Landesliga Hansa

Umbruch trotz Meisterschaft: Zehn Abgänge beim ETSV Hamburg fix!

15. Mai 2023, 12:18 Uhr

Edin Tanovic (re.) wird den ETSV Hamburg nach der Meisterschaft in der Landesliga Hansa und dem geglückten Oberliga-Aufstieg verlassen. Foto: Bode

30 Spiele, 24 Siege, sechs Unentschieden – und keine einzige Pleite: Der ETSV Hamburg hat das Vorhaben wahrgemacht und ist ohne jede Niederlage als Meister der Landesliga Hansa direkt in die Oberliga durchmarschiert! „Ich weiß gar nicht, ob es das in Hamburg schon mal gegeben hat“, rätselt Jassi Huremovic, der in der kommenden Saison seine Doppelfunktion als Trainer und Manager aufgeben – und sich nur noch auf die Arbeit im Hintergrund als Liga-Manager konzentrieren wird. Mit Diamantis „Aki“ Cholevas wurde bereits ein Nachfolger gefunden. Ein neuer Mann, der mit einem nahezu runderneuerten Kader an den Start gehen wird – trotz des großen Erfolges!

Jassi Huremovic begründet den neuerlichen Umbruch am Mittleren Landweg mit der nicht immer zufriedenstellenden Art und Weise der Auftritte. Foto: Bode

„Wir haben ein Projekt. Das haben wir von Anfang an klar zum Ausdruck gebracht“, so Huremovic, der zudem betont, „dass der Fußball ein Ergebnis-orientierter Sport“ sei. Die Ergebnisse am Mittleren Landweg haben zwar gestimmt – aber: „Viele Spieler, die uns verlassen werden, sind unter den Erwartungen, die wir in sie gesetzt haben, geblieben“, macht Huremovic keinen Hehl daraus – und kündigt an: „Wir wollen den nächsten Schritt gehen. Dafür müssen wir in der neuen Liga nochmal einen radikalen Schnitt machen, um schon für die nächsten Jahre planen zu können.“

Obwohl man ungeschlagen geblieben ist, sei er „mit den spielerischen Auftritten und auch zum Teil mit den Ergebnissen nicht immer zufrieden gewesen“, gesteht der 54-Jährige. „Es kommt ja auch immer auf das ‚Wie‘ an. Wenn man super spielt, aber ‚nur‘ 1:0 gewinnt – dann bin ich zufrieden und habe auch kein Problem damit. Wenn man aber einen, wie ich finde, überqualifizierten Kader für eine unter diesen Umständen unterqualifizierte Liga hat, dann muss man souveräner auftreten.“

"Mir hat die Art und Weise nicht immer gefallen"

Florian Klein (re.) hätte Huremovic gerne bei den Eisenbahnern gehalten - aber der Job bei der Feuerwehr lässt keinen geregelten Trainings- und Spielbetrieb zu. Foto: noveski.com

Klare Worte von Huremovic, der aber unmissverständlich zum Ausdruck bringen will: „Man darf nicht vergessen, dass wir schon vor dieser Saison einen großen Umbruch hatten. Einen solchen Kader zu haben, das ist die eine Sache. Du musst aber auch performen. Und das haben wir größtenteils gemacht. Wenn man gewinnt, fragt im Nachhinein keiner nach dem ‚Wie‘. Und die Gegner mussten sich gegen uns ja nicht motivieren, sondern haben ohnehin gebrannt. Die Verantwortung lag immer bei uns, da wir die ‚Übermannschaft‘ sind. So konnte zum Beispiel auch Düneberg in unserem Windschatten performen, ohne den Druck zu haben, den wir hatten. Damit ist die Mannschaft gut umgegangen. Aber mir hat die Art und Weise für die Qualität, die wir haben, nicht immer gefallen. Das würde in der Oberliga nicht reichen.“

Zehn Abgänge fix - Sulejmani-Zukunft ungewiss

Veli Sulejmani (Mi.) träumt noch von einem höherklassigen Engagement. Seine Zukunft beim ETSV ist ungewiss. Foto: Bode

Aus diesem Grund wird es nun zu einem abermaligen Schnitt kommen. Collins Baafi, Edmund Baafi, Hischem Metidji, Beytullah Atug, Bedran Atug, Hichem Oudjouadj, Edin Tanovic, George Kelbel, Steven Kröner und Florian Klein werden die Eisenbahner verlassen! Letzteren „hätten wir gerne gehalten und würden wir auch gerne halten. Aber seine Ausbildung bei der Feuerwehr mit vielen Spätschichten lässt das leider nicht zu“, so Huremovic über Klein.

Noch offen ist auch die Zukunft von Veli Sulejmani, der offenbar (deutlich) höherklassigere Ambitionen hegt: „Veli wird den Club verlassen, sollte er ein Engagement in der Regionalliga finden“, verrät Huremovic, der noch weitere Gespräche ausstehen hat. Aber schon jetzt ist der (neuerliche) Umbruch am Mittleren Landweg in vollem Gange…

Autor: Dennis Kormanjos