieler Kim Fischer – so kam der Kontakt zustande. Und Ali ist mit der Schwester von Kim liiert“, verrät Riveros die durchaus ungewöhnliche Verbindung, und fügt gleichzeitig an: „Aber uns haben auch fünf Akteure verlassen.“ Darunter Kapitän Koffi Thies Konan, den es nach Berlin zog. „Trotzdem haben wir uns natürlich gesagt, dass wir in diesem Jahr angreifen wollen!“ Dieses Vorhaben setzten die Portugiesen in beeindruckender Manier in die Tat um: 15 Spiele, 15 Siege – bester Angriff, stärkste Defensive der Liga! „Es läuft richtig gut und ich kann auch nicht im Ansatz etwas Negatives über den bisherigen Saisonverlauf sagen“, freut sich Riveros über die stetige Weiterentwicklung des Vereins. „Unser Erfolg liegt darin begründet, dass wir wirklich von Spiel zu Spiel denken. Das sagt sich immer so leicht, aber in unserem Fall trifft das absolut zu. Ansonsten kann man diese Konzentration, jedes Spiel zu gewinnen, nicht dauerhaft aufrecht erhalten. Den Fehler, dass wir einen Gegner unterschätzen – was im letzten Jahr vorkam –, machen wir nicht noch einmal!“

Dennoch möchte Riveros keine großen Kampfansagen schwingen, sondern ein Stück weit beruhigend eingreifen. „Ich würde nicht sagen, dass wir uns nur noch selbst schlagen können. Die Saison ist noch jung, es gibt viele gute Mannschaften in unserer Staffel wie Wandsetal, Inter 2000, Hamm United II, V/W II oder Altenwerder II.“ Nichtsdestotrotz betont er auch: „Wir wollen Geschichte schreiben!“ Hierzu wird der Kader im Winter noch einmal Zuwachs bekommen: Fix sind bis dato die Verpflichtungen von Keven Evim (kehrt von Türkiye II zurück) und Marcel Kopmann (Kurdistan Welat). „Auch für den Fall, dass wir aufsteigen sollten, wird es im Sommer keinen großen Umbruch geben. Wir vertrauen den Jungs, dem Team, das uns aktuell so erfolgreich macht!“